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22. April 2020

Musik ist finale Sprache. Körpersprache. (AHS)

Nun laufen die Dissertanten-Seminare und Privatissima über Skype, Zoom oder Webex ab. Dadurch ist die Arbeit intensiver geworden. Selbst Yoga läuft über Zoom. Dabei kann ich im Nachthemd bleiben und mache meine Verrenkungen auf Kissen, Mützen und Schlafanzügen. Man kann natürlich auch kurz das Video ausstellen und die Atemübungen mitmachen, ohne dass man gesehen wird. Über Österreich, Holland, Finnland bis nach Kanada ist es möglich, sich wundervolle Anregungen über Zoom für die Musik zu holen. Danach sitze ich wieder in Würzburg auf dem Balkon, obwohl ich kurz in Montreal, Salzburg, Amsterdam oder Innsbruck war. Natürlich weichen Meinungen über bestimmte musikalische Angelegenheiten wie Manualwechsel, Registrierung, Triller, Phrasierung, Orgeln von Mensch zu Mensch voneinander ab und “widersprechen” sich. Aber insgesamt lernt das Gehirn von den unterschiedlichsten Quellen. Ich bin längt da, dass ich sagen kann wie in der Bibel: Prüfet alles, und das Beste behaltet.

Dass die Orgel verborgen ist, ist für (junge) Menschen im Publikum sicher ein Problem. Daher zeige ich mich immer, komme nach unten beim Applaus, beantworte hinterher Fragen, verkaufe CDs. Die Leute wollen ohnehin wissen, wer man ist, verrenken sich den Kopf, einen zu sehen. Viele Männer an der Orgel sind so steif wie die Orgel selbst, wenn sie nicht von Lyrischem, Weichem, Schönem “erobert” ist. Um die Orgel beliebt zu machen, muss man nicht Pop an der Orgel spielen, wie manche meinen – man kann, aber man muss nicht. Man kann auch anders kreativ sein, komponieren, improvisieren, interpretieren. Leider steht für viele die Orgel für Kirche, und diese ist für manche konservativ, kalt, männerdominant, hierarchisch.

Virtuose, attraktive Frauen sind hier nicht so gern gesehen. Männer lassen Orgel lieber vergessen als weibliche Konkurrenz frei- und zuzulassen, dabei haben Frauen jedes andere Instrument beliebt gemacht und verändert. Der Kampf der Männer gegen Frauen an der Orgel ist über die Kirche und in akademischen Kreisen deutlich. Weder in Orgelforen, in Lehrkörpern, wichtigen Kirchen, in orgelsachverständigen Kreisen tauchen Frauen auf. Ich gebe mein Bestes, dies zu verändern.

Anbei ein neue Link auf meiner Homepage: Bachvermittlung

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