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6. Februar 2022

Die Kunst berührt und bewegt den modernen Menschen als Rezipienten im Innersten der Seele wie nichts anderes – und sie gebiert dem Menschen als Produzenten, das heißt, als Künstler oder Kunstschaffendem, indem sie ihre eigene Gesetzmäßigkeit gegen alle instrumentelle, politische und ökonomische Vernunft gelten zu machen vermag. (Hartmut Rosa)

Ich bin in Freckenhorst bei Münster angekommen. Die Züge fuhren über Hannover und Hamm. Die große, katholische Stiftskirche St. Bonifatius (nach dem Brand 1129 wieder aufgebaut) ist eine schöne „Kathedrale“: Romanisch, Arkaden, dicke Säulen; nicht strahlend gotisch, aber strahlend romanisch;  im Westschiff steht keine Orgel mehr, die barocke Orgel (Mencke, 1711, Beckum) stand hier früher im Westwerk. Jetzt steht die neue, weiße Seifert-Orgel (Romanus Seifert, Kevelaer) von 2017 im Nordschiff, links vom Altar, horizontale Zungen (Chamade), freier Spieltisch, elektrische Spieltraktur, Setzeranlage, Wippschalter, 2 M, 38 R. Die Orgel hat noch 2/3 Pfeifen der Vorgänger-Orgel Breil. Kreuzförmig sammelt sich der Klang in der Kuppel. Die Akustik von 4 1/2 Sekunden ist gut zu handhaben, da die Orgel im Nordflügel ebenerdig steht. Den Damenstift mit den Nonnen gibt es schon lange nicht mehr. Nun ist der Stift ein Schloß, hinter der Kirche, von Grafen und Gräfinnen bewohnt. Die Kirche besitzt einen echten Brunnen, aus dem geschöpft werden kann, rechts vom Altar. Neben der Orgel befindet sich der Tabernakel von 1743 mit dem berühmten Kreuz. Angeblich befinden sich dort auch „Splitter vom Kreuz Jesu“. Der silberne Kasten von 1669 mit den Gebeinen der Äbtissin Diethild Thiatildes, nach der Rekatholisierung, steht rechts vom Altar (Alarmanlage). 17 Uhr Konzert! Ich berichte morgen weiter. Müüde.

Foto oben: Stiftskirche Freckenhorst

Neu: Orgel Vlog Templerkirche

Guten Morgen! Die Gegend mit den roten Backsteinen und den grünen Wiesen im Münsterland mag ich sehr. Ich habe vor Jahren schon in Warendorf und Beckum Klavierabende gegeben. Und dass es eine Reiter-Gegend ist, mag ich. Schon einige Stunden an der Seifert Orgel geübt. Da sie eine elektrische Spieltraktur hat, mußte ich mich erst wieder an den „elektrischen Druckpunkt“ an den Tasten gewöhnen.

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