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30. Juli 2020

Das Absprechen des Tones singt.

Wortgrenze durchbrochen. (AHS)

Schön und berührend finde ich Hakims “Jüngstes Gericht”, gestern im Radio gehört, Aufnahme aus München. Er konnte sich das Böse sehr gut ausmalen, hervorragend komponiert. Das Gute kam dabei leider nicht ganz so gut weg. Aber das Dämonische hat er umwerfend dargestellt. Ich konnte das Dämonische lachen, schreien, toben hören. Die Orgel an sich verwandelte sich in etwas Dämonisches. Für mich ist und bleibt das eine Facette von Schönheit in der Kunst, das Böse darzustellen. Manche sehen “schön” als so oberflächlich bequem und lau und faul an, ohne die Spannung und Ängste und Realität des Lebens musikalisch zu berücksichtigen. Da bleibt dann nur das Alte und Philosophien und nüchtern Zahlen und Modi übrig.

Ach, ich liebe Orgel selbst im Radio auf der Autobahn. Es war dunkel um mich, als ich das Werk hörte, nur die Scheinwerfer der wenigen anderen Autos. Umwerfende Kulisse für das Werk. The last judgement. 

Und ich liebe auch Reubkes Orgel-Sonate von Kaunzinger gespielt vom Jahr 2000. Sehr gut, umwerfend gut gespielt. Es gibt auch eine Klaviersonate von Reubke. Diese ist mir noch nie untergekommen.

Und ich liebe Messiaens Himmelfahrt. Farben in Musik zu hören bzw. zu sehen soll eine Störung sein wie das absolute Gehör. Dann habe ich schon zwei Störungen. (Manche würden jetzt sagen, mindestes.) Für mich sind es nun mal Farben in Messiaens Himmelfahrt und in seinen Klangstücken generell, beispielsweise das erste Stück “Gold”, das vierte “Weiß” (in Himmelfahrt).

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