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Ann-Helena Schlüter

25. August 2023: Es sind deine Taten, wie du auf bestimmte Umstände reagierst, die deinen Charakter zeigen. (Cate Blanchett)

Foto: Gent

Heute erinnere ich an Gerlinde Kaltenbrunner, österreichische top Bergsteigerin, 1970.

David Jacob Weidner Orgel Positivschrank, Museum für Franken, Festung Würzburg

Das große staatliche Kunst-Museum befindet sich seit 1947 auf der Festung Marienberg: Marienfeste Unterfranken in den Weinbergen. Hier befindet sich der Positivschrank mit Prospektpfeifen, Tastatur, Windladen, Stechermechanik, signiert mit „David Jacob Weidner Orgelmacher in Augsburg, 24.1.1700“.

Die Innenpfeifen und der Magazinbalg im Untergehäuse sind „modern“, ich konnte jedoch nicht herausfinden, von wann.

Seit den 50er Jahren steht das Instrument dem Museum zur Verfügung.

Man muss den Wind selbst treten, siehe Röver-Hausorgel Hausneindorf. Früher stand die Orgel geschätzter einzeln, nun eher etwas weggesperrt in einer kleinen Stube rechts vom Gartensaal, ohne Erklärung oder Schild, leicht zu übersehen. Hier stehen auch die beiden Lauten. Ich musste zur Orgel recherchieren.

Es ist die einzige Orgel auf der gesamten Festung, denn selbst in der großen schönen Kapelle mit himmelblauer Kuppel und Logen gibt es keine Orgel. Nicht einmal der Führer wusste, dass es überhaupt eine Orgel in der Festung gibt.

Auch die Wächter und Führerinnen im Museum mussten erst mal nachdenken, ob es eine Orgel gibt und wenn ja, wo. Ich war seit langem die Einzige, die nachgefragt hat und das wunderbare Instrument wieder in Erinnerung brachte und ihm Ehre gegeben hat. Es ist nämlich sehr wertvoll.

Das Museum für Franken ist insgesamt zu empfehlen, schön ist auch der kostbare Tilmann Riemenschneider-Saal (und seiner Schüler) und die Lucas Cranach-Gemälde und die von Tiepolo (siehe Residenz), die Bozzetti-Sammlung, der Rittersaal, Porzellan und Fayence-Keramik-Ausstellungen. Daher geht unsere kleine Orgel etwas unter, leider.

Zudem gibt es den wertvollen grünen Beichtstuhl von dem jüdischen Künstler Georg Winterstein (1743-1806) von 1785 aus dem wunderbaren Kloster Oberzell.

Manchmal kommt es mir vor, als würde Gott sagen: „Schau mal hier. Bleib da mal stehen. Guck dort“. Als wäre er mein persönlicher Museumsführer, der natürlich alle Museen der Erde am besten kennt.

Ich bin wegen der Orgel die Tour umgekehrt gelaufen, rückwärts sozusagen, was viele lustig fanden.

Es gibt auch das kleine schöne zierliche Hammerklavier (1808) von Jakob Pfister (1770-1838), mit ovalem Emaille-Schild, und Gemälde vom Fagottisten Joseph Roth, gemalt von Peter Geist (1848). Und es gibt den kleinen zierlichen „Giraffenflügel“ von 1803 von Albrecht Ziegler (1776-1842, Regensburg) mit vier (!) Pedalen. Die Saiten werden an den Pedalen gestimmt.

Hier bei diesen Instrumenten sollte auch die Orgel stehen, exponiert, also im Steinsaal. Ich liebe historische Orgeln.

Neu: Orgel-Infos:

Diese Orgel ist zum ersten Mal im Netz:

David Jacob Weidner Orgel (Positivschrank), Museum für Franken, Festung Würzburg

und neu:

Rensch Orgel St. Burkard Würzburg

24. August 2023: Akzeptiere dich selbst! (Dolly Parton, Songwriterin)

Foto: Würzburg

Heute erinnere ich an Sanna Marin, finnische Ministerpräsidentin und für Gleichberechtigung kämpfend. Und an die erste britische Zoologin Joan Beauchamp Proctor. 

Ich empfehle das Dom-Museum und das Museum für Franken auf der Festung hier in Würzburg. Ich führe gern immer Freunde und Familie hier herum. 

Ich mag die Bronze-Kunstwerke von Heide-Birgitt Theiss: Die Rede von Wichern 1849 in Würzburg war die Initialzündung zur Diakonie. 

Und ich mag die Klais Orgel in Stift Haug, auch wenn sie dringend gemacht, saniert und gesäubert werden muss.

Leider gibt es auch hier durch den Krieg keinen historischen Bestand, da die Orgel am 16.3.45  im Luftangriff vernichtet wurde.

Vorgänger Orgeln:

– 1505 Neubau Kindler (Ingolstadt)

– 1568 Neubau Eckstein

– 1688 Neubau Will / Schleich

– 1763 Umbau Seuffert

– 1935 Neubau Hindelang (Ebenhofen)

– 1945 verbrannt

– 1971 Neubau Klais

Sehr mag ich auch St. Stephan:

 

23. August 2023: Wenn Männer nicht kämpfen wollen, dann kämpfen eben wir. (Yaa Asantewaa)

Foto: Hamm

Heute erinnere ich an Isadora Duncan, expressionistische Tänzerin, 1877.

Der erste Mensch, der ein Computerprogramm entwickelt hat, ist eine Frau. Sie ist auch der erste Mensch, der den modernen Computer an sich vorweggenommen hat: Ada Lovelace, britische Mathematikerin. ❤️

Ich mag den Film „Eine Frage der Ehre“.

Ich wurde gefragt, wie ich die Chance für klassische Musik allgemein halte. Ich halte sie für gut. „Klassik“ ist faszinierend, nicht exklusiv, sie ist zeitlos und sollte möglichst früh kennengelernt werden, also in der Kindheit. Im Grunde ist das wie mit Gott: In der Bibel steht: Lerne mich früh kennen.

Je älter jemand wird, desto schwerer findet er Zugang, denn das Leben macht oft hart. Aber natürlich gibt es auch viele Ausnahmen.

Video:

23. August 2023: Erreiche das Unerreichbare! (Cathy Freeman, Sportlerin)

Foto: Gent

Heute erinnere ich an das Multitalent Grace Jones und an Emmeline Pankhurst, geniale Frauenrechtlerin.

Ich mag „Lissabon Krimi“. Eduardo ist einfach so sympathisch.

Kent Nagano schreibt davon, dass Bach erreichen wollte, in „erkennbarer Systematik“ wunderbare „Melodien“ zu verpacken, um „theoretische Grundlagen“ zu setzen. Ich sehe das anders. Bach hat sicher nicht das Wort „Systematik“ auch nur ansatzweise gedacht.

Natürlich lebte JS im Tonsystem und dies mit geradezu genialer Ordnung und Anordnung, aber er war dennoch frei in seiner vollkommenen Sprache. Bach als pragmatisch zu bezeichnen, empfinde ich als falsch.

Bach war ein Provokateur, ein Wilder, ein Experimenteur. Er war nicht brav. Er symbolisiert Anfang und Ende (siehe Alpha und Omega in der Bibel). Bach wird zwar dem Barock zugeordnet, aber er ist der Keim der musikalischen Erneuerung bis heute.

Nagano schreibt, Bachs Musik „brauche keine christliche Rechtfertigung“. Nun. Bachs Musik braucht generell überhaupt keine Rechtfertigung, aber sein Glaube bringt seine Musik besonders zum Leuchten, wie Bach selbst anmerkt. Nagano vergleicht den christlichen Glauben (Bachs) mit einer „Sphäre“, der der Wert seiner Musik „längst entwachsen“ sei. Als Christin empfinde ich diese Aussage als abwertend, auch Bach und Bachs Glauben gegenüber.

Video:


Ob Bach „bei“ der „14. Fuge“ (KdF) starb, wie Nagano anmerkt, ist nicht erwiesen. Und auch, dass seine Musik „unweigerlich“ alle in seinen Bann zieht? Unweigerlich.

Video:

21. August 2023: Unterschätze nie jemand wegen Geschlecht und Alter. (Fiona Kolbringer, deutsche Extremsportlerin)

Foto: Würzburg

Heute erinnere ich an Ada E. Yonath, Nobelpreis für Chemie 2009, die von Männern oft als „Fantastin“ und gar als „Idiotin“ bezeichnet wurde.

Die Inderin und Unternehmerin Kiran Mazumdar-Shaw fand als erste Braumeisterin aufgrund ihres Geschlechts lange keinen Job.

Neu: Orgel-Information:

Klais Orgel Stift Haug Würzburg

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In Raum und Zeit nimmt der Mensch nur einen kleinen Platz ein. In der Kunst und Musik aber öffnet sich dieser kleine Raum. Plötzlich wird er unermesslich groß.

Die Zusammenhänge der Welt werden durch Musik ganz anders gedeutet. Plötzlich geht es wieder um das Sein und Fühlen, weg von Mühe, Arbeit, Endlichkeit und Qual. Viele Menschen behandeln vieles so abschätzig. Musik aber schafft Distanz zum Tod.

Viele haben sich nie wirklich der fragilen und verspielten Kunst genähert. In der Kunst und in der Musik bin ich im Flow. Im besten Fall denke ich nicht mehr, sondern spiele. Ich lebe.

In der Zwischenphase davor bin ich sehr konzentriert und arbeite. Aber die schönste Phase ist, wenn ich lebe und spiele. Wenn ich musiziere und konzertiere und auch, wenn ich übe, und sogar auch, wenn ich einfach nur Musik höre, kommt es mir so vor, als erlebe ich einen Lebensvollzug und Lebensverwirklichung. 

Dinge werden mir klar und ich begreife und verstehe. Musik und Kunst sind keine Scheinwelt oder irreal oder unwichtig oder zu vernachlässigen oder nebensächlich.

Kunst ist nicht eingebildet oder nichtig, nicht elitär oder Luxus. Musik und Kunst sind nicht einfach nur Phantasie und Vorstellungskraft, sondern handfeste Wirklichkeit, dem Sinn des Lebens näher zu kommen.

Das Spiel in der Musik verweist auf die Welt. Kunst und Musik sind ernsthaftes Tun, jedoch in schwebender Leichtigkeit präsentiert. Dies bedeutet nicht, dass Musik unwirklich ist oder ein Schein oder gar eine Verführung. Nein. Musik ist eben mehr als ein Tun. Mehr als Nachahmung, ist Interpretation und Symbol für das Leben. Musik  ist Urbild. Ein Spiegel. Musik ist Fleisch und Blut, trotz Bühne und Publikum.

Video:

20. August 2023: Die Politik muß nicht voll (männlicher) Egos sein. (Jacinda Ardern)

Foto: Sebnitz

Heute erinnere ich an Agnes Heller, ungarische Philosophin.

Öffentliche Personen hatten schon immer Förderer. Das können heute viele nicht verstehen. Luther hatte zB den Kurfürsten von Sachsen. Für manche nichtöffentliche Menschen ist es ein Affront, dass erwachsene Menschen finanziell gefördert werden.

Während sie selbst nichts geschenkt bekommen und „hart arbeiten müssen“. Dabei wird übersehen, wie hart Künstler arbeiten.

Ohne Förderung ist Kunst nicht möglich. Denn Kunst und Visionen kommen in Schüben.

Die Förderung war und ist Geld, aber nicht nur. Freundschaft, Treue und Loyalität wie Walther zu Luther sind auch ein wichtiges Fördern.

Kunst ist ein Werkzeug. Ich möchte nicht nur unterhalten, sondern Gott ehren. Luther sagte, wir sind Bettler. Auch dann, wenn wir gefördert werden.

Wer nicht gerne gibt und nicht gerne fördert, sollte es ganz bleiben lassen. Wer insgeheim andere Absichten oder Wünsche hatte, sollte sich schämen. Künstlerische Menschen sind nicht käuflich. Frauen müssen hier besonders aufpassen, was für (falsche) Motive manche haben könnten, zu unterstützen.

Videos:

19. August 2023: Gib nie deinen Traum auf. (Fabiola Gianotti, italienische Physikerin)

Foto: Würzburg

Heute erinnere ich an die Modeschöpferin Rei Kawakubo aus Japan, und an die britische Schauspielerin Jodie Whittaker.

Ich war mit meiner Family im Freibad und bin sogar 2x vom Dreimeterbrett gesprungen. Aber es kostete mich Überwindung. Der Bademeister musste „Hopp!“ sagen. 😊 Viele verbringen ihren (eine Art) Urlaub am Schwimmbad und wohnen dahinter in Wohnmobilen. Das habe ich noch nie erlebt und gemacht, auch nicht als Kind. Ihr?

Es ist aber eigentlich schöner, in Seen zu baden, besonders, wenn niemand da ist, zB im Arnsteiner See. Dort gibt es sogar Schildkröten. Sie atmen mit dem Panzer.

Video:

Ich finde, der Sommer geht schnell rum. Man merkt das an den aufplatzenden Garten-Tomaten.

18. August 2023: Erkenne das Universum! (Maria Mitchell, Wissenschaftlerin und Frauenrechtlerin)

Heute erinnere ich an Beatrice Mtetwa, Anwältin aus Simbabwe, die oft bedroht wurde.

Sicher ist, dass ich im Privatleben und auch im realen Leben ganz anders bin, als es meine Webseite zeigt. Die, die mich kennen, wissen das auch. Und das finde ich auch schön so. Ich glaube, es ist schwer für viele, sich auch nur vorzustellen, als freiberufliche Künstlerin zu leben. Meine Webseite ist die der Solistin und ihren Erfolgen. Aber das ist nur eine Seite von mir. Ich habe viele andere Seiten. Dass Hater meinen, Künstlerinnen sollten ihre Misserfolge listen, ist absurd. Ich kenne niemanden, der das macht, und die Hater listen ihr eigenes Versagen erst recht nicht und geben keine Fehler zu.

Ich bin auch nicht nur Künstlerin. Ich bin so viel mehr.

Digitale Gewalt: Kein Mensch sollte sich für das, was man ihr angetan hat, schämen. Cyber Mobbing als systematische Vernichtungsmaschinerie arbeitet mit Beschämungsstrategien. Kein Mensch, auch nicht die, die leicht angreifbar sind oder Fehler machen, haben Mobbing oder Vernichtung verdient. Menschen, die sich zusammenrotten und andere schlecht machen, hassen sich meist selbst. Menschen, die auf andere wütend sind, sind meist wütend auf sich selbst. Menschen, die immer nur auf die Fehler anderer zeigen, kompensieren ihr eigenes Versagen. Haß macht blind.

Digitale Gewalt ist feige. Jemand angeblich „Fremden“ mit Haß zu unterstützen, ist krank. Wer nur Schlechtes und Lügen über jemand anderen zu sagen hat, eine solche „Meinung“ ist keine Meinung mehr, sondern Mobbing. Jeder feige Mitläufer unterstützt Mobbing.

Video:

17. August 2023: Folge nicht der Menge! (Vivienne Westwood)

Foto: Lichtenhain

Heute erinnere ich an Nelly Bly, Rekordhalterin und sehr interessiert an der Rolle der Frau.

Marie Heim-Vögtlin – deren Wunsch, Ärztin zu werden 1870 als skandalös galt, ließ sich nicht entmutigen.

Eine öffentliche Person, was ist das – darüber denke ich gerade nach. Was ist das für euch? Abgesehen von den offensichtlichen öffentlichen Personen wie Bürgermeister, Politiker, Pfarrer und Künstlerinnen… sind es Ärztinnen? Lehrerinnen? Anwälte? Kirchenmusiker? Ich würde sagen, ja, obwohl ich auch verstehen kann, wenn man sagt, hmm, davon gibt es zu viele. Ein Merkmal ist, dass jemand eine besondere Stellung, eine Sonderstellung hat, eine gewisse „Hoheit“ oder Bühne oder Verantwortung. Die Bühne ist für mich dabei nicht das Wichtige, sondern die Verantwortung.

Faszinierend ist es für mich, wenn ein Mensch wie beispielsweise J. S. Bach Dienst in der Kirche und Künstlersein kombinierte, demütiges, dienendes Amt und öffentliche Person, Nebenbühne und Bühne. Diese geradezu unfassbare Kombination ist mit das Genialste seines Lebens gewesen, finde ich. Was meint ihr dazu?

Video:

16. August 2023: Dein Selbstwertgefühl bestimmst du selbst. (Beyoncé)

Foto: Hamm

Heute erinnere ich an Márcia Haydee, sehr gute Tänzerin.

Ich war nun doch mit Freunden im Film Barbie. Er war viel besser als ich dachte. Er war richtig gut. Manchmal zu plakativ. Aber mit teilweise sehr klugem, kreativem und manchmal traurigem Humor, was Weiblichkeit und Männlichkeit, das Verhältnis von Frauen untereinander und auch das Patriarchat angeht. Aussagekräftig war der Song „I wanna Push you around“ und auch die schauspielerische Leistung von Ryan.

Manche Zitate waren super gut, aber es ging zu schnell, ich konnte sie leider nicht mitschreiben. Einer war, glaube ich: „Ich bin ein Mann ohne Macht. Bin ich eine Frau?“ und: „Klar sind wir noch patriarchalisch. Wir können es nur besser verstecken als früher.“ Insgesamt kommen Männer nicht gut weg im Film. Greta Gerwig ist super.