Startseite Nach oben

18. Januar 2020

Das Unendliche im Endlichen, das Genie in jeder Kunst ist die Musik. (Bettina von Arnim)

Widor, Vierne, Franck…

Begrifflose Begeisterung für Musik –

Dass das Beste an Musik Melodie ist, wie E.T.A. Hoffmann schrieb, dies stimmt meiner Meinung nach nicht. Mir gefallen Franck, Vierne und Widor dennoch sehr gut, ich habe Feuer gefangen für französische symphonische Musik, besonders die Suiten und Fantasiestücke von Vierne, Feux Follets, Clair de Lune, Impromptu, Westminster gefallen mir, aber auch die Symphonien 3 und 6 und Widors wunderschöne Fünfte. Was mich etwas wundert ist, dass wir bei Olivier Latry lernen, wie man französische Musik französisch (und eben nicht typisch deutsch) spielt, aber auf der anderen Seite spielt er selbst Bach französisch und nennt dies kühn. Seine Bach-CD ist Bearbeitung und Transkription, sicher gewollt, er verändert die Musik, erfindet Töne hinzu usw. Würden wir dies mit Franck oder Widor machen – oh, da wäre die Kritik groß. Wie kann dies sein? Ist Bach so universell, dass er jedem gehört? Sicher, aber warum gibt es dann starke Gesetzmäßigkeiten in der französischen Musik, die nicht kühn erneuert werden dürfen? Sehr schön ist die virtuose Kuhnorgel in der Kulturkirche Altona Ost (St. Johannis). Ohja, sehr laut, aber auch mit wunderschönen zarten Farben. Was ich ebenfalls liebe, sind die vielfältige Orgelkünstler*innen aus ganz Europa, die zusammenkommen.

Sehr mag ich die Musik von Sofia Gubaidulina, besonders Seven Words mit Akkordeon. Und sehr gut gefallen mir die Renaissance-Bußpsalmen von Melchior Franck und die italienischen Lamentationes von Durante. Ob Bach ihn kannte?

Nett, aber etwas steif finde ich die Musik für Orgel von Vincent Lübeck, ich mag seine Musik nicht so gern wie Bruhns, Buxtehude oder Muffat. Jedoch das Praeambulum G-Dur gefällt mir; und seine Cembalowerke. Den Kreuzweg von Dupré finde ich interessant – um kreuz und quer gegangen zu sein.

Es fällt mir auf, dass nur wenige Menschen andere Menschen führen können. Sie wenden nur einen Führungsstil an (und den auch noch unabänderlich); als würde ein Mensch nicht unterschiedlich weit entwickelt sein und wachsen in verschiedenen spezifischen Gebieten und Zielen. Es ist kontraproduktiv, dort Boss zu sein, wo jemand schon weit entwickelt ist, und dort im Stich zu lassen, wo Direktive gebraucht wird. Man muss den selben Menschen unterschiedlich führen können und immer wieder prüfen und diagnostizieren. Viele sogenannte Leiter aber behalten eine fixe Meinung, die meist sogar noch von Anfang an falsch ist. Warum? Aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder aus Mangel an Interesse. Es ist Arbeit, sensibel zu sein, richtig zu bewerten, zu delegieren, zu loben, zu trainieren und zu wissen, welcher Führungsstil in welcher Situation angebracht ist. Es ist leichter, zu herrschen, zu kontrollieren (Günstlingswirtschaft) und nicht zu wollen, dass der anvertraute Mensch wirklich richtig gut wird.

Der Film Amadeus über Mozart (oder besser über Salieri) ist recht vulgäres, dramatisches Entertainment, aber gut gemacht und berührend. Es ist wie bei Astrid Lindgren: Die Kunst fröhlich, das Leben voll Schmerz. Und: Realistisch ist, dass es im Leben oft um Neid, Mittelmaß, Genie und Wahnsinn geht.

Ganz süß finde ich den dänischen Laden Sostrene Grenes mit Gewürzen, Deko, Marmelade.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert