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Seifert Orgel Düsseldorf

127. Gedanke: Viele Menschen sind betriebsblind für sich selbst. (AHS)

Ich liebe das Rheinland und Umgebung, die Menschen sind offen und freundlich und viele gläubig oder auf der Suche nach Gott. Menschen duzen einen sofort, was mir gefällt. Es wirkt, als würde man sich schon sehr lange kennen. Ich wohne am Rhein in einer vornehmen, ländlichen Gegend direkt an der Kirche. Ich genieße Düsseldorf, die Gottesdienste, Kirchen, Orgeln und Messen.

Es ist viel zu tun, für mich keine in dem Sinn “schwere Arbeit”, jedoch eine verantwortungsvolle, heilige Arbeit, und vor allem alles darum herum, das Menschliche, Soziale, Kontinuierliche, Gewissenhafte, Bewährende ist für einen künstlerischen Freigeist eine schöne, spannende Herausforderung. Man wächst als Mensch in Geduld, Regeln, Vertrauen, Teamarbeit.

Ich muss an Mose in der Wüste denken. Er war lange Zeit in Bewährungszeit, und er hat sich bewährt. Ich glaube, dies war eine entscheidende Zeit. Erst dann konnte er das Volk befreien. Es ist also keine irrelevante Zeit, auch wenn man von außen den Eindruck gewinnen könnte, ein Mensch hätte sich “verkrümelt”, jemand wäre in der Wüste, nicht im Puls oder im Zeitgeist oder in Hollywood. Mose ist zurückgekehrt nach Ägypten und war ein völlig veränderter Mensch. Diese Transformation ist für mich stunning.

Gottes Maßgaben sind anders. Er findet das wertvoll, was Menschen abwerten. Er findet Tätigkeiten wichtig, die Menschen als lächerlich abtun. Aus Angst habe viele Menschen Maßstäbe des Lebens abgelehnt: Routine, Frieden, Ruhe, Vorbild sein, Warten und das Kleine – ich stand auch eher auf Abenteuer, Risiko und das Große. Aber das Kleine ist oft so groß im Leben, wenn man genau hinguckt. Vor allem Begegnungen. Barmherzigkeit.

Und man kommt sowieso nicht darum herum, wenn Gott einen als Vorbild ausgesucht hat. Dann kann man sich wehren wie blöd dagegen, es hilft nicht. Man kann es noch so ungerecht oder anstrengend finden oder sich selbst für vollkommen unpassend halten. Gott gewinnt. Man kann bockig oder stur sein und das Gegenteil tun. Gott gewinnt. Man kann wie Jonah sein und Mitmenschen dadurch traumatisieren, dass sie einen ins wilde Meer werfen müssen, weil man geflohen ist. Niemand besiegt Angst so sehr wie Gott. Er ist stärker. Er will und wird segnen. Er weiß, was er will. Verkrümle dich für Gott und denke darüber nach.

Das, was du abgelehnt hast, das, vor dem du dich gefürchtet, das, worin du versagst hast oder was du nicht (mehr) wolltest, ist vielleicht genau das Wertvollste und Wichtigste, was Gott dir und anderen gerade geben möchte. Hab keine Angst.

AHS

Seifert Orgel St. Bonifatius Kirche Düsseldorf Bilk