Startseite Nach oben

2. Juni 2022: Die Formen der Kunst verzeichnen die Geschichte der Menschheit gerechter als Dokumente. (Adorno)

Die Formen der Kunst verzeichnen die Geschichte der Menschheit gerechter als Dokumente. (Adorno)

Heute erinnere ich an Yasmina Reza. Dramatikerin. Und an Dorothy Hodgkin, Chemikerin. Ihre Kinder sind ihre “Hobbies”.

Foto: Stralsund

Neu: Ich bin auf der Playlist von OrganRoxx.

Es stimmt, es gibt Orgeln mit Charakter. Man will alles liegen und stehen lassen, um diesen Klang zu hören. Und dann gibt es Orgeln, bei denen ist das nicht so der Fall. Angepasste Orgeln, gezähmte Orgeln, veränderte Orgeln. Orgeln, bei denen gegen sie vorgegangen wurde, nicht mit. Dort, wo der Kantor aus einem Schaf einen Ochsen machen wollte oder aus einer Ente einen Schwan. Auch wenn eine Orgel nicht perfekt ist, muss man mit ihr registrieren, nicht gegen sie. Natürlich kann man sich ärgern, wenn gewisse Klänge genau auf den falschen Manualen liegen oder wenn der Prinzipalchor zu dünn oder zu schwach ist oder wenn französische Romantik nicht spielbar ist oder wenn es nicht genug Flöten gibt oder keinen Nasard. Aber es ist dennoch wichtig, sie zu akzeptieren, ihre Stärken zu sehen und nicht gegen sie zu spielen, weder vom Repertoire her noch von der Registrierung.

Manche Orgeln mögen vor allem die Orgelbewegungsliteratur; das sind genau die Komponisten, die ich nicht mag: Distler… wobei… seine Chorwerke sind gut, aber die Orgelwerke mag ich gar nicht, noch weniger Ernst Pepping… Aber Hindemith, Bartok und Genzmer mag ich gern. –  Eine Orgel mit Charakter anzutreffen ist ein sinnliches Erlebnis, berührend, verändernd, zu Tränen rührend. Vor allem, wenn es eine Überraschung ist. Wenn du nicht damit rechnest. Ich habe noch nie solche Gefühle für ein Instrument gehabt wie für die Orgel. Ich liebe Instrumente. Aber die Orgel hat mein Herz erobert.

Es regnet in Greifswald. Es ist Juni geworden, und ich habe es gar nicht gemerkt. Ich bin zu müde, 30 km am Tag mit dem Radl zu fahren und werde in letzter Zeit immer gebracht und abgeholt. Dafür bin ich dankbar. Aber ich weiß, dass ich manchmal auch radeln muss.

Es gibt wie beim Liturgischen Singen auch beim Lästern Vorlästerer und Nachlästerer. Über manche Nachlästerer (die im Dialog mit den Vorlästerern stehen) wundere ich mich, denn mit einigen habe ich mich zuvor gut verstanden. Daran sieht man, dass die Bibel recht hat: Das Dichten und Trachten von Menschen ist von Geburt an böse. Apropos Bibel:

Wisst ihr, was wirklich seltsam ist? Glaubenslehre/Theologie/Dogmatik. Ich merke, dass ich es schwer abkann, wenn Jesus angezweifelt wird. Wenn angezweifelt wird, dass Jesus Gott ist. Dass er unser Retter ist. Dass er auferstanden ist. Dass er Mensch geworden ist. Dass nur gerettet wird, wer an ihn als den Erlöser glaubt. Wenn Heiden oder Kritiker das anzweifeln, habe ich damit kein Problem. Denn es sind Heiden. Viele wissen es nicht besser. Aber wenn Pastoren, Theologen, Kirchenmusiker dies anzweifeln, dann muss ich mir die Ohren zuhalten, denn es ist für mich Ketzerei, Blasphemie. Es ist, als würde jemand Unanständiges äußern. Als würde jemand den beleidigen, den ich liebe.

Wenn man jemand ehrlich ist und sagt: Ich habe es schwer, das zu glauben, ich habe es schwer, Gott oder Jesus zu vertrauen – damit habe ich kein Problem. Das verstehe ich. Diese Gefühle kenne ich. Aber es ist ein Unterschied, ob man es manchmal schwer hat, Jesus zu lieben oder ob man anzweifelt, wer er generell ist. Wenn ein Theologe sagt: In der Bibel sagt Paulus nicht, dass Jesus Gott ist. Und was ist das für ein Gott, der ein Opfer nötig hat?  – dann bin ich sprachlos. Oder besser: Ich bin nicht sprachlos. Ich bin empört. Bin ich altmodisch oder ein Fundi? Was meint ihr? Bitte betet, dass ich geduldig und mit Erbarmen sein kann für alle Kritiker mit ihren Deutungen, die sich wissenschaftlich nennen. Ich komme mir vor wie ein Königskind, dass den König gesehen hat, aber schmutzig geworden ist. Wenn ich jetzt von dem König berichte, dann sagen die anderen: Schau dich an. Du willst Gott kennen? Glaubenslehre sollte sich mit Gott beschäftigen und nicht mit Kritik an Menschen.

Die Bibel hat viele Kritiker. Aber dennoch: Sie legt sich selbst aus. Ich verstehe, es ist ein heftiges Buch. Aber es ist eben mehr als ein Buch. Es ist viel mehr als Literatur. Ihr Inhalt könnte über Leben und Tod im Finale entscheiden.

MORGEN VÖ MEINER CD. HOLY SPIRIT.

Neues Video: Video, Choral in Greifswald

https://www.ann-helena.de/orgelinfo/schuke-orgel-neubaukirche-wuerzburg/