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11. September 2020

Wichtig ist nicht, wie teuer etwas ist, sondern was es einbringt.

Was man für die Kunst wirklich braucht sind Menschen, die an einen glauben. Es gibt für mich nichts Schöneres, als Menschen mit meiner Kunst tief im Herzen zu berühren. Die Ausstrahlung der Musik. Transformation. Es ist dennoch unheimlich, wirklich alles für die Kunst zu geben. Dazu muss man erst mal kennenlernen, was dieses “alles” ist. Sich selbst überwinden, egal, ob man gewinnt oder verliert.

Ich bin begeistert von Loie Fuller, Wegbereiterin für modernen Tanz. Was für eine Frau! Ich liebe abstrakten Tanz. Ich liebe abstrakte Kunst. Und abstrakte Musik. Es gab damals schon tolle Frauen.

Es ist so schön, Zungen zu stimmen, es macht wirklich Spaß. Und hinterher ist der Klangunterschied wie Tag und Nacht. Es lohnt sich wirklich. Die Orgel ist wie neu geboren. Es macht Freude, an einer ganz frisch gestimmten Orgel zu spielen. Es geht natürlich viel schneller, wenn man einen Profi dabei hat; so wie heute; und es geht nur, wenn man zu zweit ist. Orgelbau Christian Hey ist spitze. Erst das Rückpositiv (Krummhorn, Vox Humana), cis-dis-f-g-a-h-cis (man beginnt mit der kleinen Oktave) und dann eine andere Zunge zurück; die große Oktave unten dann in Oktaven (also groß cis-klein cis bzw. cis null). Dann die Reihe c-d-e-fis-gis-ais-c. Dann die Trompete im HW, anschließend das Pedal: Posaune und Trompete; hierzu nimmt man hinzu die frisch gestimmte Trompete vom HW ans Pedal gekoppelt und den Subbaß als Windgeber. Erst Posaune 16 die Reihe hoch und Trompete 8 die Reihe runter, und umgekehrt. Im Pedal beginnt man direkt mit der großen Oktave. Zum Schluss das SW; Basson, Oboe und Clarion 4. Das SW ist zwar das oberste Manual, jedoch von den Pfeifen her unten; direkt vor mir. Wichtig ist hier, die Oktaven große Oktave-kleine Oktave zusammen zu stimmen. Der obere Diskant des Clarion sind jedoch labiale Pfeifen. Beim Stimmen die Zungenstimmeisen geschickt in der Hand zu halten, so dass alles fein, geschmeidig und schnell geht, ist eine Kunst für sich.

Man kann mit Stimmgerät stimmen oder zur Sicherheit damit überprüfen, oder/ und nach Gehör. Man kann das Stimmgerät ans Ohr halten, nachdem man es eingepegelt hat. Oder man geht rein nach Gehör, was Übung bedarf. Die exakte Mitte zu treffen, so dass der Ton perfekt steht. Dazu muss man die Pfeifenschwingung kennen(lernen). So dass der Ton nicht schwebt oder bricht. Wenn die Pfeife nicht wirklich reagiert, kann man sie abstauben mit dem Mund und einmal nach unten verstimmen und dann wieder hoch. Oder man nimmt sie raus und setzt das Messingblatt wieder gerade, schaut nach, ob der Keil richtig sitzt. Gegen den Stab klopft man leicht, aber bestimmt. Nach unten, wenn man höher will; nach oben, wenn man tiefer möchte.

Wenn man Labiale stimmen möchte, braucht man meist ein Stimmhorn, das sehr interessant aussieht. Mit diesen Stimmhörnern und Stimmglocken kann man kulpen. Hierüber schreibe ich das nächste Mal.

Wenn man einer Orgel anvertraut ist, muss man sich um sie kümmern wie um eine Blume.

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