5. Oktober 2022: Dienen müssen Lust und Leiden, einmal lernen wir‘s verstehn. (Ruth Schaumann)
Ich merke schnell, wie etwas getickt ist und wird. (AHS)
Foto: Reubke Orgel Görsbach bei Nordhausen
Wie Cecilia Bartoli glaube ich auch, dass ich ein hohes Alter erreichen werde.
Heute erinnere ich an Alina Treiger, erste (liberale) Rabbinerin. Viele Juden kommen aus Russland und aus der Ukraine.
Halberstadt
Schuster Orgel Liebfrauenkirche Halberstadt, 2 M, 15 R, elektropneumatisch, klein aber fein an der Westwand mit freiem Spieltisch unten; viertürmige Basilika der Romanik gegenüber des Domes am Ende des großen Platzes mit wundervollen Chorschranken 1200 mit Stuckfiguren, Kapelle und Turmbesichtigung.
Neu: Orgel-Info Schuster Orgel Halberstadt
Die GEMA (Männer-Jury) kann Werke nach erfolgter Erst-Ausschüttung per Antrag nach E einstufen. Diese Mühlen mahlen sehr langsam. Die Konferenzprotokolle sind nüchtern. Als E-Musikerin ist man oft im Dilemma (es geht auch um Geld): Das Publikum mag E oft nicht, für die GEMA wiederum darf E gar nicht erst gemocht werden. Ich bin daher flexibel und schaffe gern „krasses E“ und durchaus auch „schönes E“, was laut GEMA dann U ist – Ich nenne es „Kunst-U“.
Ich freue mich, dass ich ca. 20 Werke habe, die einstimmig in E eingestuft wurden. Auch die Länge der Werke ist hierbei wichtig. Einmal war hier die Frage, ob ein Stück von mir 3:56 oder 4:02 lang ist. In all den trockenen, nüchternen Männerprotokollen, die ich per Post erhalte, wurde dann meine Antwort (per email) zitiert. Ich bin, als ich dies las, vor Lachen fast umgefallen.
GEMA
Meine zitierte email ist so völlig anders als die Protokoll-Sprache, als käme ich von einem anderen Stern – und habe doch völlig Recht! Ich empörte mich, ob die Männerjury so unmusikalisch sein könne, dass sie erwarten, ich würde mit einer Stoppuhr meine Werke spielen – und dass auch Viernes Clair de Lune eine Differenz von 6:30 bis 9 Minuten aufweisen kann. 😉
Frauen im Gesangbuch
Ich empfehle das Buch „Der Herr hat Großes mir getan. Frauen im Gesangbuch“. Julie von Hausmann, wohlbetuchte Lettin, und ihre Schwestern mussten nicht heiraten, sondern durften arbeiten. Damals fortschrittlich. Die eine wurde Organistin (!), die andere Dichterin, die dritte Lehrerin.
Henriette Louise von Haydn heiratete ebenfalls nicht, sondern dichtete und ging nach Herrnhut in die Gemeinschaft der Pietistinnen. Sie schrieb das wundervolle Lied: „Weil ich Jesu Schäflein bin“. ❤️
Neu: Bach
Du schreibst in Deinem Blog, Walcha nicht sonderlich zu mögen. Das ging mir lange genau so – vor allem die Aufnahmen in Alkmaar sind bei aller Korrektheit irgendwie langweilig.
Dann hab ich seine älteren Aufnahmen aus Cappel gehört – eine ganz andere Welt!!
Hier ein Beispiel, D-Dur-Präludium in Cappel, 1952 in Mono aufgenommen, absolut direkt – man denkt fast, daneben zu stehen