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Annchen

7. Juli 2021: Auf seinen Orgeln saust ein englisches Getön, es leb der Virtuos, der Wind und Luft so zwinget. (über Silbermann)

Auf seinen Orgeln saust ein englisches Getön, es leb der Virtuos, der Wind und Luft so zwinget. (über Silbermann; anonym)

Es war sehr schön in Detmold. Eine sehr hübsche Stadt. Beziehungsweise, ich bin noch da, habe übernachtet, im wunderschönen Bad Meinberg Horn, ein Kurort im Lipperland, 8 km entfernt im Teutoburger Wald. Es hat so viel Freude bereitet, meine neue Bach-CD März 2022 bei audite mit 5 Top-Surround-Boxen anzuhören.

audite Verlag besitzt wunderschöne große Häuser in einer Villengegend Detmolds. In einem davon ist der Verlag untergebracht:

Eine große, weiße, helle Villa mit besonderen, norddeutschen Doppelfenstern in einem großen Garten. Ich habe mich sofort wohlgefühlt. Ludger und Agnes Böckenhoff sind sehr nett und fröhlich. Justus Beyer, sein super Tontechniker aus Berlin, und ich haben schnell und effizient zusammen gearbeitet und sind in kurzer Zeit perfekt durch die ganze CD durchgekommen: Meine Bach Toccata und Fuge d-Moll The Famous One ist genial geworden, sehr virtuos und (vermutlich in Rekordzeit) von 7 Minuten eingespielt ☺️ –  und das an der Orgel! Trost Orgel Waltershausen! Schwergängig. Wahnsinns-Pedal. Mit super Pedalsolo. Auch die Passacaglia c-Moll und Piece d‘Orgue (Fantasia G-Dur) sind absolut wunderbar geworden! Insgesamt sind alle Werke sehr virtuos und eher (wie überraschend!) auf der extrem schnellen Seite. Ich bin selbst überrascht, wie virtuos!
Meine beiden eigenen Werke Rapture (Entrückung) und Shades sind sehr schön geworden. Vielleicht ist „schön“ das falsche Wort, es sind intensive, ruhige Klangmalereien, der totale Kontrast zum Rest der CD und zu Bach, sind 50 Shades of Colours, mit halb gezogenen Registern, erstaunlichen Mischungen, Farben, die so noch nie auf der Orgel fabriziert wurden, schätze ich. Wilde Kombinationen, auch mit Zungen, Tremulant, sehr hohen Registern solo, Krummhorn halb gezogen mit Ein-Fuß-Pfeifen zusammen… und ausgekostet! Ich bin total begeistert davon und genieße jeden einzelnen, exotischen Klang! Ich kann jedoch verstehen, falls jemand eher Bach und Reincken und Scheidemann auf der CD hören will und diese beiden Tracks weiterklickt. Aber ich bin sehr fasziniert, wie die gleiche Orgel hier klingt!
Reincken ist eine vierfüßige und rasant schnelle Brillanz geworden, Flöte pur, Scheidemann sehr fließend und in alten Klängen. Die beiden Heiligen-Geist-Choräle (besonders Nr. 2) und die Trio-Sonate d-Moll ruhig und wunderbar! („Ruhig“ immer im Takt und Speed Ann-Helena gemeint.)
Soll ich die CD Holy Spirit oder Shades oder „Ann-Helena und Bach“ oder „Ann-Helena meets Bach“ oder FLOW … nennen? Was meint ihr? Schlagt mir vor. Auf dem Cover wird ein Kunstwerk von mir sein, wahrscheinlich „Duft“ (siehe unter „Malerei“ auf dieser meiner Webseite). Langsame Versionen der genannten Werke kann man ja bereits in Hülle und Fülle kaufen.

Justus’ Vater arbeitet bei Schuke Potsdam (geniale Orgelbaufirma) und nimmt jetzt auch Cameron Carpenter in Berlin auf. Er ist ein sehr musikalischer und effizienter Tontechniker, perfekt für Orgel und Klassik. Er in Zusammenarbeit mit Ludger – sehr gute Mischung. Ich habe sehr viel gelernt: Über Pitching, Index, Indizes, Stream, Apple Music, aber auch über das Business, Feuilleton, digital… Wie „die Wolken“ auf dem Bildschirm gerade bei Orgel sich unterscheiden zu anderen Instrumenten, wenn man schneidet… Überlegen, ob man Orgelgeräusche und Pedalgeräusche und Registriergeräusche drin lässt oder nicht, wegschneidet oder nicht … Was sagt ihr? Ich liebe diese originalen Sounds von historischen Instrumenten und habe sie in meinen eigenen Werken belassen, da ich dort auch Sounds „ohne Töne“ mache und auch, weil man hören soll, wie ich arbeite. Was meint ihr? Solche Geräusche in die CD raus oder rein?

Ludger arbeitet viel mit Angela Hewitt zusammen. Die beiden haben Tonnen von CDs zusammen gemacht. Ich mag Angela und auch ihren Bach-Stil nicht ganz so gern, aber das ist natürlich Geschmackssache. Sie ist ja ein Star.

Justus hat bestätigt, wie verstaubt die Kirchenmusikszene in Deutschland ist und den Beruf des/der Konzertorganistin schwer macht. Und sich damit selbst schadet. Das habe ich ja deutlich im Studium gemerkt. Da sich die „A-Männer“ (A für Alpha) die Konzerte per Tausch zuschustern und beispielsweise Michael Grüber auf seiner Seite „Organpromotion“ meist nur solche Männer-Konzerte listet, wird die Szene verzerrt (dargestellt). Indem die Orgel auf Kirchenmusik und deren konservative und frauenfeindliche Regeln reduziert wird und damit zerstört für jedes Feuilleton. Daher liebe ich es, die Orgel als sinnliches und weibliches Konzertinstrument zu erwecken. ❤️

Anschließend waren wir in Detmold etwas essen beim Italiener und haben über Kunst geredet. Die audite-Webseite gefällt mir auch sehr gut. Wenn ich glaube, hohe (Server-)-Gebühren zu haben: audite zahlt jeden Monat mindestens einen vierstelligen Betrag für ihre Webseite! Davon ist der Server allein 200 € pro Monat!

Am Wochenende spiele ich wieder an der Trost-Orgel. Aber jetzt erst mal Frühstück! Dann über Kassel/Fulda heim. Gestern war ich so müde, dass ich (um 20 Uhr im Hotel angekommen) von 20 Uhr (!) bis 7 Uhr früh durchgeschlafen habe.

Ich habe in Detmold bei Anatol Ugorski Klavier studiert. Er war während des Unterrichts Kettenraucher und unterrichtete mich auch bei ihm zuhause, im Bademantel. Später hatte ich mir überlegt, zu Martin Sander zu gehen, habe auch bestanden, aber wollte dann doch lieber zu Bossert und nach Hamburg.

Wenn ich diese meine neue wunderbare erste große Orgel-CD anhöre und daran denke, wie sehr Carsten Wiebusch, der selbst bei audite aufgenommen hat, mir schwer gemacht hat damals, CDs aufzunehmen! Unfassbar! Verrückte Welt! Ich wusste damals schon, ich werde tolle CDs machen. Hört auf euer Herz! Das künstlerische Studium ist dazu da, sofort durchzustarten, alles zu wagen und Herausforderungen zu meistern und zur eigenen Berufung zu stehen, sei sie auch noch so sehr außerhalb der Norm. Wenn jemand sagt: Du bist noch nicht so weit -ist es meist nicht wahr. Du spürst selbst, wenn es so weit ist! Meist wollen gewisse Männer nur nicht an ihren Orgeln aufnehmen lassen (nur sich selbst): Wiebusch und auch Pieter van Dijk, der noch nie eine Organistin in Alkmaar aufnehmen ließ.

Nur wer ein Leben lang lernt, wird so weit sein.