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19. Februar 2021

Unrat einfach vorbeischwimmen lassen. (Marc Aurel)

Ich habe nachgezählt, ich habe jetzt seit 2018 zweihundertunddrei Orgeln unter den Fingern gehabt. Das ist ganz schön viel. Und seit 2017 sind es zweihundertundvierzig. Ich freue mich. Manche Orgeln liegen mir sehr, weil sie weich und warm und griffig sind oder zart und glockig oder süffig. Andere liegen mir nicht ganz so, wenn sich die Manuale tief wie eine Oberlippe über die unteren legen. Besonders störend ist das, wenn dann das HW unten ist, dann stoßen meine flinken Finger gegen die oberen Manuale.

Ich finde gewisse trockene Akustik manchmal nicht ganz so prickelnd. Was ich sehr mag: Wenn die Prinzipale leuchten.

In der Klavierwelt blättert ein Blätterer niemals zwischen Sätzen. In der Orgelwelt schon. Da geht ein Satz ruhig zuende, und der Blätterer steht in den Startlöchern.

Es wurden wieder Konzerte verlegt. Ich frage  mich, wie lange das noch geht.

Diese Zeit macht manchen so schwer zu schaffen, dass sie nicht mehr ganz „bei Trost“ sind.

Das Leben zwischen echter und digitaler Welt ist insgesamt auch nicht leicht.

2 Antworten auf “19. Februar 2021”

  1. Andreas Friedrich

    Liebe Ann-Helena, Unrat einfach vorbeischwimmen lassen? Irgendwann staut er sich und bringt das Gewässer zum Überschwappen. Besser wäre diesen beizeiten abfischen und gründlich entsorgen. Die Anzahl deiner bespielten Orgeln brachte mir in Erinnerung, dass du mich manchmal ganz nah dein Üben miterleben lässt. Danke dafür! Leben scheint momentan wirklich digital zu sein. Doch pulsierendes Leben entfaltet sich als Wirklichkeit im Alltäglichen. Orgel- bzw. Klavierspiel als virtuelle Variante bleibt für mich nicht vorstellbar … Besonders Künstler brauchen den direkten Kontakt zum Publikum bei ihren Darbietungen und den anerkennenden Applaus. Für mich kommt der momentane Zustand einem unausgesprochenen Berufsverbot für Kunst und Kultur durch die politisch Verantwortlichen gleich … Andreas

  2. Michael Ermann

    tolle Idee Chopin auf die Orgel zu übertragen.
    Er war wohl einer der besten “Schüler” Bachs.
    Das WTK hatte er Intus
    …..das stimmt nachdenklich…
    Viel Erfolg und Freude bei den Übertragungen !
    Die Rev Etude ist sagenhaft auf Orgel

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