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25. Januar 2022

Jedes Mal, wenn eine Frau die Grenzen verschiebt, definiert sie die Grenzen für alle Frauen, die nach ihr kommen, neu. (Stacey Cunningham)

Oben: Walcker Schuke Orgel Saar

Amerikanische Bankerin. Ich erinnere auch an die amerikanische Jazz-Sängerin Sarah Vaughan.

Heute wieder an der Dissertation geschrieben. Ich hoffe sehr, ich werde bald fertig sein. Die Beiträge zur Konzertpädagogik, Community Music, Konzertforschung, Culture Studies und Audience Development sind alle hochinteressant. Es kommt jedoch nichts dem professionellen Spiel eines Instruments gleich. Ich bin hier dennoch von Büchern umgeben und drehe mich wie ein Brummkreisel immer tiefer in die Materie ein.

Was mir auffällt in True Crime, auch nach Julia Shaw: Es sieht so aus, dass Männer in Deutschland für Totschlag, Gewalt etc. als „entschuldbar, da natürlich oder von Natur aus aggressiver“ im deutschen Rechtssystem gut wegkommen, jedenfalls besser wegkommen als Frauen, bei denen Totschlag kaum existiert, sondern es dann gleich Mord, „berechnend, kaltblütig“, besonders schockierend dargestellt wird –  und die deswegen strenger bestraft werden … nach dem Motto, Gift ist berechnend, 18 Messerstiche nur Totschlag; bei einem Kindsmord ist die Frau eine Rabenmutter, erschlägt der Mann die Ehefrau, ist sie wahrscheinlich noch schuld. Gibt es überhaupt den Begriff Rabenvater? Wahrscheinlich nicht, da jeder dritte einer ist. Die Brutalität von männlichem Totschlag spielt kaum eine Rolle, sie bekommen dennoch oft nur 8 Jahre, besonders wenn das Opfer eine Frau ist. Totschlag gegen Männer scheint härter bestraft zu werden. Da wird es oft direkt als Mord eingestuft. Erwürgt ein Mann “im Totschlag” seine Frau oder eine Frau, kommt er nach 5 Jahren “bei guter Führung” wieder frei. Da fallen alle anderen Strafen härter aus, als wenn ein Mann eine Frau “im Totschlag tot macht”, siehe den Fall Klaus Geyer. Egal, wie brutal, egal, wie man vertuscht hat. Am besten kommen Männer weg, wenn es “die eigene Frau war”, die sie töten. Das ist ja nur häusliche Gewalt. Kein Problem. Es war ja nur “seine” Frau. Oder seine Geliebte. Im Affekt. Seinen Schrank kann er ja auch zusammentreten. Wahrscheinlich ist das deutsche Rechtssystem im Vergleich zur Welt besonders frauenfeindlich, kühl und ungerecht. Deutsche Richterinnen haben kaum dazu beigetragen, dass Frauen geschützter sind, auch nicht, was Sexismus und Hate, Nachstellen, Stalken und Belästigen betrifft. Insgesamt geht das Rechtssystem ungern gegen Männer vor, außer es muss unbedingt sein. Auch ausländische Männer kommen mit den unglaublichsten Taten in Deutschland gut davon. Das deutsche Rechtssystem hat am liebsten Fälle, bei denen mindestens eine Seite deutsch, möglichst unerfahren und wehrlos ist und es daher vermeintlich wenig Arbeit für sie macht. 

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