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13. August 2019

6 Klais-Orgeln Würzburg 

Ich freue mich auf eine neue Übe-Orgel in Würzburg, eine Klais-Orgel, einer der fünf der Stadt (Dom, Hochschule, Augustinus, Neumünster, Stift Haug, Heilig Kreuz), zwar keine vier Manuale, aber drei, mit spanischen Trompeten und schönen französischen Klängen, angenehmen Zungen und weichen Prinzipalen, ca. 21 Jahre alt. Das Pedal ist etwas leise, man kann ja koppeln, und ich bin nicht mehr auf hauptsächlich Beckerath angewiesen. Und habe die einzige Frau des Bistums  in der Stadt getroffen, eine sehr gute (die von Männern auf die andere Mainseite “verbannt” wurde).  

Der Algorithmus der männlichen Kirchenmusik und Orgelwelt wird sich hoffentlich bald ändern, ich werde mein Bestes dafür geben. Dass nicht nur Männer immer die Vorteile erhalten. 

Ich habe einen neuen Lieblings-Wrap: Wrap mit Erdnuss-Soße (gemischt mit scharfer) und Grillkäse, Halloumi. Lecker!

Ich freue mich auf die Orgel in der Solitude Stuttgart und auf den 9. Deutschen Orgeltag (Konzert Schriesheim bei Heidelberg) und die anderen Konzerte im September. Habe bisher fast immer auf den Orgeltagen konzertiert.

Heute war ich endlich nach zwei Wochen orgelbedingter Pause wieder Springreiten. Ich merke richtig, wie mich die Pferde entspannen. Sie sehen mich mit ihren großen braunen Augen lieb und bescheiden an und schnauben. Den Vorteil, den sie wollen, ist nur altes Brot, Heu und Relaxen.

Was mir immer noch sehr zu denken gibt, ist die Voreingenommenheit, der unreflektierte Frauenhass in der Komponisten- und Orgelwelt, die die Männerstrukturen verfestigen durch sich gegenseitiges “Beerben” und Zuschieben. Sie sind so gewöhnt darin, dass sie darin nicht mal Unrecht sehen! Erstaunt sind, wenn eine Frau etwas sagt!

In professionellen Musik-Wettbewerben sollte wie beim Sport zwischen Männern und Frauen getrennt werden. Sonst schustern sich die Männer politisch alles zu, da es Vorteile bringt, eitle und selbstherrliche. Zudem ist es für kleine Frauen schwerer, Orgel zu spielen. Selbst kleinere Männer haben längere Beine, sind vom Körperbau ganz anders. Von großen ganz zu schweigen, sie müssen sich nicht mal drehen im Pedalspiel. Und: Frauen reagieren auf Stress ganz anders als Männer, besonders was die Konzentration angeht. Ich nehme alles wahr, viele Männer haben Tunnelblick. Das heißt noch lange nicht, dass Männer besser sind. Dennoch wird Frauen vieles nicht zugetraut, nicht Hervorragendes, vor allem nicht, wenn sie ganz anders als Männer sind, auftreten, angezogen sind, gern lachen, kindlich, fröhlich, klein sind, kleine Hände haben, Rock tragen, quirlig sind. Natürlich kann man Männer nicht verallgemeinern. Es gibt auch sehr nette. Aber wir leben noch in einer Männerwelt. Viele Frauen müssen wie Männer sein, um in dieser Männerwelt “hervorragend” zu sein. Noch 1974 benötigten Ehefrauen die Erlaubnis ihrer Männer, wenn sie arbeiten wollten, habe ich erfahren. Bei ISAM durfte ich nicht den großen Mercedesbus fahren, dabei fahre ich auch Motorrad und bin schon viele Strecken mit dem Auto gefahren, aber ein Mann, der noch kein Jahr den Führerschein hatte, noch nie auf einer zweispurigen Fahrbahn abgebogen ist, der durfte – sogar ohne Erlaubnis. Wenn man für unterschiedsbedingte Gleichberechtigung spricht, denken manche, ich sei feministisch – als sei jemand, der sich für Gleichberechtigung zwischen Schwarz und Weiß einsetzt, ein Schwarzist.

 

Eine Antwort auf “13. August 2019”

  1. Thomas Grimm

    Es ist für mich sehr deprimierend zu lesen, dass es nach wie vor Ausgrenzung und frauenfeindliches Verhalten gibt, wenn man deine Zeilen liest. Und das alles in 2019!
    Aber, so schlimm ich deine Erfahrungen und Einschätzungen finde, es wird dich als großes Kämpferherz und Ausnahmekünstlerin keinesfalls aufhalten, eher anspornen. Allein um es den „Ausgrenzern“ zu zeigen, wie falsch sie liegen. Da bin ich mir sehr sicher!!!

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