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15. März 2022

Alles, was nicht resoniert, tendiert dazu, unkünstlerisch zu werden. (AHS)

Dazu gehört der oft geforderte Gleichklang in Musikhochschulen, der Resonanz abtötet.

Oben: Ansbach

Es ist manchmal kaum noch auseinander zu halten, was Fake News und reale News sind, aber ich habe gelesen, dass in der Ukraine auch wunderschöne Theater, Kirchen und Orgeln, die wunderschöne Schuke Orgel, von den Russen zerstört worden sind (es ist nicht Putin allein). Wie man da noch zusehen kann, egal, wie gefährlich Putin und seine Leute sind – erscheint mir schleierhaft. Wenn ich Putin reden höre, kommt er mir wahnsinnig vor. Er klingt so, als sei er das Opfer – wohl ein typisches Zeichen von Wahnsinn, wenn ein Täter sich als Opfer sieht. Je älter er wird, desto böser scheint er zu werden. Das ist kein Einzelfall. Nicht jeder Mensch wird weiser und lieber, wenn er älter wird, leider.

Wenn Laien nicht nur über Profi-Musiker, sondern auch über Orgeln lästern, das schlägt dem Faß den Boden aus. Es gibt Leute, die maßen sich an, über Orgeln zu urteilen, können aber keine vernünftig spielen. Ich bin als Pianistin nie auf die Idee gekommen, über Flügel oder schlechte Klaviere zu lästern. Im Gegenteil. Jedes Instrument hat etwas Lehrreiches. Mir wurde beigebracht: Bist du eine sehr gute Musikerin, kannst du auf jedem Instrument wundervoll spielen. Das gilt auch für Orgeln. Ich liebe alle Orgeln. Wie man frech über Orgeln lästern kann – das hat so etwas Respektloses. Keine Orgel ist gut genug, nur das Beste, das Riesigste geht gerade noch so… dabei bekommen diese Leute kaum ihre Finger auseinander. Erst muss man an sich arbeiten, bevor man über Orgeln oder Orgelbauer schimpfen kann.

Man kann im Leben alles lernen. Es ist stets nur eine Frage des Handwerks. Alles ist Handwerk.

Es ist wichtig, Angst zu überwinden. Viel eskaliert deswegen, weil einem Menschen Angst machen, das Gehässige, das Böse in Menschen. Aber muss man diese Angst wirklich zulassen? Muss ich wirklich Angst vor dem Bösen haben? Nein. Viele Menschen, die “böse” scheinen, sind selbst nur arme kleine Menschen, unsicher, nicht wissend, wie sie Kontakt herstellen können, wie sie sich nähern, wie sie nett sein können. Sie sind interessiert und fasziniert, können es aber nicht normal ausdrücken, aus was für Gründen auch immer. Manche Männer sind einfach zu labil oder zu stolz, nett zu sein. Viele Menschen sehen sich selbst nicht als böse. Sie wissen nicht, wie sie auf andere wirken. Wenn ich darauf mit Angst reagiere, macht es die Sache nicht besser. Ich glaube, wenn ich weniger Angst hätte, wäre vieles besser mit gewissen Leuten. Also gebe ich heute den Rat und meine Erkenntnis: Angst ist oft tragisch, weil sie (auch wenn sie noch so verständlich ist), Dinge schlicht unmöglich macht, wenn sie nicht überwunden wird. Ich hatte den Eindruck, dass Gott in dem Moment, wo er Menschen erzieht, Angst zu überwinden, einen enormen Fortschritt mit uns erreicht. Ich selbst wusste gar nicht, wieviel Angst es gibt um mich herum und auch in mir. Ich hielt mich immer für stark. Es ist eine echte Offenbarung zu erkennen, wo und dass und wieviel Angst man hat (vor Menschen) und wie sich diese äußert. Da gibt es sehr viele Gesichter von Angst. Sehr viele Menschen haben keinen Zugang zu ihrer Angst und verdrängen sie komplett. Jeder hat vor etwas anderem Angst. Dabei ist es so schön, wenn man sie besiegt, und sei es auch noch so klein. Gott ist darauf stolz. Ohne ihn – geht es auch schwer. Er prügelt einen manchmal auch ein Stück weit dadurch, wie einen Esel, den er hinter sich herzerren muss. Aber er meint es nicht sadistisch. Sondern: Angst verpufft, sobald man sich ihr gestellt hat.

Neu: Orgel-Information Vleugels Orgel 

Vleugels Orgel St. Peter und Paul Würzburg

 

5 Antworten auf “15. März 2022”

  1. Mutig ist er ja, der Busfahrer Michael. Bezeichnet die Tätigkeiten seines Arbeitgebers öffentlich als Hokuspokus? Vielleicht ist eine hauptamtliche kirchenmusikalische Tätigkeit doch nichts für ihn. Diese dürfte er eigentlich sowieso nicht ausüben, da er meines Wissens kein berufsqualifizierendes Examen besitzt.

    • KropfKopf

      Ist der Ulfert Smidt auch im Lästerforum? Vom Niveau her sehr passend finde ich. Oder der alte Guru aus Hamburg? Der während seiner Amtszeit kaum eine Frau an de Orgel ließ?

      • Ach, der Guru mit seinem überschaubaren Repertoire, das er immer und immer wieder spielt. Und das bei Weitem nicht fehlerlos! Hatte sich gut eingerichtet! Ehemaliger Schüler als zweiter Kirchenmusiker undsoweiter. Man muss sich ja oft fragen, ob bei Stellenbesetzungen alles mit rechten Dingen zugeht. Manchmal wird noch nicht einmal versucht, den Schein der Neutralität zu wahren.

  2. Andreas Friedrich

    Wow! Ann-Helena als Philosophin mit sehr klugen Gedanken. Sicher kann man alles lernen – handwerklich gesehen. Doch sein Handwerk wirklich zu beherrschen, ist Kunst. Ist ausgeformte Individualität. Darin besteht der Unterschied und das Gemeinsame zwischen Handwerk – Kunst – Genialität. Die eigene Angst zu überwinden, sich mit ihr auseinanderzusetzen, diese anzunehmen und lieben zu lernen, bleibt deshalb stets eine wichtige Basis für die eigene Entwicklung. Das spiegeln zugleich meine Gedanken im Kapitel “Mut und Selbstvertrauen” im Buch “Lebenssichten” wider, wofür mich besonders auch die Künstlerin Ann-Helena Schlüter inspirierte. Danke.

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