6. Juni 2024: Foto: Kreuztal 2024
Ich fahre heute nach Gouda, meinem Lieblingskäse.
Ich habe die Doku „Jung-Stilling“ gesehen. Was ich bedenklich finde, ist, dass ganz nebenbei lapidar erwähnt wird, dass die Ehefrauen allesamt früh und jung starben, nachdem sie Dutzende von Kindern zur Welt brachten – meist ohne medizinische Hilfe. Was daran christlich sein soll, ist mir schleierhaft. Das war eben früher „normal“, dass Frauen jedes Jahr geschwängert wurden bis zum Tod, weil der Mann nicht verzichten wollte.
Kinder und Frauen starben wie die Fliegen, und da heißt es, der Mann heiratet die Frau „aus Mitleid“? Damit sie früh stirbt? Und die vielen Kinder wurden eben weggegeben, wenn die Mama tot war und wenn sie selbst nicht starben.
Oder es musste die nächste Frau als Mutter herhalten – und es wurde die nächste junge Frau zu Tode geschwängert. Damit der Mann hinterher tiefgeistige Lyrik schrieb und überall Denkmäler und Straßennamen bekam. In seiner Lyrik ging es dann darum, dass der gute Denker „nicht zu hohe Erwartungen hatte“ und „sehr genügsam“ war. Der Frau jedenfalls hat es meist das Leben gekostet, ununterbrochen schwanger zu sein in jenen Zeiten. Und dann wurden sie einfach ersetzt von den mystischen Genies.
Wo sind die Denkmäler für all diese Frauen, die diesen Egoisten zu Diensten waren bis zum Tod?