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26. April 2021

Der Anfängergeist ist wichtig. Er ist der Weg zur Weisheit. Anfänger sehen viele Möglichkeiten, Experten nur wenige. (Suzuki)

Das ist wahr. Ich werde nie den zärtlichen Anfängergeist vergessen, den ich beim Orgellernen hatte, im Orgelstudium, weil ich Pianistin war, auch Pianistin bin.

Bald kommt mein neues Buch:

    Über die Sinnlichkeit, als Musikerin-Profi ein neues zweites Instrument zu lernen  

Beides, Pianistin und Organistin sein. Schlamm, Glanz und Sterne

Ich kann allen Profimusikerinnen raten und wärmstens ans Herz legen, als Erwachsene noch ein neues Instrument zusätzlich professionell zu lernen, besonders denen, die als Kind ein Instrument lernten, mit 3 oder 4 Jahren: Die sich an den Prozess des Lernens nicht mehr erinnern können, so wie ich. Es gibt kaum etwas Sinnlicheres, als ein neues Instrument noch mal bewusst als Profi zu lernen. Es ist wundervoll. Dieser neugierige, unschuldige, unvoreingenommene Anfängergeist mischte sich mit meinem professionellen Vor-Wissen und meiner Musikalität, so wie sich Eis mit heißen Himbeeren, mit heißer Schoko-Soße verbindet und diesen süßen Schock einläutet. Ich liebte als Kind das Eis in den Pausen in der Meistersingerhalle und steuerte beim ersten Glockenschlag direkt auf den Tisch zu: Vanilleeis mit heißen Himbeeren. Es waren lange Orchesterkonzerte, Abokonzerte, und ich war klein. Aber ich habe diese Konzerte, selbst im Dämmerschlaf, in unglaublich schöner Erinnerung. Es mischte sich das Orchester mit Eis und Halbschlaf und drang angenehm in mein Unterbewusstsein. Schlamm und Sterne). Als “professionelle Anfängerin” bekommt man nun all das hautnah mit, wie man ein Instrument erlernt, wie eine Patientin ohne Narkose. Ein Aha-Erlebnis nach dem anderen. So habe ich also Klavier gelernt? Die Konfrontation mit der eigenen Musikalität. Seitdem unterrichte ich gern. Dieser Anfängergeist eröffnet völlig neue Welten. Vorsicht: Es gibt immer gelangweilte und neidische Profis und Profs, die den Anfängergeist zerstören wollen, die meinen, etwas gehe nur in einer gewissen Norm, die hindern, bestimmen, besser wissen, kontrollieren, lästern, die Potential aufhalten wollen, sich zusammenrotten. Die meinen, das Handgelenk sei immer nur so oder so zu halten, oder die nur den jungen Männern die Tür öffnen. Die an einer Hierarchie festhalten. Der Anfängergeist aber ist so viel stärker. Er ist voller Neugierde und Weisheit. Ich weiß noch, als ich drin war mit der Orgel in Frankfurt in HfMDK, da flog ich dem einen Lehrer um den Hals. Ich wusste in dieser Sekunde: Hier öffnet sich eine völlig neue Welt, Gold, Diamanten.

Geschmolzene Erinnerung.

Auf den Orgelfahrten habe ich Dinge gesehen, gewusst und gespürt, die “erfahrenen Hasen” verborgen blieben.

Der Anfängergeist lässt Dinge in einem nachreifen, so wie ich im alten Mercedes auf der nächtlichen Heimfahrt von den Abokonzerten noch voller Musik war und alle Welt tanzen sah vom Autofenster aus.

Es ist zwar ein harter Weg, zwei, beide Instrumente professionell zu spielen, mit beidem zu konzertieren, frisch und virtuos zu halten, beides zu üben. Das Kindheitsinstrument und das Erwachseneninstrument. Aber es ist auch ein Segen.

Bald kommen auch wieder neu Songs von mir, ich wurde so oft gebeten, damit weiter zu machen. Ich mag sehr die Stimme von björk.

Mendelssohn:

Bachvermittlung – Bach berühren. Musikvermittlung. Concert Studies Jugendliche. Ann-Helena Schlüter

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