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22. März 2020

Man darf von der Dummheit anderer profitieren, aber nicht von deren Unglück. (AHS)

Bachs 335. Geburtstag 🙂 Und ich bin in Bachs World.

Sehr schön ist die Traukirche Bachs in Dornheim. Ich liebte es, dort heute zu üben. Das kleine Dorf freut sich, dass JSB damals Zerwürfnisse in Arnstadt und Mühlhausen hatte und lieber bei einem befreundeten Pfarrer in Dornheim getraut werden wollte. So kommt dieses Dorf zu Ehren.

Auf dem Stadtschild ist ein Wappen mit den Noten B-A-C-H. Die Kirche St. Bartholomäus wird vom Förderverein und Freundeskreis liebevoll und sehr gut erhalten. Auf den weißen Bänken liegen dunkelrote Samtkissen.

Die weißen barocken und gotischen Altäre sind noch von damals, viele Kunstwerke und Kruzifixe noch viel älter. Die originale Orgel ist leider zerfallen. So kam die schöne Schönefeld-Orgel mit 18 Registern und zwei Manualen von Erfurt nach Dornheim.

Sie sieht ähnlich einer kleinen, edlen, zweimanualigen Silbermann-Orgel aus, weiß-golden mit Trompeten und Schleifen. Ihr Umfang ist nicht sonderlich gross, aber das Pedal recht bequem, und sie ist insgesamt angenehm zu spielen. Ich habe dort ca. drei Stunden geübt.

Man sagt zwar, sie sei nicht so sexy zu spielen wie die Orgeln in Arnstadt, das mag sein, und die Orgeln in Arnstadt sind wirklich wunderschön, aber allein schon in Bachs malerischer Traukirche zu sitzen und zu spielen ist für mich “sexy” genug.

Zudem ist die Akustik wunderschön, und die Orgel gefällt mir sehr gut. Auch heute noch kommen Leute von außerhalb, um dort getraut zu werden. Letztes Jahr haben über 2000 Leute von außerhalb die Kirche besucht. Ich bin dort in Dornheim noch ein wenig spazieren gegangen, obwohl es kalt war, am Friedhof vorbei – alles schön gepflegt.

Die Oberkirche mit ihrer Orgel in Arnstadt wird bald eingeweiht. Ich liebe die Wiesen und die Weite dieser Gegend. Das romantische Datum Bachs Hochzeit mit seiner Maria Barbara: 17.10.1707! Johann Sebastian war romantisch.

Abends haben wir dann die dreimanualige Ladegast-Orgel von 1636 in Rudolstadt besucht, ich habe auf ihr noch mal ca. drei Stunden geübt. Nach Schuke liebe ich Ladegast mit am meisten.

Schuke-Orgeln sind für mich meist weibliche und Ladegast meist männliche Orgeln. Jedoch die Ladegast in Rudolstadt ist ein Zwitter. Man kann sie nicht als rein männlich bezeichnen. Ingesamt fällt mir auf: Die Orgeln, so fern und mächtig sie von unten aussehen (sollen), so zerbrechlich sind sie von oben. Schnell ist dort mal etwas abgerissen oder zerbrochen. Schnell muss sie gereinigt und gepflegt werden. Orgeln muss man von Herzen lieb haben.

Die evangelische Stadtkirche St. Andreas in Rudolstadt ist herrlich. Ein riesiger Lebensbaum mit Wappen (zuerst dachte ich, es seien Bienen) rankt sich nach oben, und die Orgel mit ihren bemalten Pfeifen passt sich farblich und förmlich perfekt ein zu den Gemälden auf den Tribünen.

Die Posaune im Pedal und die vielen schönen Achtfüße und auch die Walze gefielen mir sehr, perfekt ist die Orgel für Mendelssohn, Mozart, Liszt, Reger, aber auch für Bach. Vielen Dank, Frank!

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