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30. April 2020

So weit deine Selbstbeherrschung geht, so weit geht deine Freiheit. (M.v. Ebner-Eschenbach)

Das ist richtig. Für mich ist es schwer, nicht wütend zu werden, wenn ich erfahre, dass Kantoren mich bewusst nicht an die Orgel lassen. Mit widersprüchlichen und haarsträubende Ausflüchten verweigern solche Männer die Orgel, die ihnen nicht gehört. Ausländische Organisten lassen sie an die Orgel, da sie Trading-Tausch-Konzerte durchführen, was ihnen von Vorteil ist. Haben diese Männer keinen persönlichen Nutzen davon, weil ich das Stipendium für Orgel-Videos habe, nicht sie, nutzen sie ihre Macht, um Nein zu sagen. Ich erinnere mich, dass Hans-Ola mir schrieb: “Menschen, die dich nicht an ihre Orgel lassen, sind A….” Es gibt noch mehr Kandidaten, die nur die, deren Nase passt, an die Orgel lassen. Da ist viel Klüngelei, Lästern und Machtgerangel am Werk. Auffällig ist hier immer wieder, dass Frauen kaum dabei sind, die an diesen Orgeln spielen. Ich glaube, die meisten dieser Männer sind nicht gewöhnt, dass eine Frau sich so etwas nicht gefallen lässt und sich wehrt. Ab einer bestimmten Etage im Leben trifft man fast nur noch auf Männer. Denn die meisten Frauen, die ich kenne, haben auf das Machtgerangel in dieser Etage keine Lust und ziehen sich zurück. So steht man da oft allein gegen Männer. Dann fragen mich Männer: “Wo sind denn führende Frauen auf diesem oder jenem Gebiet?” Wo sollen sie sein? Sie sind weggeekelt worden oder gehen von allein. Ich merke doch, wie es wird ab einer bestimmten Etage. Diese Männer sagen mir nicht direkt, was sie denken, weil sie mit Frauen im Beruf nicht umgehen können, sondern es läuft meistens hintenrum oder in höflichen Ausflüchten, die ich sofort durchschaue. Die Kirchen darüber anschreiben? Macht leider keinen Sinn, weil diese ja mit diesen Kantoren den Rest ihres Lebens zusammenarbeiten müssen und sich hüten, es sich mit diesen zu verscherzen. Es müsste eine Stelle (in der Kirche) geschaffen werden, die sich mit solchen Fragen beschäftigt und an die man sich wenden kann. Es ist eine gesellschaftliche, ethische, moralische und rollenspezifische Frage. Wie kann die Kirche es zulassen, dass diesen Kantoren ein solch diskriminierendes, egoistisches, unchristliches Verhalten eingeräumt wird? Ich komme mir vor die David gegen Goliath in solchen Dingen. Aber wer hat damals gewonnen? David. Traurig, dass viele Kirchenmusiker ein Lästerhaufen sind, der sich gegenseitig zerfleischt. Was ich da täglich mitbekomme, ist schlimm. Ich muss lernen, damit entspannt umzugehen. 

Eine neue Komponistin habe ich entdeckt: Ruth Zechlin. Super, gefällt mir. 

Der Weg dazwischen: dass ein Werk von ganz nett zu sehr gut wird, ist anstrengend. Der Weg von ganz neu hoch zu sehr gut – das ganz nett überspringend – ist kurzzeitig noch anstrengender.

Weinberge 

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