Die Orgel ist ein kultureller Wissensspeicher. (AHS)
Bach Toccata d-Moll.
Das Dirigieren von Orchester ist wie eine pneumatische Orgel. Der Klang ist nicht analog, sondern verspätet.
Zu der Verspätung, der Verzögerung im Klang tragen auch Akustik und Gruppendynamik bei. So muss das Dirigieren aufgeräumt und entspannt sein. Die Spitze des Taktstockes fungiert wie ein Fineliner. Die Orchester-Musiker müssen sich nicht an Handgelenk oder Ellenbogen orientieren, sondern am Fluss der Stockspitze. Diese Spitze selbst nur fühlen, nicht hinterherschauen, sonst hat sie ihre Wirkung verfehlt.
Wichtig beim Dirigieren ist der Stand. Man ist wie ein Grashalm, unten tief verwurzelt, oben flexibel, nie steif. Man steht im freien Raum und soll sich nirgends festhalten. Daher: Beine, Nacken, Kopf, Ellenbogen, Knie ruhig und tiefenentspannt. Angespannt ist nie gut. Meist schleppt das Orchester dann hinterher. Das Orchester ist ja nie vor dem Dirigierten. Was passiert: Es ist sehr verspätet, wenn die Kommunikation angespannt ist.
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