Wer immer nur tut, was er schon kann, bleibt immer nur das, was er schon ist. (Henry Ford)
Das stimmt. Ich kenne Menschen und hatte Lehrer, die immer nur das taten, was sie schon “konnten” – die sich wunderten, dass ich etwas Neues machen und lernen wollte. Einer davon war davon so irritiert, dass er Ghosting gegen mich anwandte. Passive und faule Menschen sind manchen lieber als unkonventionelle. Vielleicht weil sie selbst faul und passiv sind. Im Grunde sind Menschen, die immer nur tun, was sie schon können und andere ghosten, wenn sie mehr wollen, sehr unsichere, unreife Menschen. Sie tun nur das, was sie müssen, und geben nicht mehr. Und haben schreckliche Angst vor Fehlern. Daher erlauben sie auch anderen keine. Dabei sind sie selbst voller Fehler und wissen es auch.
Was ich an (Orchester-) Dirigieren sehr mag:
- dass man Energie und Spaß zeigen kann und soll
- dass man als Dirigentin ein Signal ist
- dass man mit dem ganzen Körper resoniert
- dass man Zwischentöne dirigiert
- dass man elastisch und geschmeidig ist und auch das Handgelenk ganz geschmeidig sein darf (schön)
- dass die Hände atmen
- dass die Hände “Schwimmflossen” zwischen den Fingern haben
- dass die Hände ein hohes Niveau haben müssen, damit die MusikerInnen verstehen
- dass man selbst Körpersprache ist
Wie kann man das alles üben? Sich selbst filmen und ansehen. Vor dem Spiegel stehen, aber nicht beim Gefilmtwerden. Unter Wasser! Oder mit Bällen. Ich mag die Energie, und dass man nicht passiv oder statisch dirigieren soll. Aber man darf auch nicht träumen und in der Musik schwimmen wie am Klavier, auf keinen Fall die Augen schließen und verträumt vor sich hin tanzen, schon gar nicht summen oder singen, sondern man muss immer vorweg und früher sein, um zu helfen mit Blickkontakt, Aktivität, Übergängen, mit Zielen, mit der Richtung, mit Dynamik, mit Höhepunkten. Auf keinen Fall verspätet. Immer Augen auf, Mund zu. Immer darauf achten, dass man keine falsche Dynamik oder falsche Richtung anzeigt. Aber Instrumentalisten sind meist gebildete Menschen im Gegensatz zu vielen Chorsängern. Ich finde es gut, dass mein Taktstock mittlerweile sehr angenehm ist. Kein Fremdköper mehr.
Durch das Dirigieren habe ich (altbekannte) Orchester-Werke ganz neu kennengelernt, das Geniale entdeckt, das in Form und Rhythmus liegt.
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