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27. November 220

Ein Einsatzwiderstand wohnt jedem Anfang inne, nicht nur in der Physik.. Ich erinnere mich deutlich an den Einsatzwiderstand im Anfang meines Orgellernens. Den rocky start. Das Chaosmoment. (AHS)

Sehr schön ist auch die Franz Heißler-Orgel in Bartholomäus Waldbüttelbrunn, zweimanualig, zart, aber auch kräftig.

Ich liebe das poetische Cantus Firmus-Stück Heiliger Geist BWV 652. Es ist lang, aber keineswegs langatmig oder langweilig. Die singende, vokale, expressive Solostimme (eventuell mit leiser Zunge: Trichterregal oder zarte, liebliche Oboe) schwingt über den begleitenden Stimmen, eine kräftige, keine weiche, keine piano Solostimme. Vor aller polyphoner Komplexität darf das Lyrische des Werkes nicht vergessen werden: Die Sarabanden-Bewegung mit schwingender Vorhalts-2, die wunderschönen Ornamente, die durchgehenden, langsamen Triller und schmückenden Elemente, die Vorhalte, Mordenti, der Fluss.

Die sarabandenartigen Werke Heiliger Geist, Schmücke dich und Babylon sollten wohl nicht direkt nacheinander gespielt werden. Die Choralmelodie sollte man sehr gut kennen (Bachs Choralsätze). Es geht um die Kunst der Langsamkeit. Durch die Verschiebungen der Schwerpunkte und Akzente (Sarabande, Auftakte und Hemiola) bleibt es stets spannend. Die 3 darf nicht schwer sein. Ich mag es sehr, dass die begleitenden Stimmen oft länger sind als der c.f. 

Ist das Werk poetisch, gesanglich, ruhig, schwingend artikuliert gespielt mit gehaltener Spannung und ohne Brüche vor den Cantus Firmus-Einsätzen, schön registriert und ohne Ritardandi bei der artikulierten Melodieelementen und neuen Phrasen, kann es gar nicht lang werden. 

Das Schönste aber ist natürlich der Schluss, die letzten beiden Seiten: Der Halleluja-Teil wie bei BWV 651, und die Coda, das Jubeln, die Echos. Hier entscheidet sich das Tempo. 651 und 652 sind wunderschön hintereinander.

Und dann Toccata und Fuge 656  – es macht Spaß, ohne MW (außer bei den Echostellen) als auch mit MW – je nachdem, wo man sich befindet. Und es macht Spaß, Fassung weicher und langsamer, klagender –  und auch anders, Fassung schnell und heftig und wild, so dass die Orgel danach beruhigt werden muss. Das Stück bietet so viel Fläche. 

Ich freue mich, dass mich Anfang Dezember die Mainpost wieder interviewed. 

Liszt Ad nos habe ich nun viermal aufgenommen. 

Anbei das erste Video von der Ladegast Orgel in Schwerin. 

Meeres Zyklus, Ocean Cycle in 4 parts

Ich liebe dieses Video: 

 

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