Gott sei Dank wurde meine Erziehung vernachlässigt. (Beatrix Potter)
Englische Schriftstellerin, 1866 geboren. Heute erinnere ich auch an Bettina Volkens, deutsche Managerin und Juristin.
Foto: Dom Greifswald
Mir gefällt es im Posaunenchor. Auch wenn ich noch “Narrenfreiheit” habe und manchmal geschmunzelt wird. Wir spielen das Stück einer Komponistin, Frieda Fronmüller. Manchmal übe ich mein Bariton draußen. Es macht Spaß, in Sonne und Wind zu üben. Als ich abends in Eldena/ Wieck Orgel unterrichtete, in der Nähe vom schönen Kloster Eldena, wurde ich mit einem Tandem abgeholt. Da wir auch noch mein Bariton mitnehmen mussten.
Es macht auch Spaß, Haydns Schöpfung und Carmina Burana zu dirigieren.
Ich bin unglaublich berührt, dass ich (“zufällig”) neben einer wunderbaren Orgel wohnen darf: Ich habe mir das gar nicht ausgesucht, es ist einfach passiert. Ich liebe solche schönen Überraschungen. Wenn sich gute Sachen einfach “ergeben”. Wunderbarer Klavier-Spieltisch, Elfenbeintasten. Der Friedhof besitzt große, denkmalgeschützte alte Bäume mit knorrigen Stämmen mitten im leuchtenden Maigrün. Der Kuckuck singt. Die Orgel wird bald restauriert. Zuerst brauchte es Geld für die Restaurierung der Decke (50.000 Euro).
Viele große Kirchen in Städten mit Orgeln (für die Gelder zur Verfügung stehen) werden gesehen und verehrt. Und dabei gibt es noch viel größere Schönheiten, die verborgen und unbekannt sind. Mit Menschen ist es oft genauso. Diese: Friedrich Albert Mehmel Orgel opus 180: Neu:
Da wohnte ich eine ganze Woche neben dieser Kirche und war mit meinen Sachen so beschäftigt und wusste nicht, dass dort, so nah, eine so schöne Orgel nach mir rief – und war erst heute dort. Ich musste weinen. Manche Schätze brauchen im Leben eine Weile, entdeckt zu werden. Der Altar hat ein großes blaues Becken ringsherum, was ich auch noch nie zuvor gesehen habe. Die tiefe, mit biblischen Figuren verzierte blaue Kanzel ist wunderbar restauriert. Ein Klein Bisdorf gibt es nicht. Aber Griebenow. Das ist der Ort nebenan. Und hier gibt es im Wald eine komplett erhaltene, vierzehneckige Schlosskapelle (was besonders und selten ist) mit kleiner Orgel. Und weiter nebenan in Levenhagen eine seltene Kapelle (die kleinste in Pommern) und eine kleine Kirche mit Holzturm.
Der Chor der dreischiffigen Backsteinhalle in Groß Bisdorf stammt aus dem 13. Jahrhundert, Langhaus und Sakristei aus dem 14. Jahrhundert. Die Kanzel (1703) zeigt Apostel und Landschaftsgemälde. Der Kirchhof ist umrundet von einer niedrigen Steinmauer mit einem barocken Friedhofsportal (1784). Auf dem Kirchhof kann man ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges bestaunen. Eine Patronatsloge blieb erhalten. Die Ostwand schmückt ein Triumphkreuz. Auf der Westempore erklingt die Orgel von Friedrich Albert Mehmel Sohn aus Stralsund (mit einer Filiale in Wismar). Sie wurde vermutlich von Vater und seinem Sohn Paul gebaut.
Samtig-trockene Akustik in einer Kirche mit wunderschön bemalten Holzdecken. Süffiger Klang trotz überschaubarer Register, viele warme Achtfüße, kaum Nebengeräusche. Der Schalter ist versteckt ganz hinten. Schwarzweiße runde Registergesichter.
Diese Kirche wirkt ganz anders als süddeutsche oder thüringische und norddeutsche Kirchen. Es ist eine geheimnisvolle blaue pommersche Ostseekirche mit schwedischem Touch hinter weiten, gelben Rapsfeldern. Die wunderschöne bemalte Holzdecke bis mittig direkt hinter die Orgel und hier ein Engelskopf und die bemalten Wände sind berührend und beeindruckend. Die kleine Loge rechts aus Holz ist ganz aus Holz gehalten. Hier in diesem urigen kleinen Ort gibt es Bauern, die ihr kleines Kartoffelfeld vor ihrem Haus ganz langsam mit einem Pferd bewirtschaften. Es ist so schön altertümlich und drollig. Als ich fragte, was sie da machen, sagten sie, es hätte zu viel geregnet, es gäbe kaum Kartoffeln. Da taten sie mir so leid.
Wer würde vermuten, dass hier, im Niemandsland, verborgen, eine solche Orgel steht? Ich bin eine Mehmel-Liebhaberin geworden.
Ein wunderschönes Dorf in Pommern an der Ostsee zwischen Rügen und Stralsund, 15 km von Greifswald entfernt, ca. 80 Einwohnerinnen. Die weiße, schwedisch anmutende Kirche mit Turm mit schwarzem, hohen Helm und gepflegtem Friedhof drum herum besitzt eine wertvolle historisch romantische Mehmel-Orgel Opus 180, 2 Manuale. F.A. Mehmel war ein berühmter Orgelbauer in Pommern zusammen mit seinem Kollegen Barnim Grüneberg, der viel auf Rügen gebaut hat. Mehmel arbeitete vor allem in Stralsund, wo er auch starb. Er wurde in Thüringen geboren. Im Wonnemonat Mai besuchte ich diese herrliche Orgel, die mir überraschend wie als ein Geschenk gemacht wurde. Bänke und Einrichtung innen sind blau gehalten. Die größte Mehmel Orgel steht in St. Marien Greifswald und gilt als beste Orgel Greifswalds.
Nicht empfehlen kann ich die Johanneskirche und die OJC/Daniel Schneider in Greifswald. Erstens haben sie keine Orgel und zweitens kommen sie mir heuchlerisch vor: Zu Ukrainern und Flüchtlingen sind sie nett und machen auf fromm, weil sie hierfür wohl teilweise Geld bekommen oder weil das fromm wirkt, aber zu Leuten aus ihrem eigenen Land sind sie unfreundlich und verlogen.
Ist es nicht erstaunlich, dass viele Zeitungen als Frontbild irgendwelche sich balgenden Männer einer Männersportart präsentieren – egal, was in der Welt los ist? Auch der Sportteil der Zeitungen ist meist überwiegend von Männersport dominiert.
Neu:
Herr K-B Kropf lässt keine Gelegenheit aus, mitzuteilen, wie froh er ist, aus Ösi-Land weg zu sein. Nun meine Frage: Gilt das eventuell auch andersherum ?