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Ann-Helena Schlüter

Halb ist groß und ganz, voll ist klein und halb. (AHS zu Gehörbildung)

26. Juli 2022: Kirchenmusik

Halb ist groß und ganz, voll ist klein und halb. (AHS zu Gehörbildung)

Ein kleines Rätsel oben. Wer kann es lösen? Wer ist fit in Gehörbildung und kann das Rätsel entschleiern? Ich löse es morgen im Blog auf. Nachdem ich crazy vierstimmige Choräle mit Note 1 hören und aufschreiben kann 🎵…

Heute erinnere ich an Lilly Reich, Designerin. Sie gestaltete 1927 als erste Frau allein eine komplette Innenausstattung einer Siedlung.

Das 4. Konzert in Folge kommt: Anklam bei Greifswald.

Der Klavierabend in Meuselwitz vorgestern war sehr schön, 10 € Eintritt. Die Meuselwitzer sind ein besonderer Schlag Menschen, auch vom Dialekt her.

Das Konzert heute in Schwaz an der Inn war das Schönste der drei bisher in Folge, nach Eggenfelden. Auch wieder gut besucht, 15 € Eintritt. Mitten im Mozart in der zarten Flötenuhr mit 4-Fuß ging draußen das Gewitter los. Ich bekam Gänsehaut.

Tirol Österreich

Ich liebe Tirol. Schwaz an der Inn liegt nah bei Innsbruck. Selbst hier in Tirol ist es heiss wie nie zuvor. Aber es weht ein Lüftchen, zwar nicht vom Meer, aber von den Alpen her. Ich bin von Rosenheim gekommen und war mal wieder überwältigt, als ich die Berge plötzlich vom Zugfenster aus sah. Woher kommen sie mit einem Mal?

Ich bin in dem schönen Hotel Goldener Löwe. Ein Hotel nach meinem Geschmack: Ich sehe die Berge, habe einen Balkon mit Geranien und bin im zweiten Stock. Es gibt ein Schwimmbad unten. Da gehe ich morgen hin. Ich fühle mich von den Alpen liebevoll umrundet. Die schöne kath. Kirche Maria Himmelfahrt mit meinem Konzert ist ganz in der Nähe. Ich liebe es, in der Nähe einer Kirche zu leben, wie daheim. Es ist eine mächtige, vierschiffige Kirche (was selten ist, die meisten Kirchen sind dreischiffig), neogotisch, und das Besondere der Orgel ist dies:

Reinisch Orgel in Schwaz 

Das berichte ich morgen. Bin müüde.

Bibel und Theologie

Ich finde die säkulare, liberale und “tolerante” Theologie und Kirchenmusik, in der sämtliche Glaubensströmungen, sexuelle Strömungen und Zeitgeister toleriert werden, problematisch. Es ist auch inkonsequent und unlogisch, da auf der anderen Seite bei gewissen Sachen weiter konservativ entschieden wird.

Das ist nicht schlüssig und auch nicht wissenschaftlich zuende gedacht. Selbst wenn man Theologie, Bibelkunde, Kirchenkunde, Dogmatik und Glaubenslehre als Wissenschaft und Literatur betrachtet, müsste man allein dadurch, durch das Lesen, brennend gläubig und hingebungsvolle Christin werden. Gerade die, die Literatur lieben, müssten gläubig werden, denn die Bibel ist die beste Literatur: radikal, in sich schlüssig, sehr klug, intensiv, weise, provozierend, wahr, zeitlos, mystisch, lebensverändernd, sinnlich und Bestseller aller Zeiten.

Bibel nur Literatur?

Dass akademischmann die Bibel “nur” als Literatur oder als Legende oder Geschichte auslegt, ist kein Grund, nicht hingebungsvoll  gläubig zu werden. Da gibt es andere Hinderungen, weswegen sich akademischmann oft sträubt, wirklich zu glauben. Gerade die, die Wissenschaft, Schlüssigkeit und Logik lieben, müssten Christen werden, denn die Bibel ist konsequent, tiefgründig, schlüssig und wahr. Dass man sich mit der Bibel “nur” wissenschaftlich beschäftigt, ist kein Grund, nicht hingebungsvoll und brennend gläubig zu werden. Es gibt andere Widerstände. In Pommern sind einige Menschen durch die DDR anders und heidnisch geprägt. Das vergesse ich oft. Da müsste ich barmherziger sein.

Evangelium

Aber auch in Franken und Süddeutschland begegnen mir säkular-akademische “Christen” (aber nicht so in dem Maße wie im Mitteldeutsch-Osten), die die Bibel als Legende abtun. Wer nicht glaubt, dass es Mose und den Auszug aus Ägypten wirklich gab, Kern-Fundament der Bibel, auf dem alles aufbaut, der wird auch Probleme haben mit der Auferstehung Jesu. Und erst recht mit Himmel und Hölle und Rettung und dass nur gerettet wird, wer an Jesus glaubt. Wer nicht glaubt, dass Jesus vom Heiligen Geist gezeugt wurde, der wird nicht glauben können, dass Jesus Gott und Mensch war. Der wird an gar kein Wunder glauben.

Glaubenslehre

Damit fällt das ganze Evangelium wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Wer Glaubenslehre unterrichtet und nicht deutlich unterscheidet und abgrenzt, was Luther und andere interpretiert haben und was die originale Quelle sagt, schmeißt alles in einen Topf, die Quelle mit Sekundärliteratur. Wer nicht abgrenzt, was Kirche erfunden hat (Fegefeuer und dass man für Tote beten kann usw.) und was die Quelle sagt (die Bibel), der nimmt die Primärquelle nicht ernst. Es ist, als würde man Bachs Musik nur durch die Interpretation Schweitzers oder Walchas oder der Orgelbewegung analysieren und dies “Bachlehre” nennen. Mich interessiert Bach, nicht Walcha. Mich interessiert die Bibel, nicht Bekenntnisse oder Nicht-Bekenntnisse anderer, weder von Schleiermacher noch von Kant etc.

Mich interessiert die Bibel, nicht Luther oder der Papst oder die Erfindungen der Kirche (Babytaufe, Maria etc.). Die Bibel ist radikal. Und ihre Nachfolger erst recht. Liberal und radikal passen nicht gut zusammen. Wenn liturgische Formulierungen und Gebete und das Abendmahl und die Sakramente nur Floskeln, aber nicht mit Herzens-Glauben verbunden sind, dann sind sie laut Bibel schädlich für die Betreffenden.

Wenn man säkular ist, dann sollte man konsequent auch im Gottesdienst sein und dort sagen statt: „Lasst uns beten, wie Jesus es uns gelehrt hat: Vater unser…“  – – – dann konsequent: „Lasst uns beten, wie in der Literatur Bibel Jesus angeblich in einer Geschichte gesagt haben soll, und wir murmeln das jetzt nach als liturgische Tradition, damit wir etwas Religiöses tun, was unserer Seele gut tut: Vater unser…“ Das wäre ehrlicher, wenn man Heide ist. Warum sollte man als säkularer Pfarrer den Leuten etwas vormachen?

Orgelvermittlung

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