Intellektuelle sind Brunnen, Künstler sind Quellen. (Beatrix Beck)
Klangbeispiel Steinmeyer Orgel opus 2213 (Popp) elektrische Schleiflade BWV 529 Markus-Lukas-Orgel Mannheim
Ich mag Bubble Tea.
Mein Weg mit der Orgel (11):
Natürlich war das Verhalten der Dozenten in Heidelberg deswegen so, weil ich erstens außerhalb des Systems war (bewusst) (siehe Teil 1 und 2). Und zweitens, weil ich mich beschwert hatte über Machtmissbrauch, was sicher noch niemand zuvor gewagt hatte. Sie hatten wahrscheinlich Sorge, dass ich zu viel mitbekommen, aufdecken und mich wehren würde.
Ich war froh, dass das WS 2019 losging und ich endlich in einer staatlichen Hochschule sein würde. Dort war das Klüngeln und Mauscheln nicht ganz so schlimm wie in Heidelberg (Kirchenmusikhochschule). Doch für welche Hochschule sollte ich mich entscheiden?
Ich beschloss, diesmal eine „geheime Fährte“ zu legen, die Carsten Wiebusch und Stefan Viegelahn oder andere nicht so schnell finden konnten. (Heidelberg hatte Bände genug gesprochen. Und dass sie auch in anderen Hochschulen über mich gesprochen hatten und der Machtmissbrauch nicht gering war, ahnte ich und wurde mir berichtet.) So meldete ich mich nach außen offiziell in Würzburg bei Christoph Bossert an und ließ HfMT Hamburg bei Pieter van Dijk gleichzeitig nach außen verborgen, um mich zu schützen. Ich ahnte, dass es nur eine Frage der Zeit war, dass das Lästern nach Würzburg schwappen würde. So fühlte ich mich wesentlich sicherer, zwei Wege haben zu können. Außerdem konnte ich mich eh nicht entscheiden zwischen Würzburg und Hamburg. Ich komme damit sicher ins Guinness Buch der Rekorde (Wahnsinn, dass das ein Bier gesponsert hat!). Zudem würde ich doppelt so viel lernen und mein Turbo-Studium würde ein Mega-Triplet-Studium werden neben der Promotion, die ich am Laufen hatte. Und das alles rief Hater und Neider auf den Plan. Hätte ich mir eigentlich denken können. Aber ich liebe Abenteuer und Geheimnisse. Es würde zwar sehr anstrengend und etwas verrückt werden. Aber ich war voller Motivation, Feuer und Eifer. Vor allem wollte ich alles über Orgel aufsaugen. Und das tat ich auch. Es war geradezu eine Erleichterung und ein Aufatmen, regelmäßig in Hamburg sein zu können, ohne dass Haifische hinter mir her waren. Irgendwie war Hamburg außerhalb deren Blick. Ein blinder Fleck. Gott schenkte mir eine keimfreie Zone. Einen sicheren Bereich, wo ich ohne Vorurteile sein konnte. Währenddessen wurde Würzburg immer mehr ein Ort des Feuers, aber auch hier lernte ich enorm viel. Seltsam, ich bin bereit, für meine Berufungen sehr viel in Kauf zu nehmen. Ich folge hier meinem Herzen. Da das System ohnehin kein nettes und männliches ist, warum sollte ich nicht außerhalb des engen Beckens wie ein Delphin meine Sprünge und Hüpfer machen? Und ich tat meine Saltos, im Meer, ausgelassen, frei, in der Abendsonne, wohl wissend, immer irgendwie bedroht zu sein und dennoch glücklich über jedes neue Land (Stück, Repertoire, Technik, Orgel)… Stellt euch vor, ich hätte nur das Feuer (Würzburg) gehabt?
Dann hatte ich auch noch meine vielen Konzerte. Ich war fast gar nicht mehr daheim. Im ICE schlief ich. Teilweise fuhr ich morgens nach Hamburg (Unterricht) und abends zurück nach Würzburg (Unterricht). Überall war ich emsig. Und am WE Konzerte. Dass ich das alles überhaupt geschafft habe, ist ein Wunder!
Morgen berichte ich weiter. ps: Ich komme mir von der Orgel und Musik „besessen“ vor. Wer denkt das noch? Obsession!?
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