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Die Zukunft war früher auch besser. (Karl Valentin)

20. Dezember 2024: Musik und Kunst dürfen nie verschult werden. (Ann-Helena)

Foto: Weimbs Orgel Zülpich

Schön finde ich an künstlerischen Berufen, dass man ein Stück weit immer Kind bleiben darf und tatsächlich auch kindlich bleibt – im positiven Sinn.

Heute erinnere ich an die Dichterin Audre Lorde.

Ich wurde angeschrieben, wieder Filme zu empfehlen. Ich empfehle folgende Filme:

Unser täglich Brot von Nikolaus Geyrhalter (Wien)

Dieser unkonventionelle Film ist eine Revolution. Eine riesige, stille Kritik. Eine Horror-Meditation von 90 Minuten. Er ist ganz leise. Ohne Musik. Ohne Worte. Hervorragend geschnitten. Er zeigt in erschreckend realer Weise zum Geräusch der Fließbänder, wie die internationale Nahrungsindustrie weltweit abläuft. Arme Menschen. Geschändete, gemästete Tiere, deren Geburt, Atmen, Essen und sogar Sexleben missbraucht wird.

Die ganz schrecklichen, verstörenden Momente sind sehr sensibel gefilmt. Dennoch ist der Film ab 12 Jahren. Zurecht.
Und man könnte schon fast sagen, geschändetes, gemästetes Obst und Gemüse. Eine missbrauchte, plastifizierte Welt, vor unseren Kauf-Augen verborgen. Eine Welt der Produktion. Wir sehen nur den glitzernden Supermarkt.

Musste weinen.

Geyrhalter wurde mehrmals an den Akademien abgelehnt, drehte aber nicht durch wie Hitler, sondern dachte sich: Jetzt erst recht.

Havarie von Philip Scheffner (Berlin)

Man sieht in gewisser Weise immer dasselbe Bild des Schlauchbootes. 90 Minuten lang. Ohne Schnitt. In Zeitlupe. Fast stehend. Jeder Mensch soll hier selbst ins Nachdenken kommen. Im Hintergrund laufen Interviews. Nicht nur Politik trifft auf eine neue Art des Films. Keine Filmmusik. Stille Kritik. Obwohl auch dieser Film 10 Jahre alt ist, ist er im Grunde aktuell (siehe Italien) und zeitlos wie der obere, der mittlerweile 20 Jahre alt ist. Heute hat sich alles eher verschärft.

I Am Not Your Negro von Raoul Peck (2016)

Der amerikanische Film („das schwarze Amerika“) von 90 Minuten dokumentiert die unterdrückte Perspektive der Geschichte. Es gibt viele unterdrückte Perspektiven. Diese Perspektive ist auf schwarze Männer fokussiert. Bürgerrechtler, Polizeigewalt, Mobbing, das „Neger-Problem“ aus der Sicht eines „Fremden daheim“. Ein beängstigendes Leben. Wo Landsleute Feinde sind. Als wäre der Haß zwischen Weiß und Schwarz „natürlich“. Wo ein Massaker zur Legende gemacht wurde. Ein „glubschäugiges Entsetzen“, „spukende Gesichter“. Ohne Filmmusik. Ebenfalls ein stiller, poetischer, weiser Film.

Dreams Rewired von Manu Luksch (2015)

Die Österreicherin Manu Luksch ist beeindruckend. Ich habe den Eindruck, dass man ihr ansieht, dass es schwer ist als Frau auch in der Filmbranche. Sie sieht „männlich“ und etwas „hart“ aus. Wie ein männlicher Kollege. Aus Schutz? Auch ihr Name lässt offen, um wen es sich handelt.

Ihr Film ist einzigartig und witzig: Ein Filmarchiv zu einem Film zusammengesetzt, aus Schnipseln, ein Mosaik, Montage, Utopie, über unsere Träume bis heute. Eine Fabrik der Kommunikation. Überall zugleich sein. Der Erdball – ein Dorf. Ihr Film hebt die Leistungen von Frauen hervor.

Meine CD:

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Neu: Hier könnt ihr nun die Hörproben zur neuen konkreten CD hören:

Neue CD Biblische Bilder. Neue Orgelklänge

 

4 Antworten auf “Die Zukunft war früher auch besser. (Karl Valentin)”

  1. Thomas Grimm

    Liebes Andlen,

    Ich wünsche dir einen gesegneten 4. Advent.

    Gute Fahrt und erfolgreiches Gelingen deines Konzerts in Selters ohne „S“!
    Und mit dem Thermomix – KdT
    Liebe Grüße

    Thommy

  2. Ich hab Furcht vor dem Ansgar Kreutz Nachruf von AHS und der Arbeit, wieder Konzerte zu verhindern. Wobei, es macht mir Spaß. Hoffe, Peter Krawczack hört auch auf mich. Bei Odilo Rahm und Ulrich Massner hat es jedenfalls geklappt.

  3. Dieser Maximilian Nicolaus schreibt als Domorgelfan pausenlos über seine verflossene Liebe Ann-Helena und wir müssen das aushalten.

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