Jeder Mensch ist eine eigene Kultur. Wir alle arbeiten an uns, an unserer Kultur. (AHS)
Sonne auf Schnee. Habe an der schönen Orgelbouw Verschueren-Orgel in Hamburg geübt. Sie steht gegenüber der italienischen Orgel von Reil (1994).
Heute habe ich 13 von 14 Stücken geübt.
Wenn ich meinen Blog vorlese, klingt er ganz anders, als wenn man ihn nur leise liest. Weil ich beim Vorlesen auch manchmal lache.
Wir alle arbeiten an uns, an unserer Kultur.
Zum Thema Gendern möchte ich sagen: Manche scheinen kaum zu schaffen, weibliche Formen auszusprechen. Ist das für viele eine Niederlage oder Verlieren?
Weil manche auf das Englische umschwenken oder Dinge ins Lächerliche ziehen müssen, um ja kein in verwenden zu müssen?
Die das Partizip nur in aktueller Tätigkeit wahrnehmen wollen, damit Endungen nde (Fahrende…) nicht gelten? Fühlen sie sich nur wohl, wenn Sprache maskulinisiert bleibt, oder meinen sie mit „Organisten“ wirklich nur Männer?
Warum nimmt man sich heraus, dass sich Frauen maskulinisiert angesprochen fühlen müssen?
„Ist doch ganz normal, dass Frauen auch damit gemeint sind.“ Wie gnädig.
Viele Männer bestimmen also, was normal ist. Und für uns Frauen gleich mit. Und sie haben es so weit geschafft, dass es für viele Frauen tatsächlich „normal“ geworden ist, sich an das Maskuline anzuhängen. Und zwar nicht nur sprachlich.
Sprache hat Macht. Manche Frauen helfen oft (unbewusst) mit, dass Frauen nicht explizit erwähnt werden und dass das Maskuline das Erste und Normale bleiben soll.
Sprache hat Macht!
Manche Männer wiederum verwenden Gendern nur bei mir, um mir zu gefallen. Im normalen Leben sind sie wieder „Machos“.
Eine weitere Art von Seximus und Diskriminierung ist das bewusste Siezen von Frauen, während fremde Männer und männliche Musiker unter sich rasch per Du und schnell als Seilschaft und Kameradschaft unterwegs sind.
Frauen werden von diesen Männern bewusst kühl auf Abstand gehalten. Siezen usw gehört dazu, eine Frau nicht in die Kameradschaft mit aufzunehmen.
Es gibt viele subtile Arten, Frauen außen vor zu lassen.
Manche empfinden ehrgeizige Frauen als Störenfried und wollen unter sich sein. Sie atmen auf und fühlen sich erst wohl, wenn Frauen verschwunden sind. Das Revier Sprache (dazu gehören auch Spielregeln etc.) gehört dazu. Damit wollen diese Männer herrschen.
Eine weitere Art der Frauenfeindlichkeit ist, einen „erzieherischen Unterton“ in der Stimme zu haben. Nach dem Motto: Ich zähle jetzt bis 3 – Eins – Zwei –
„Kollegen. Organisten. Er … Man… Wir…“.
Meine Spielregeln sind anders. Männer sollten anständig, höflich, vertrauenswürdig, respektvoll, helfend, Gentlemen sein, eher schützend als zerstörend, eher sich selbst zurücknehmend anstatt sich vordrängend, ohne Vorwurf, ohne Zwang, warmherzig, gut erzogen, vor allem in Sprache. Und zwar allen Frauen gegenüber.
Danke
freue mich auf deine live streams, kannst du den Link bald senden?