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Schwinge in uns, Gott. (Hanne Köhler)

4. Februar 2025: Zwischen Sterben und Verderben ist ein großer Unterschied. (AHS)

Ich habe Beethovens Appassionata auf der Orgel gespielt. Bei dieser Transkription muss man im Grunde ein neues Stück draus machen: aus dem verträumten Andante wird ein festlicher Choral usw. Die größte Herausforderung ist natürlich der kurze Manualumfang. Ich bin immer noch der Meinung, dass es Spieltische mit 88 Tasten geben muss.

Zudem kommt, dass es nicht das Leichteste ist, im Winter in kalten Kirchen (und Offenbach war geheizt! In Düsseldorf werden die Kirchen teilweise gar nicht mehr geheizt!) frierend virtuose Stücke zu spielen. Warme Hände und warme Füße sind schon Voraussetzung für Höchstleistung. Oft nach Stunden bin ich hinterher ausgekühlt, ohne dass ich es merke. Ich werde zwar heiß innerlich, aber das ändert nichts an Fakten von 3 Grad.

Da ich es wichtig finde, dass auch Organisten, die schlecht oder gar nicht Klavier spielen, das pianistische rubato an der Orgel lernen: das magische, dynamische Tool namens rubato, nämlich mit musikalischer Zeit zu spielen, ist auch am Pfeifeninstrument wichtig, wenn man Menschen berühren möchte und das Orgelspiel nicht steif, sondern musikalisch und lebendig werden soll. Ich glaube, das Problem ist oft, dass sehr viel Orgelspiel einfach erschreckend unmusikalisch und starr ist.


2 Antworten auf “Schwinge in uns, Gott. (Hanne Köhler)”

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