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10. Juli 2020

Das alles vergeht, weiß man schon in der Jugend; wie schnell es vergeht, erfährt man erst im Alter. (Marie von Ebner Eschenbach)

Es ist nicht oft, dass man ein längeres Zitat so schön nehmen kann, wie es ist, meist finde ich Verbesserungswürdiges – aber dies hier oben ist perfekt.

Das zweite Konzert war auch sehr schön und ausverkauft hier in Mönchengladbach. Heute waren die “Theater-Leute” im Publikum, also die, die gern auch ins Theater gehen. Es war dadurch ein anderes Publikum als gestern, eine andere Atmosphäre: gebildeter, strenger, reservierter, aber dennoch sehr begeistert. Ich habe die restlichen CDs verkauft, insgesamt sehr viele. Ich mag das, wenn Leute CDs kaufen. Man kommt ins Gespräch, ich erfahre viel, was ihnen gefallen hat, was sie sich wünschen, worauf sie Wert legen, wer sie sind, worauf ich achten kann in Zukunft. Ich finde es wichtig zu wissen, wer mein Publikum ist.

Ich muss sagen, ausgerechnet an einer romanischen Sauer-Orgel klingt Bach Passacaglia c-Moll besonders schön. Dabei ist doch eine Sauer-Orgel nun wirklich keine Bach-Orgel. Aber hier habe ich nun erkannt, dass eine Sauer-Orgel mit ihrem warmen Klang und ihren Achtfüßen, auf die sich die Mixtur weich legt, näher an Bach herankommt als viele neobarocke Orgeln. Neue neobarocke Orgeln sind ja keine historische Orgeln, sondern oft Orgeln, die es gut meinen, aber etwas falsch imitieren. Auf ihnen kann man meist keine Romantik spielen, aber Bach auch nicht wirklich. Ja, was man spielt man dann dort?

Diese Sauer-Orgel von 1902, opus 864, hat mein Denken von sogenannten “Bach-Orgeln” verändert.

Vor ihrer Intonation klang sie übrigens auch bei weitem nicht so schön wie heute. Der Kantor Udo Witt ist ein super Mensch, von ihm habe ich viel gelernt – und gesehen, was es bedeutet, ein Kirchenmusiker zu sein: Man ist Politiker, Diplomat, Menschenkenner, Finanzexperte, Vermittler, Schlichter, Gruppenleiter, Motivator, Organisator, Lehrer – meist ein Künstler erst ganz zum Schluss, wenn man Glück hat; bei ihm hat man dieses Glück. Er ist vor allem Christ, das merkt man an seiner ganzen Herangehensweise. Und das in Nordrheinwestfalen, in einer Gegend, in der der Ausländeranteil massiv hoch ist. Es machte Spaß, hinterher immer mit seinen Leuten zu seiner Stammkneipe zu gehen.

Premiere!!: Ich bin tatsächlich mit zwei verschiedenen Schuhen in Würzburg aus dem Haus gegangen (Leguanos Slippers, eins rosa, eins grau) – aber es fällt gar nicht auf, weil sie eh so zart und klein sind.

Meine Lieblingscorona-Sprüche

Teil 1:

Er (Post): “Ist das Näschen auch unter der Maske?”

Daraufhin fragte ich, ob er sich auch schon die Zähne geputzt und die Schnürsenkel zugebunden habe.

Er (lacht): Ja, das habe ich alles brav gemacht.

Es sind wieder neue Noten im Shop: Neue Noten

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