4. Juli 2022: Eldena, Wieck, Lubmin, Wampen, Neuenkirchen, Kemnitz
Foto: Gerhard (bzw. Gerhardt) Orgel
Ich erinnere an Anna Christina Ehrenfried von Balthasar, eine der wenigen Frauen damals mit akademischem Titel.
Lubmin
Gestern waren wir in Lubmin, eine kleine Stadt in Pommern, mit weichem Sandstrand, zum Sonnenuntergang, umsäumt vom Kiefernwald und von Dünen und Heideröschen. Gegenüber sieht man den Süden Rügens. Es ist nicht das offene Meer, sondern der Bodden. Dadurch ist das Wasser zwar salziges Meerwasser der Ostsee, aber mild, auch bei “Flut”. Diese Flut wäre an der Nordsee nicht mal Ebbe. Es gibt einen Hundestrand und einen FKK-Strand (das war sehr “in” in der DDR, ein Hauch von Freiheit), eine süße Innenstadt mit Pizzeria und Eis, Dachhäuser, Finnhütten, Campingplätze, Reitplätze.
Der Kiefernwald duftet runter bis an den Strand. Als wir abends zum Sonnenuntergang hinwanderten, badeten wir mit Charlie, der viel Wasser trank und Algen aß und nicht allzu gut schwimmen kann. Glücklicherweise tummelten sich nur Hündinnen am Strand. Da noch Vorsaison ist, war es leer. Die Sonne ging unter und hinterließ auf dem Wasser eine goldene Strasse. Die Farben hier in Pommern sind wie silbrig blanke Seide. Das Meerwasser war warm und wir konnten baden, auch wenn das Wasser sehr flach war. Man muss sehr weit rausgehen, damit da Wasser irgendwann höher geht als bis zur Hüfte.
Wampen / Neuenkirchen
Dann besuchten wir am nächsten Abend den Strand in Wampen bei Neuenkirchen und genossen den einsamen Naturstrand, der versteckt in einem Naturschutzgebiet liegt: Vogelschutzgebiet “Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff” und “Greifswalder Bodden, südlicher Strelasund”. Das Feld ist ca. 19 ha groß. Wilde Tiere, Vögel und Insekten sollen sich hier von den Badegästen erholen. Es blüht hier, duftet aber nicht wie in Korsika am Mittelmeer. Es gibt wahnsinnig viele Mücken (überall sonst scheinen Mücken ausgestorben zu sein).
Ich wurde als einzige zerstochen, da ich süßes Blut habe. Man muss einen kleinen Weg und dann durch Dickicht laufen, um zum geheimen Strand zu kommen. Die Pflanzen waren höher als ich. Schwalben fliegen in den Dünen und bauen dort ihre Nester. In den Dünen gibt es schwarze Löcher, in denen sie brüten. Die Farben zum Sonnenuntergang in Wampen waren noch intensiver wie in Lubmin. Es sieht fast unwirklich aus. Wie, als wäre man in einem Öl-Gemälde, in einem Gemälde von Monet.
Naturschutzgebiet Wampen
Es regnete in der Ferne, es gab Wolken und gleichzeitig ging die Sonne unter. Dadurch war der Himmel voll goldener, roter Wolken und jeder Zipfel des Himmels hatte eine andere Farbe dieser Mischung von Abendblau, Rot und Gold mit Strähnen von Regen, während die Wasseroberfläche dies alles widerspiegelte wie auf blanker, schimmriger Seide. Das Wasser war noch wärmer, aber sehr sehr flach. Man kann kilometerweit rausgehen gefühlt, und das Wasser bleibt bis zur Hüfte. Perfekt für Kinder, Flachwasserbereich. Die Mücken schwirren in Horden. Als Kind, bevor die Mücken ausstarben, war ich fast immer zerstochen. Der Strand liegt inmitten Salzwiesen. Es ist warm, ca. 29 Grad, aber immer angenehm windig. Wir fuhren auch durch Kemnitz durch – ja, mit K. Ein kleiner Ort in Pommern mit wunderschöner roter, ev. Dorfkirche, ebenso wie in Neuenkirchen.
Klosterruine Eldena
In Eldena spielte nachts die NDR-Bigband. Bei Jazz mag ich am meisten Big Band. Blech. Die große rote Ruine, ehemals Kloster, war wunderschön beleuchtet in allen Farben. In Eldena / Wieck (Wieck auf der anderen Seite der Holzklappbrücke) gibt es heißen Sandorn, Fischrestaurants, die berühmte Holzbrücke nach holländischem Stil. Man muss vom Museumshafen nur immer weiter dem Ryck folgen, dem Treidelpfad (4-5 km). Das Strandbad Elenda ist aber nicht sehr schön. In Wieck gibt es die Kirche Wieck, die evangelische Bugenhagenkirche. Der pommersche Reformator Bugenhagen ist hier sehr beliebt. Am Strandbad Eldena badeten wir in der Dänischen Wieck, eine Ausstülpung der Greifswalder Boddens. Süß ist die Bockwindmühle.
Museumshafen
Am Museumshafen gibt es den roten Fangenturm, in dem wirklich früher Leute eingesperrt wurden. Man muss hierzu den Hansering entlang. Hinter dem Bahnhof (mit den neuen Gewächshäusern, der Weg nach Groß Bisdorf) heißt es Fetten-Vorstadt. Ich wohne momentan in der 1a-Gegend von Greifswald, nah zum Falladahaus. Ich bin ganz schnell an der Europakreuzung und auf dem Münterwall. Die Platte der Stadt heißt Schönwalde. Die Platte in der DDR bekam immer die verlockendsten Namen. Am Museumshafen gibt es eine sogenannte Edelplatte.
Arboretum
Schön im Arboretum finde ich, dass die (exotischen) großen Tannen helle Spitzen haben. Ob daher die moderne Frisur kommt, dass Frauen die Spitzen ihrer langen Haare hell färben?
Neu:
I found this website due to Barry Jordan‘s postings. I don‘t know what‘s the matter. This beautiful woman named Ann Helena REALLY knows how to play the organ. For me as a corean organ student in Germany her playing is priceless. Heartwarming and good! She also fights for women‘s right. Absolutely gorgeous. I love her and her music!
Thank you
Fetten-Vorstadt? Da wohnen Richter, Anschütz und Bödigheimer. Hast du mal nachgesehen?
Gibt’s auch eine Läster-Vorstadt? Da wohnen dann Weigardt, Kropf, Dessauer, Rochus, Wintzen, Barry Jordan und andere Lästerköppe.
Dass Mücken ausgestorben sind, finde ich gut. Mich haben die auch immer zerstochen.
Ich hock hier nur in meiner kleinen Bude.