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26. November 2021

Klang wölbt Handfläche, baut Säulen aus Fingern. (AHS)

Oben: Rieger Orgel Pfalz

Ich übe Rhin von Vierne. Eine schöne Übung für Doppelpedal. Und Toccata und Impromptu.

Es war anstrengend heute. So viele Doktoranden. Zoom. Es zoooooomt sehr. Erschöpfend. Ich mag es durchaus gern, über Musik etc. zu diskutieren. Aber Musik machen ist – lebensnotwendig für mich. Ich steche mit meiner Art auch „überall“ raus, obwohl ich mich bemühe, unauffällig zu sein. Je mehr ich mich bemühe, unauffällig zu sein, desto weniger gelingt es ☺️ Ich bin die einzige, die mit Handy drin ist. Während alle anderen geschniegelt und gebügelt vor dem Desktop sitzen und ein schickes, gerades Hintergrundbild designed haben und vorweisen können (New York oder so was), schwankt mein Handybild der Realität bedenklich seekrank nach allen Seiten, während ich durch die Wohnung stapfe in meinen Schafsocken und in meinem warmen Wolkenpulli und dem Postboten öffne. Der mir meine Vierne-Noten bringt.
Ich werfe meine Kaffeetasse um und bin in zwei Meetings gleichzeitig. Während ich meine neuen Noten studiere. Wenn wir „ausbrechen sollen“, bin ich die Letzte, die übrig bleibt, weil ich nicht gecheckt habe, wie ich in die „Ausbrechgruppen“ oder ins „Wonder Me“ komme. Was mir unangenehm ist. – Oh, ich bin ja noch da. Ähm… Oh, bin ich hier richtig? – Ja, dabei sind alle so strukturiert, lieb und ordentlich. Ich fremdschäme mich für mich selbst, während meine Haare nach allen Seiten abstehen. Aber Methode ist und bleibt spannend. Ich bekomme alles mit und habe meist gute Fragen, Ideen. Wenn ich mich vorstellen soll, bin ich komischerweise schüchtern und kurz angebunden. Ich komme mir dann unbeholfen und kindlich vor, beinahe tollpatschig. Verstecke mich gern. Wage ich mich aber heraus, merken es alle. Die meisten sind nett und eher „Lehrertypen“, keine Künstlertypen. Ich bin ein Flamingo unter diesen und werde oft neugierig betrachtet. Das schwarze Schaf? Aber das ist ok. Die meisten erinnern sich immer gleich an mich. Mein Name dagegen ist Hase… Aber wenn mein Name richtig ausgesprochen wird, wärmt sich mein Herz.

Promovieren ist eine eigene Welt. Ich kann verstehen, dass die Art und Weise, wie geredet wird, hochgestochen und anstrengend wirken kann. Aber man gewöhnt sich an diese Sprache. Und es ist spannend. Jedoch eines ist es: Trocken. Im Vergleich zur Kunst.

Neu: Note commune (Note ist weiblich)

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