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27. Juli 2020

Ich würde es begrüßen, wenn wir zuerst unseren eigenen Planeten in Ordnung bringen, bevor wir die Arroganz aufweisen, uns auf andere Planeten zu befördern, selbst wenn diese völlig unbewohnt sind. (Patrick Stewart)

Amen dazu.

Leider kann ich den neuen Kinofilm mit Russell Crowe Unhinged nicht empfehlen. Ich habe die Story vorher nicht durchgelesen, weil Russell Crowe einer meiner Lieblingsschauspieler ist. Der Name steht für sich, dachte ich. Und dachte, er wäre im Thriller der Gute. Leider ist der Film so gewalttätig, platt, unrealistisch und grausam, dass ich einen Großteil des Filmes gar nicht mitbekommen habe, da ich meist wegschaute, mit den Fingern in den Ohren. Im Grunde zeigt der Film durchgehend einen frauenhassenden, feigen Wahnsinnigen. Und zwar Russell Crowe. Traurig, dass er einen solche Rolle angenommen hat.  

Es ist immer die Frage, vor welchem Publikum man spielt oder spielen will. Ich finde es sehr wichtig, auch besonders das “Laienpublikum” zu erreichen; natürlich ist es auch wichtig, für die Profis zu spielen. Aber wenn mir das “normale” Publikum nicht mindestens genauso wichtig ist, sogar wichtiger, dann verliert man es. Und wieviele Profis sitzen schon im Publikum? Natürlich gibt es Profis, die kritisieren, wenn man die Masse erreichen will.  Man muss die Balance finden. Es geht um Kunst, nicht um Show, aber es geht auch um die Menschen. Gott schafft es auch: Er ist der größte Künstler, und er möchte alle ereichen. Er erschafft keine Elite-Sonnenaufgänge oder Akademiker-Meere. Warum sollte ich auf ein geringeres Vorbild als Gott setzen? Und es macht keinen Spaß, Laien pausenlos zu überfordern.

Was ich gemerkt habe: Als Pianistin begleitet man andere mitfühlend und dienend, sozusagen immer “hinterherspielend”. Das geht in der Kirche beim Spiel nicht. Als Organistin begleitet man voraus. Man führt. Das ist ein großer Unterschied, man muss beides können.

Ich erinnere mich noch: Als ich ganz am Anfang an Orgeln übte, 2016/2017, als ich noch reine Pianistin war und noch nicht Orgel studierte, da wollten mir einige Organisten vor Ort bei meine Fragen (zu Buxtehude, zur Registrierung, allgemein etc.) nicht helfen. Manche Fragen wussten sie schon damals nicht zu beantworten. Wer nicht gern gibt, unterrichtet und hilft, dem ist nicht zu trauen, auch dann nicht, wenn er dafür bezahlt wird. Viele Organisten wollen zum Potential eines anderen nichts beitragen. Selbst dann nicht, wenn Organisten immer mehr aussterben. Anstatt sich zu helfen. Das geht gerade an der Orgel sehr gut. Man muss zwar das Wissen für Orgel an der Orgel verarbeiten, das dauert etwas, aber an sich geht es vor allem erst einmal um Wissen oder Nichtwissen.

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