31. Oktober 2024: Man muss die Selbstüberwindung kennen, die es kostet, eine bereits errungene Geltung aufs Spiel zu setzen und noch mal von vorn zu beginnen. Denn es kommt nicht darauf an, oben zu bleiben, immer oben. (Edith Biewend)
Foto: Kaltenbrunner Orgel Friedenskirche Linz
Mein Konzert Klavierabend in Linz im Bechstein Centrum mit Bach, Chopin, Beethoven, Himmelsliedern, Satie und Jazz an den Konzert-Bechstein-Flügeln gestern war wunderschön, sehr gut besucht und ein Highlight. Ich bekam statt Blumen eine Linzer Torte (ein berühmter Mandelkuchen mit Marmeladen-Gitter). Linz an der Donau ist eine geniale Stadt. Ich liebe diese Stadt. Wir waren auf dem Pöstlingberg hier in Linz im Schlössl essen (Krautwickel, Saibling, Schoko Sacher und Linzer Torte) und genossen die Sonne und die wunderschöne Aussicht.
Sind mit der Bergbahn hochgefahren. Linz ist nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt in Österreich. Bisher war ich zuvor nur einmal in Linz.
Dann sind wir oben auf dem Pöstlingberg mit der Grottenbahn gefahren ins Märchenland mit der Drachenbahn. Dort gab es Zwerge, Märchen, die ich liebe, auch echte Rehe und Hirsche.
Danach haben wir im Bechstein–Zentrum geprobt für das Konzert und waren abends Kartoffel-Ravioli essen in der „Alten Welt“. Mein Hotelzimmer von Motel One ist direkt im Zentrum auf dem Hauptplatz nah der Nibelungenbrücke und der Beethoven-Apotheke (Wasser-Apotheke). Wusstet ihr, dass Beethovens jüngerer Bruder eine Apotheke in Linz besaß und Beethoven daher oft in Linz zu Besuch kam? Wohnte Beethoven auf dem Hauptplatz wie ich? Ich schlug der Apotheke vor, sie Wasser–Beethoven-Apotheke zu nennen.
Da ich letzte Woche in Prag war, konnte ich Prag und Linz direkt miteinander vergleichen.
Im Gegensatz zu Prag (ca. 4 Stunden entfernt) ist Linz eine Art „freie Stadt“ ohne viele Köpfe, Büsten und Plaketten. Während Prag von Köpfen übersät ist, ist Linz so gut wie kopflos.
Auch die genannte Apotheke heißt nicht geschäftstüchtig Beethoven–Apotheke, sondern schlicht Wasser-Apotheke, ohne Kopf und Plakette. Während Salzburg und Prag Freiluftmuseen sind, ist die Luft in Linz frei von toten Köpfen (Linzluft). Wie eine normale Stadt mit fast ausschließlich lebendigen Köpfen lebt sie, präsentierte sie sich mir. Jedoch ein Mozartkopf (keine Kugel) ziert einen Hof neben dem Landhaus, da Wolfgang Amadeus sehr oft in Linz übernachtet hatte und auch seine Linzer Sinfonie hier über Nacht komponiert haben soll.
Ansonsten ähneln sich Prag und Linz durchaus. Während in Prag die Moldau glänzt, strömt in Linz die blaue Donau. Der größte Fluss Europas. Ich liebe Städte an einem großen Fluss. Denn auch wenn man sich am anderen Ende der Stadt befindet oder den Fluss nicht sieht, weiß man, dass er da ist. Auch abends im Bett. Das ist sehr einprägsam.
Der Hauptplatz ist riesig, elegant, mit restaurierter, weißer Dreifaltigkeitssäule, dem alten Rathaus mit dem „Hitler-Balkon“ (dort hatte Hitler, der Linz liebte und als Österreicher aus der Nähe stammt, seine Reden gehalten), den charakteristischen Häusern (den hohen, schmalen, tief gebauten und barocken Häusern in Pastellfarben und mit gotischem Kern) und den denkmalgeschützten „Hitlerbauten“ mit der Kunstakademie von Linz darin (was für eine kuriose Sache, wo doch Hitler in Linz und Wien als Kunststudent abgelehnt wurde). Mein Zimmer ist schräg gegenüber vom „Hitler-Balkon“ (so heißt er natürlich nicht).
Auch die Nibelungenbrücke stammt vom Beginn des Zweiten Weltkrieges, wo der damals geschlossene Hauptplatz durch die Brücke über die Donau aufgebrochen wurde. Die Hitlerbauten sind denkmalgeschützt, weil sie im Grunde von KZ-Häftlingen gebaut wurden. Wir hatten eine private Stadtführung.
Dann habe ich die große Kaltenbrunner-Orgel gespielt in der Friedenskirche in Linz, auch die Truhenorgel und das alte schöne Harmonium dort in der Kapelle, dann die sogenannte Bruckner–Orgel (große Rieger-Orgel) ganz neu von 2018 im großen Konzertsaal im modernen Bruckner-Haus gespielt (einer der größten Konzertsäle Österreichs) und an der neuen Freiburger Orgelbau Späth-Orgel von 2022 in der Wallfahrtsbasilika Sieben Schmerzen Mariae auf dem Pöstlingberg gespielt, butterweiches Teil, klangfein und brillant. Am schönsten zu spielen jedoch war für mich die richtige Bruckner-Orgel von 1760 im Alten Dom.
Wir waren auch kurz im lentos Kunstmuseum (Gustav Klimt) an der Donau. (Lentos —- Linz)
Ich eigne mir auch alles an.
Wir Österreicher schaffen es, dass Hitler deutsch und Beethoven Österreicher war!
Und dass Österreich das erste Opferland war
Mozart war auch ein Deutscher, da Salzburg zu seiner Zeit zu Bayern gehört hat.
War es nicht genau umgekehrt?
Unser Lukas spielt
Sie sind außergewöhnlich darin, dass Sie kleinen, vermeintlich unbedeutenden Orgeln genauso viel oder sogar mehr Aufmerksamkeit schenken wie den bedeutenden großen und neuen und modernen und riesigen Orgeln ! Die meisten Menschen sind da ganz anders als Sie. Die erwähnen kleine Dorforgeln nicht mal. Die sind nur scharf auf Neubauten ab 3 Manualen von famous Orgelfirmen aka Klais. Aber Sie erwähnen neue Riesenorgeln und Großorgeln und gehypte Orgeln im selben Atemzug mit thüringischen Dorforgeln. Und das ganz authentisch. Ich kenne absolut niemanden aus der Orgelszene, der oder gar die das so handhabt.
Sie bringt sogar die Bruckner Orgel mit einem Harmonium in einer Kapelle mit der gleichen Liebe zur Geltung.
Du bist ein kleines Genie, das Konzert war wunderbar, Du bist so vielseitig und bringst die verstaubte Klassik mit so viel
Freude rüber! Du bist hier vielen zum Segen geworden.