4. Juli 2024: Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. (Schiller)
Freue mich morgen auf das Konzert im Münster St. Johannes in Bad Mergentheim 19 Uhr an der neuen Orgel.
Heute erinnere ich an Selma Meerbaum-Eisinger.
Das Thema Gehör. Es ist für andere erstaunlich, dass gerade ich als Musikerin all die vielen Tools, Soundbars, Sonos und Boxen eigentlich nicht brauche (auch wenn es schön ist, sie zu haben). Wenn ich ohne technischen Firlefanz Musik höre, sagen wir zufällig irgendwo durch die Wand oder leise ums Eck oder nur auf dem Handy, so ist meine Vorstellungskraft so groß, dass ich mir den Klang, den ich haben möchte, vorstelle – so wie ich es brauche und will. Als Kind übte ich oft auf meinem alten, braunen Yamaha-Klavier in meinem Zimmer, und doch war ich in meinem Kopf in einer großen Klangwolke in riesigen Sälen. Dieses Hören habe ich immer noch: Da stört mich kein schlechtes Instrument, wenn es sein muss, ich hole das Beste heraus. Ich habe innere Ohren, die von meiner Vorstellungskraft getragen werden und die Realität beeinflussen.
Aber wenn ich hässliche Geräusche höre, sagen wir mal, es kratzt jemand mit einem Messer auf Porzellan oder auf einem Teller, dann zucke ich zusammen und es vergeht mir der Appetit. Zuviele Geräusche stürzen mich in eine Reizüberflutung, auch und gerade in der Stadt.