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Ich finde mich vor. Bin ich mir auch vorgegeben? (Elazar Benyoetz)

12. August 2024: Als Künstlerin bin ich allerwegsdahin. (AHS)

Foto: Gräfenroda 2024

Heute erinnere ich an Nina Hagen, die Christin wurde, und an Jean-Marie Lustiger, jüdischer Bischof (Paris), der schrieb: „Israel existiert, weil Gott dieses Volk zum Heil aller Menschen erwählt hat. Es ist das sichtbare Zeichen für das Kommen des Messias.“

Die getarnte Künstlerin

Man ist als Künstler oft in einer Schublade. Mal in der einen, mal in der anderen. Das kann sehr einengend sein. Daher tarne ich mich manchmal. So wie Gott sich manchmal tarnt. Oder zu tarnen scheint, damit wir ihn überhaupt wahrnehmen oder annehmen können. Wie konnte Jesus sonst unter sündigen Menschen leben?

Es stimmt, dass alle Künstler sich auf der einen Seite wünschen, ihre Gaben oder Aussagen öffentlich zu vergeben. Auf der anderen Seite sind wir immer auf der Suche nach unserer Identität. 

Als Frau ist es nicht gerade leichter. Viele Frauen tarnen sich in der Männerwelt, um entweder zu überleben oder um nicht angegriffen zu werden oder um zu gefallen. Auch ich ertappe mich manchmal dabei, mit Männern zu flirten, einfach nur, damit sie mich in Ruhe lassen oder damit sie mir nichts tun – besonders dann, wenn mir Männer suspekt, narzisstisch, gefährlich, unsicher (besonders gefährlich) oder machthungrig vorkommen. 

Das Konzert morgen habe ich abgesagt. Eines der wenigen Male, wo ich eine Grenze ziehen musste, obwohl mir so etwas sehr schwer fällt, weil es einfach zu schlecht und nicht anständig bezahlt war. 

18 Antworten auf “Ich finde mich vor. Bin ich mir auch vorgegeben? (Elazar Benyoetz)”

  1. Rentnerwatch Rava

    Ich habe gehört, dass in Neuwied bald ein allgemeines Fest gefeiert wird anlässlich eines Renteneintritts… Stimmt das?

  2. JROrgel

    Der Dmitry Ablogin den kennst du doch der hatte doch wie du ein Stipendium für das Clavichord und hat in Frankfurt an der HfMDK studiert wie du. Er hat jetzt wie viele Russen einen Posten in Köln.

    • Hans Bonfigt

      Bezeichnend, wie neidisch und tief gesunken manche alten Musikschul-Betreiber sind, die meinen, hintenrum und heimlich unbemerkt spotten und lästern zu können, obwohl die selbst nicht mal ansatzweise spielen können. Und solche Leute lässt man auf Kinder los.

  3. Christina Otterbach

    Ich kann leider gar nicht Orgel spielen… einen langweiligen Bürojob und hätte mal was Schönes studieren sollen, aber woher die Schlauheit nehmen?

  4. Anbeter

    Alles ist ganz deutlich, so deutlich, als müsste ich nur die Hand danach ausstrecken, um es zu berühren. (Haruki Murakami)

  5. V. Lehmann

    ich glaube, Frauen hängen ihre Fähigkeit nicht so an „die große Glocke“, sie wollen nicht immer die Überlegenen und Lehrer sein. Aber macht das nicht genau Hingabe und Meditation aus: Nicht immer der Größte sein zu wollen? Leider fallen einem dann meist nur Bücher und Zitate von Männern zu.

  6. Ralf Schwarzie

    Viele Frauen verkaufen sich auch unter Wert, weil sie Angst haben, Konkurrenz zu sein. Oder präsentieren sich erst gar nicht. Oder machen sich viel kleiner oder schlechter als sie sind, weil sie Angst haben, dass ihnen Nachteile entstehen, wenn entdeckt wird, dass sie besser sind als ihre männlichen Kollegen. Und dass sie dann Ärger kriegen in irgendeiner Form. Ich finde es mutig, wie anders du bist!

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