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Musikpädagogik

30. November 2019

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Hus/Schnitger-Orgel Stade/Hamburg St. Cosmae et Damiani

Die mitteltönige Schnitger-Orgel mit kurzer Oktave (Manual und Pedal) von 1670 im gerade adventlichen Stade bei Hamburg (3 Manuale, das Hauptwerk in der Mitte (2) und Springlade) ist traumhaft und wunderschön. Es braucht Erfahrung und Training, gut mit ihr umzugehen und sie zu kennen. Die meisten Pfeifen von 1670 sind bis heute erhalten! Es hat mir sehr gefallen, dass ich auf dem Weg nach Stade durch Buxtehude gefahren bin. Ich bin sogar ausgestiegen und habe mir dort einen Chickenburger geholt und genoss den Bahnhof und die Strassen in Buxtehude. Unglaublich, dass es dort ganz normale Menschen gibt; und nicht alles Musiker oder Buxtehude-Fans. Viele Buxtehuder kennen Buxtehude nicht mal. Und dabei gibt es in dieser ganzen Gegend viele viele wundervolle historische Orgeln; auch norddeutsche romantische wie Furtwängler; und es werden auch hier händeringend Organist*innen gesucht!

“Kennen Sie Buxtehude?” “Klar. Ich wohne hier.” “Und Dietrich? “Wie bitte? Ich kenne keinen Dietrich und weiß nicht, ob hier einer wohnt.” “Kennen Sie Dietrich Buxtehude?” “Dietrich? Wie gesagt, ich kenne keinen Dietrich.”

Es gibt auf dem Weg nach Stade viele Felder, Pferde und Schrebergärtchen, weites Land: ein Highlight sicher für Hamburger Stadtmenschen. Ich eilte durch den Weihnachtsmarkt und durch den Geruch von Mandeln zur Kirche St. Cosmae.

Ich war nun schon das zweite Mal in Stade (das erste Mal mit der HfMDK Frankfurt) und hatte nun beim zweiten Mal alleine ein viel intensiveres Erlebnis mit ihr, der Cosmae-Orgel, da ich in Ruhe alleine mit ihr sein und sie etwas für mich zähmen konnte. Die Orgel ist ein Wildpferd, das man zähmen muss. Ich hatte das Gefühl, dass die Orgel auf Martin, den Dompteur, ganz anders reagiert, weil die Orgel ihre “Besitzer” bzw. ihre alten Meister kennt. Jedoch sehnt sie sich nach neuen. Man muss sich selbst bei jeder Orgel erst zur Meisterin erspielen. Die Orgel selbst ist die Lehrerin. Und ich bin ihre Kulturbotschafterin. Welche Frau schreibt sonst schon über Krummhörner?

Pedal, Oberwerk und Rückpositiv sind alles Schleiflade. Man sitzt hinter dem Rückpositiv verschanzt und verborgen, das Farben wie ein zartes Regal (Zunge) auf dem unteren Manual (1) aufweist; es gibt ein schönes Glockenspiel (mit Gedackt und Flöte zusammen besonders schön) und eine Querflöte im Oberwerk (Manual 3), die hell und gleichzeitig erdig wie eine Traversflöte klingt und die nur bis zur Hälfte des oberen Manuals tönt, mit Gedackt 8 (Begleitung) ein Klangerlebnis. Auch der süddeutsche Georg (und Gottlieb) Muffat klingen hier wunderschön sowie Mozarts Andante, Rathgeber, Scarlatti, italienische und spanische Musik, natürlich Buxtehude, Bruhns und Bach, Scheidemann und allgemein norddeutsche Musik, die aber mittlerweile dort kaum noch einer mehr hören will, da viel zu viel gespielt. Natürlich ist Muffat in Maihingen noch viel schöner. Die Streicher entwickelten sich eher im Süden Deutschlands. Im Norden Europas kommen Streicher (Viola da Gamba) erst zu Beginn des 18. Jh. in Mode. Darum hatte Schnitger keine Veranlassung, Streicher zu bauen. Die Zungen als Streicherersatz bauen erst die Söhne Schnitgers. So hat die Martiniorgel in Groningen und die F.C. Schnitger-Orgel in Alkmaar eine Viola da Gamba, was aber ein Zungenregister ist. Bei A. Schnitgers Orgeln kann man kaum ein Zungen-Register als Streicherersatz nehmen. Da passt dann eher die Quintadena 8‘ zusammen mit einer Flöte oder einem P 8‘ als Streicherersatz. Wir haben zwar keine schöne fauchende Gambe oder Streicher in Stade für Muffat, aber Flöten und Zungen. Das heisst, gewisse Streicher können “ersetzt” werden. Man muss kreativ sein; genauso wie man Mozarts Andante mit reinem Vierfuß an manchen Orgeln spielen kann wie Katharinen Flentrop, Maihingen und Schnitger, weil beispielsweise Schnitger in Stade eine besondere Blockflöte hat; man muss alles eine Oktave tiefer spielen, da man sonst vom Tonumfang nicht hinkommt. Aber es geht wunderbar!

Insgesamt muss/kann man hier manchmal fehlende Töne jeweils durch Pedal-oder Manualtöne ausgleichen.

Es gibt aufschlagende und durchschlagende Zungenpfeifen. Die normale Zungenkonstruktion ist die aufschlagende. Die aufschlagende Klarinette klingt wie ein weicher Dulcian. Die durchschlagenden Klarinette hat eine langsamere Ansprache und der Ton ist weicher und noch klarinettenähnlicher. In Süddeutschland mischt man sich die Klarinette durch Streicher und Flöten zusammen. Stade besitzt gar keine Klarinette.

Ich muss mich daran gewöhnen, dass es an den Orgeln zum Üben oft unbeheizt ist, das heißt, man muss lernen, mit Mantel und Jacke und Mütze zu spielen und nicht dadurch irritiert zu sein – weil man vor lauter Mantel kaum die Pedale sieht oder der Mantel in den Daumen hineinhängt etc.

Hauptwerk und Oberwerk können gekoppelt werden (aber nicht während des Spiels), die Springladen-Registerzüge müssen gut eingehängt werden, sonst klingt die Orgel verstimmt. Im Hauptwerk gibt es eine schöne 16-Quintadena, im Pedal eine super 16-Posaune, im Oberwerk ein norddeutsches Krummhorn (das zarter klingt als ein französisches Krummhorn). Viele Orgeln heute bauen ein französisches Krummhorn ein in eine vom Vorbild her norddeutsche Orgel, und diese mischt sich dann gar nicht mit den anderen Farben, da oft zu grell. Die Farben der Schnitger-Orgel sind allgemein eher erdig und kräftig. Mir gefallen die Zungen und die Grundtönigkeit, vor allem auch, dass die Oktaven 4  wohlklingend sind. Wie oft passiert es, dass an einer Orgel ausgerechnet Oktave 4 nicht gut klingt, sondern viel zu scharf und zu grell! Dann ist meist auch Oktave 2 viel zu schrill (ganz zu schweigen dann von Aliquoten und Mixturen).

Die Mixturen an dieser Schnitger-Orgel sind ohne Terz, aber es gibt auch schöne Extra-Terzen, die man hinzu ziehen kann. Die Register des Rückpositiv sind hinter mir. Ob Bach auch noch nach Stade gelaufen ist, wagt man eher zu bezweifeln. Vielleicht aber doch?

Ich konnte auch die Gewinde, die Ledermütter, die Lamellen aus Holz, die Abstrakte und die mechanische Traktur (leicht zugänglich) hinter dem Spieltisch sehen und kletterte auch in den “ersten Stock” anhand einer Leiter, um dort die konischen Pfeifen (Nasard…) und die Springlade zu besichtigen. Das Metall der Pfeifen ist sehr weich und wirkt grünlich. Die Pfeifen mit dem weichen Metall sind die Trompeten im Hauptwerk. Aber auch alle anderen Pfeifen außer den Principalen im Prospekt sind aus dieser weichen Metalllegierung gemacht. Zum Besichtigen musste ich wieder meine Höhenangst überwinden. Das Absteigen ist ja besonders schlimm.

Springlade mit Leder und Löchern wird aus Kostengründen heute kaum noch gebaut, war aber sehr interessant zu sehen. Auch zu erfahren, was beim Stimmen von Zungen schief gehen kann. Ich saß anschließend viele Stunden übend mit Bach und Mozart an der Orgel und genoss die Klänge und die kurze Oktave. Natürlich ist das Hauptwerk anders schwergängig als die Tasten jeden Flügels – daran muss man sich eben gewöhnen. Auch an die reinen Terzen und an die Mitteltönigkeit, und dass eben nicht jedes Stück spielbar ist. Durch die Mitteltönigkeit gibt es spezielle Tonartcharakteristik, und diese Charaktere sind wichtig fürs Ohr. Natürlich gibt es keinen Schweller, jedoch kann man die Türen des Spieltisches schließen (die erst nachträglich hinzukamen) und so klangliche Effekte erzielen.

Ein Schnitger-Plenum ist wirklich etwas Besonderes. Mir kann dies gar nicht “zu laut” sein, da sich alles sehr schön mischt, auch die Mixturen mit den Zungen. Auch die Mechanik ist nicht laut. Die Prinzipale sind sinnlich und geben somit das Fundament. Heutzutage wissen die jungen Leute nicht mehr, wie ein Krummhorn oder ein Regal oder eine Hohlflöte klingen, also historische “ausgestorbene” Instrumente, und daher sind die historischen Orgeln sehr wichtig und wertvoll, da sie diese Klänge noch widerspiegeln und präsentieren. Sozusagen ist eine Orgel eine Art Schaustück oder auch ein Kultur-Zoo, da hier ausgestorbene Arten noch klanglich zu bewundern sind. Sagen wir mal, es werden Orgeln gebaut mit Klängen von E-Gitarre und E-Bass etc., und im Jahr 2166 gibt es keine E-Gitarren mehr, dann hätten wir jedoch noch Orgeln mit diesen Klängen. Wäre das nicht eine Idee, eine neue Orgel mit E-Gitarre und Schlagzeug, also nicht wie ein Orchester, sondern eher wie eine Band aufzubauen? Als Experiment?

Dass keine Terzen bei norddeutschen Orgeln eingesetzt werden können und das “Equalverbot” generell erscheinen mir manchmal schwierige Informationen zu sein. Ist die Orgel nicht emanzipiert? Klingt nicht hier in Stade eine Sesquialtera vom Rückpositiv wunderschön im Plenum? Bach liebte wohl den Einsatz der vielen verschiedenen Achtfüße zusammen, die nun nicht alle Solostimmen sind. Warum sollte man sie nicht zusammenziehen können, wenn man dies möchte und braucht? Man sollte natürlich nicht übertreiben und das Ohr schulen. Genauso wie man sich selbst trainiert, stets die leisen Obertöne (Oktave, Terz, Quinte, Septime…) in einzelnen Tönen heraus hören zu können.

Welche Orgel nun wirklich eine Bach-Orgel ist, so wie Bach es sich vorgestellt hat, wissen wir nicht, können wir aber ahnen. Ich persönlich glaube, dass Bach keinen Orgel-Prototyp hatte, sondern dass ihm wie mir viele unterschiedliche Orgeln gefallen, weil er musikalisch gesehen ein Revoluzzer war. Ihm gefiel die schöne Arnstädter Bach-Orgel, aber natürlich war er auch fasziniert von den 17 Zungen der Katharinen-Orgel oder der Schnitger-Orgel in Hamburg oder von Naumburg, der Erweiterung einer Silbermann-Orgel, die er sehr gelobt hat. Ich denke, Bach war wie bei allen Tasteninstrumenten immer auf der Suche nach mehr und nie wirklich schon befriedigt oder zufriedengestellt. Unabhängig davon sollte die Arnstädter Bach-Orgel unbedingt (wieder) als Vorbild für neue Orgeln heute dienen. Ich freue mich, dass die Bossert-Klais-Orgel Würzburg die Arnstädter Orgel als Vorbild genommen hat.

Bach (und Buxtehude) hatten wohl eine himmlische Vision einer Orgel und eines Flügels im Kopf, die wir vielleicht erst im Himmel kennenlernen werden. Ich glaube, dass es im Himmel die besten Orgeln und durchaus exotische geben wird. Vielleicht ist ja der ganze Himmel eine riesige Orgel?

Und Bach sitzt schon drin und dran. Wait for me!

9. November 2019

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Musikinterpretation

Die Partitur ist nur ein Notat – natürlich wichtig, aber eine Krücke; in den Noten steht nicht das, um was es eigentlich geht. Man muss zwischen den Zeilen lesen, wie die Musik gemeint ist und klingen soll. Nach einer Weile liest man sozusagen die Musik aus dem Notat heraus. Aber eigentlich ist dies das Geheimnis, das verinnerlichte künstlerische Geheimnis, der Klang, das Herz, die Vision – wie die Pfeifen das Kernstück einer Orgel sind.

Interessant ist es, den Würzburger Abbe Vogler und seine Präludien zu spielen. Man kennt ihn kaum. Mozart kannte den Älteren, der mit Walcker zusammenarbeitete (Effekte statt Pfeifen). Ich bin übrigens schon immer fasziniert von der Orgelgeschichte Eberhard Walkers und Eberhard Friedrich Walckers. Es war nicht nur der Zweite Weltkrieg und seine Bomben, sondern die sogenannte “Orgelbewegung” (die noch heute in den Köpfen vieler herumgeistert), die bedeutende romantische und frühromantische Orgeln verstümmelte und zerstörte. Dies hat natürlich Walckers Orgeln besonders betroffen. Walcker war der Pionier, noch vor Cavaille-Coll, er war der Genius; dennoch reden seit ca. 30 Jahren alle nur von Cavaille-Coll und haben den deutschen Genius vergessen, den selbst Cavaille-Coll (als der Jüngere) größte Ehre aufwies und ihn nachahmte. Walcker wurde missverstanden und vergessen. Dabei ist er wirklich etwas Besonderes, wie man allein in Hoffenheim erkennen kann. Es ist leider typisch für Deutsche, andere Länder wie Frankreich zu feiern als ihr eigenes. Als hätte Deutschland nicht wunderschöne romantische Orgeln gebaut!

6. November 2019

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Orgelbau Ahrend Ostfriesland

Die Werkstatt hängt voller Fotos schöner Orgeln (bald ist Jubiläum). Hendrik Ahrend zeigte mir die Pfeifenwerkstatt (Kernstück, Geheimnisse….), die Orgel, die für die Hochschule in Tübingen gebaut wird (man kann diese mitteltönig und wohltemperiert einstellen, Klaviaturteilung auf die Windladenteilung anhand einer Welle, um die Abstrakten dranzuhängen; die Regler gehen hierzu nach rechts und links; eine schöne Jugendstilorgel mit Blattgold-Verzierung) mit schöner Hohlflöte. Eine Orgel mit zwei Stimmsystemen ist eine absolute Ausnahme (nur noch Fisk in den USA und Wegscheider in Ostdeutschland). Realisiert mit 18 Pfeifen statt 12 pro Oktave. Daraus ergibt sich, dass 6 Pfeifen pro Oktave doppelt genutzt werde, also in beiden Stimmsystemen. Es sind im Grunde zwei Orgeln in einer. Der Manualumfang in der Mitteltönigkeit nur bis c3. 

Ich konnte auch die durchschobene Lade sehen, die Ventile gehen zum selben Ton.

Gesellen arbeiteten in einem Nebenraum, in dem es nach Holz duftete. Hier sah ich viele Skizzen und Pläne an den Wänden, die Hendrik mir erklärte, Werkzeug, Poster, auch die Schleifladen, die ausgebreitet dalagen (das Prinzip), die Pfeifen in einem extra Raum – sie sind das Herzstück, hier braucht es Geschick, Ruhe, Erfahrung, Kunst und Klangidee; die breiteren Gedeckte und die schmaleren Quintadena… 

Die Firma liegt in weiter Natur idyllisch inmitten roter Schwedenhäuser und Herbstbäumen.

Ich kann gar nicht genug hören von Klangfarben und Pfeifen und Registern, von den verschiedenen Orgelbewegungen und ihren Zielen, Irrtümern und Motiven, von Wind und Farben. Habe Ideen für neue Pfeifenformen. 

27. Oktober 2019

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Ruhe und Musik. Konzert 30 Jahre Sauer-Orgel Klosterlausnitz

Wenn ich eine Orgel sehe, erfasst mich enormer Spieltrieb und Emotionen. Leider ist allein durch Emotionen keine Fuge gespielt. Einschwingen, einpendeln. Natürlich laufen bei einem Klavierabend andere Programme im Kopf ab. Bei der Orgel geht es nicht so sehr darum, das Publikum zu flashen. Auf der Orgel wirkt zu viel Ansturm wie ein Angriff. Ich suche die Brücke oder Kombination aus Ruhe und dem, was in der realen Welt, auf dem Markt und bei aller emotionalen Konkurrenz aufwühlend ist. 

Heute spiele ich in Hermsdorf-Klosterlausnitz: 30 Jahre Sauer-Orgel. 

Gestalterin sein in den Schnittstellen. (AHS)

Originär schaffen in einer Zeit, in der Musik wie fließend Wasser ist, in der Applaus eine Knautschzone des ritualverliebten Publikum ist, in der wir in einem Zeitalter der Verfügbarkeit leben – Außergewöhnliches schaffen. Kunst schaffen, Kunst machen. Für die Öffentlichkeit. (AHS)

18. Oktober 2019

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Kulturschaffende sein und Künstlerin

Also Denkmalpflege betreiben und auch frei Schöpfende sein – das ist ein großer Unterschied, ein großes Vorrecht.

Ich freue mich, bald ein Konzert in Wiesbaden in der Marktkirche zu spielen, in Limburg und Fulda im Dom. Aber jetzt erst mal Orgelkonzerte und Klavierabende in Heiligenstadt, Thüringen und Leer. Ich freue mich auch, dabei zwei wichtige Orgelfimen kennenzulernen. Die Decke an einer großen Konzertsaalorgel zu entfernen, den dicken Schlauch an die Orgel anzustecken, die Atmosphäre des Saales dabei einzuatmen – das ist wunderschön.

Konzertraum – die Kraft des Nonverbalen

Das Konzert in Wolfenbüttel war sehr schön. Ach, ich war schon immer ein Schuke-Fan. Und diese Schuke-Orgel ist einfach ein Traum mit ihren vier Manualen. Eine Prachtorgel und eine Prachtkirche mit Engel und einem sehr schönen Prospekt.

Es ist eine Fritzsche- und Praetorius- und Schuke-Orgel von 1624 ursprünglich. Man darf nie die vergessen, die zuvor auch beteiligt waren. Der liebe Küster hat mir immer Kaffee gekocht, während ich auch nachts in der dunklen Kirche übte, da ich den Klang so mag. Ich war in der Zeitung angekündigt, und die Presse war auch da. Alle waren begeistert.

 

20. September 2019

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Again

Eine Frage ist zunächst mit Nein zu beantworten, da man etwas in Frage stellt. (Bernstein)

Heute war es spannend, über Elektronik in der Orgel zu erfahren. Wir besuchten die Willy Dold-Orgel in St. Albert Heidelberg (katholische Kirche). Erstaunlich ist, dass viele Kirchgemeinden keine 5000 Euro ausgeben wollen, um die Orgel zu sichern gegen Brandgefahr. (Dies betrifft vor allem ältere Orgeln.) Deswegen müssen manche Orgeln gar abgeklemmt werden. Das ist so, als würde man einen Flügel haben und nicht stimmen wollen. Und tatsächlich, manche wollen nicht mal dafür Geld ausgeben! Orgelstilkunde war ebenfalls interessant.

Immer dann, wenn manche Männer sich aufspielen und Frauen ausbremsen wollen, sollte frau nicht vergessen und sich in Erinnerung rufen: 90-99 Prozent aller Mörder, Vergewaltiger, Gewaltverbrecher, Räuber, Gefängnisinsassen, Lügner, Klimaschänder, Kinderschänder, Betrüger, Pornoabhängige, Hab- und Machtgierige sind Männer. Die Hölle wird voll mit Männern sein. Dennoch meinen diese, unsere Erde regieren und Frauen unterdrücken zu dürfen.

Sind Frauen die besseren Menschen – ist eine Überlegung wert.

25. August 2019

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Der männliche Ton. Wikipedia & Co

Erstaunlich finde ich, dass viele Frauen in akademischen Kreisen eine Art männlichen Ton anschlagen. Kurz, knapp, kühl, sachlich. Vor allem schriftlich. Dazu ganz modern gerade: “Beste Grüße”. Die ganze Wissenschaft trägt diesen maskulinen Ton. Sogar Wikipedia. Als wäre dies dann korrekter, stimmiger, objektiver. Wenn Frauen einen anderen Ton anschlagen, heißt es, es wäre Selbstdarstellung oder emotional. Und das, obwohl Wikipedia bei Männern ellenlange Artikel hat und viele Frauen gar nicht erst listet.

Bei Frauen entdeckte ich auf der anderen Seite oft eine Art “Opferrolle”: Als wären sie ausreichend beglückt, überhaupt registriert und wahrgenommen und manchmal gar zum Thema gemacht zu werden in dieser Männerwelt. In der von Männern erfundenen money culture. Nach dem Motto (verlegen): “Ach, uns Frauen braucht man nicht zu erwähnen. Wir tuen alles für die Ehre.”