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15. Januar 2021

Drinnen hat der Himmel Sitz, im Plenum zwischen Licht und Pfeilern. (Marianne Eichholz)

Sehr schön. Ich hätte geschrieben, im Plenum zwischen Licht und Pfeifen. Vor allem in Katharine in Hamburg. Obwohl die Obertasten des Pedals hoch sind, gewöhnt man sich doch gut. Ich liebe die Quintadena im RP, überhaupt das RP-Plenum. Wenn man oben sitzt, denkt man, das Pedal sei zu laut. Und wenn man unten hört, ist es genau umgekehrt, das Pedal ist zu leise. Prinzipal 8 im RP hat enormen Wumms, ebenso die Quintadena. Sehr mag ich den leisen Dulzian 16 im Pedal. Oder die Schalmey 4 (Zunge). Im OW mag ich gern die Mischung von Zungen- und Flötenchor als Solo, besonders Zinke, dazu Gemshorn 2 und Nasard 3. Das Koppeln für ein sattes HW-Plenum ist auch schön. Und  die Vierfußflöten, alle sind wunderschön. Nur für mein Werk habe ich das BW verwendet. Hier sind die Register oben an der Decke, Quintadena 4, Regal und Scharff, 8, 4… Wenn man die Orgel ausschaltet, muss das Licht rot leuchten. Das kann man leicht verwechseln.

Das Intercityhotel Hamburg ist ganz angenehm, ich war da schon zuvor.

Nun spiele ich mich an der Marcussen-Mühleisen-Orgel in Hamburg Harvestehude St. Johannis ein, eine schöne Orgel, völlig anders, spätromantisch, wunderschöner Prospekt, 150 Jahre alt, mich sehr erinnernd an die Sauer-Orgel Mönchengladbach, drei Manuale. Hohes, verziertes Schiff, tolle Akustik, und am Spieltisch ist zudem viel lustiger „Firlefanz“ möglich (u.a. mit Synthesizern). Man darf mit meinen flinken Fingern nur nicht auf die gefährlichen Setzerknöpfe zwischen den Tasten kommen. Im Eifer des Gefechts.

Hübsch ist auch die Führer-Orgel im OS. Drei Orgeln an einem Tag.

Heute las ich zufällig Karin Huffzky in der Bib. Sie schreibt 1979, dass Männer sich als „Interpreten der Moral und der Hüter der Ordnung kennen“. Oft ist aber das Gegenteil der Fall. Dass in unserer Gesellschaft eine Vergötterung des Mannes herrscht, trotz aller Verbrechen, der Mann, der sich selbst vergöttert. Das stimmt auch 2021. Und von Vorurteilen gegenüber Frauen. Nun weiß ich, dass es auch ernsthafte, kluge, lustige und nette Männer gibt, die wirklich unterstützen. Wir leben schon in einer anderen Zeit, aber oft merke ich, wie sehr Frauen sich Männern fast wie instinktiv unterordnen, als wäre es ihnen so lange eingetrichtert worden, ich denke, vor allem aus Angst. Angst vor Stress, Streit, Attacke, vor der Aggression. Sie gehen lieber den leichteren, bekannten Weg des Nickens, Aufgebens, Schweigens.

Karl-Bernhardin Kropf schreibt mir nachts noch seltsame Emails. Wann hören die Belästigungen auf?

Manche Männer lästern tagsüber, und nachts haben sie offenbar ganz andere Phantasien. Manche Männer leben ihr Verschmähtsein und vielleicht sogar ihre Begierden auf aggressive Frauenfeindlichkeit nach außen aus.

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