Im Grunde ist jeder Sonntag Advent. (AHS)
Ich höre gern alte Walcha-Platten und alte Platten von den Silbermann- und Schnitger-Orgeln. Es ist zwar eine völlig andere Sichtweise auf Musik. Walcha spielt sehr langsam, so langsam, wie ich nicht mal dann spiele, wenn ich übe. Wenn das der Stil von damals war, dann verstehe ich, warum so viele Organisten so langsam spielen. Es war vielleicht der Geschmack von damals. Es hat ja auch etwas Schönes und Beruhigendes, ich muss mich nur daran gewöhnen.
Da ich aus einer ganz anderen Welt komme, in dem man das freie, virtuose Spiel liebt, von einer gegensätzlichen Welt sozusagen, war es anfangs ungewohnt und fremd, etwas so Langsames gern zu hören. Aber alles hat seinen Reiz, auch die Kunst der Langsamkeit.
Manche mögen Orgelmusik nicht auf CD oder Platte, nur live. Aber ich mag es. Sehr sogar.
Heute kam auch ein Rotkehlchen auf den Balkon. Rotkehlchen sind viel schlauer als Blaumeisen. Ich würde sagen, doppelt so schlau.
Leider kam von der anderen Seite gleich ein dickes Taubenpaar. Nun lasse ich diese Tauben gewähren, solange das Rotkehlchen da ist. Ich musste dabei an den Bibelvers denken, dass Gott eben das Gute mit dem Schlechten gedeihen lässt.
Bald kommt der Mainpost-Artikel. Ich freue mich.
Sehr interessant ist das Buch von Sigiswald Kuijken aus Belgien: Bleib bei uns, Bach! (La petite Bande)
Wichtig an der Bachvermittlung und der Musikvermittlung finde ich, dass Musik sich erzählt. Dass Bach sich selbst erzählt. Die Integrität der Musik Bachs. Bach kommuniziert sich selbst.
Auch Mendelssohn erzählt sich. Und zwar im Kontrast. Nicht “alles legato”. Manche spielen Mendelssohn legato und sentimental. Aber Mendelssohn ist erst allmählich in eine neue Welt eingetaucht, der Vorhang wurde nicht weggerissen. Viele moderne Leute vergessen dieses “allmählich”, ignorieren es, überspringen damit Kontrast und Tradition.
Neu: Live-Mitschnitt Liszt Ad nos, Steinmeyer-Orgel Würzburg:
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