24. Oktober 2024: Wenn ich es bedenke, so muss ich sagen, dass mir meine Erziehung sehr geschadet hat. (Kafka)
Foto: Dvorak Museum Prag, sein Bösendorfer Flügel
Wie man sehen kann, waren wir im Kafka-Museum: Franz Kafka, dem Prager Juden, der unglaubliche Gedanken in wunderschönem Deutsch geäußert hat. Das Museum bekommt von mir die Note 1.
Die Welt dieses hochsensiblen Autors wurde im Museum hervorragend dargestellt durch den dunklen, labyrinthartigen Aufbau voll starker, schockierender, berührender Zitate, durch bewegliche Bilder, Geräusche, Briefe, leise Musik und einen alten, authentischen Stummfilm, der Prag in der Zeit Kafkas eindrücklich darstellt: die Kutschen, die über die Brücken fahren, die alten Autos, die Atmosphäre, die Vibes dieser großen wunderbaren Stadt gegen 1920. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, was noch alles kommen würde. Aus meiner Sicht ist diese Zeit daher eine berührend unschuldige Zeit: eine Zeit ohne Hitler, Internet, Handys … eine Zeit, die schlafwandlerisch und kindlich einer Katastrophe entgegen schwoll.
Manche Zitate haben mich so sehr getroffen, wie sie da auf Deutsch blank an den Säulen standen in riesigen Buchstaben, dass ich mitten im Museum zu weinen anfing. Ich verstehe seine Gedanken so gut und ich kann mich identifizieren; gleichzeitig bin ich voll Mitgefühl für diesen Mann, der innerlich so zerrissen und gefangen und enorm talentiert war.
Instrumenten-Museum Prag
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