
Walcker-Mayer Chororgel Peterskirche Wien
kath. Rektoratskirche St. Peter / Wien I, Österreich
Orgelbauer:
Walcker-Mayer (Zweigstelle Österreich)
Baujahr:
1961 opus 4355
Datum des Erstbesuchs:
2013/2023
Disposition und Spielhilfen
Walcker-Mayer-Chororgel Peterskirche Wien, Vienna, Austria, ehemalige Hausorgel von Alois Forer und Rudolf Scholz, 2 M, 7 R
Wunderschöne Flügeltüren mit Pflanzenblättern. Die Prospekttüren wurden ursprünglich von Mayrhuber um 1970 bemalt, diese aber behielt Forer, so dass die jetzigen von H. Pass hergestellt wurden. Seit 2012 steht die Orgel nun in der Peterskirche auf der Epistelseite. Sie steht aber auf Rollen.
Barockkirche St. Peter Peterskirche Wien, 1. Bezirk, am Graben, 3 M
Rektoratskirche St. Peter / Wien I. Innere Stadt, Österreich. Ursprünglich besaß Alois Forer die Orgel (1909-2001), dann sein Schüler und Nachfolger (wie könnte es anders sein) Rudolf Scholz.
Die Peterskirche gilt als die schönste Kirche der Millionenstadt Wien. Vor dieser weißen Barockkirche mit grüner Kuppel stehen die Kutschen. Innen an der Presbyteriumswand steht die Chororgel.
Es war sehr schön, hier an den Orgeln mehrfach zu konzertieren. Es war immer sehr gut besucht.
1. Manual
1 Gedeckt 8
2 Principal 4
3 Waldflöte 2
2. Manual
4 Rohrflöte 8
5 Nachthorn 4
6 Prinzipal 2
Pedal
7 Subbass 16
Koppeln
II-I
I-P
II-P
Die Orgel bekam nun auch ein Vordach und Glastüren. Mechanische Orgel, Schleifwindladen.
Vorne gibt es auch eine Rieger-Truhenorgel von 1982.
Oben auf der Westempore: Große pneumatische Sonnholz Swoboda Kauffmann Orgel
Die prächtige Barockorgel von 1751 von Gottfried Sonnholz (Melk) hat in ihrem wertvollen Gehäuse nun die Orgel von 1903, noch mehrfach verändert. Leider ist von der ursprünglichen Sonnholz-Orgel nur noch das Gehäuse übrig, mit dem prachtvollen Schmuck von J. M. Steinl.
Der damals berühmte Orgelbauer Sonnholz hat hier bewusst auf ein Rückpositiv in der Brüstung verzichtet. Hinter der Brüstung wölbt sich sein Barockprospekt mit den nun leider stummen Pfeifen. Seine ursprüngliche Disposition kennen wir leider nicht.
Im 19. Jahrhundert aber wurde die Orgel stark verändert und dem Zeitgeist angepasst. Die Orgel war zudem in keinem guten Zustand mehr. Franz Josef Swoboda aus Wien baute daher 1903 eine neue Orgel mit 34 Registern, pneumatisch. Man sieht hier noch das Kalkantenrad und die Kurbelwelle.
1939 – 1948 wurde Johann M. Kauffmann aus Wien beauftragt, die Orgel zu sanieren. 2005 wurde sie von Walcker-Mayer saniert (E-Magneten). Jedoch müsste sie nun erneut saniert werden, am besten rückgeführt werden zumindest auf den historischen Zustand von 1903.
Der nun freie Spieltisch mit Radialpedal, bunten Registerwippen und Pistons steht links auf der Westempore. Schweller, Walze, freie Kombinationen, Tremulant und Spielhilfen (keine Setzeranlage) gefallen mir.
Das schöne Gehäuse unter der schmuckvollen Decke auf der WE, 1751 angefertigt durch G. Sonnenholz (Wien) und dem Schmuck von J. Matthias Steinl, die Orgel später neu erbaut 1903 durch F J Svoboda (Wien), verändert 1948 (J. M. Kauffmann, Wien) und 1973 ev. durch Ph. Eppel, besticht in der wunderbaren Akustik.
Klang und Akustik
Wunderbarer Klang und große Akustik.
Persönliche Note
Wunderschöne Orgeln, auch wenn die Pneumatik etwas sanierungsbedürftig ist oben, sehr schöne Konzerte gespielt. Ich liebe Wien! Eines meiner ersten Orgelkonzerte schon 2013. Und 2023 dort 3 x gespielt.
Wien ist eine atemberaubend lebendige Stadt. Ich habe viel erlebt.
Vielen Dank für die umfangreichen Informationen und die schönen Fotos
Die Dispo der Walcker-Mayer-Orgel reißt mich nicht vom Hocker. Wenn ich ansonsten Gerhards Arbeit sehr schätze und ein großer Eberhard-Friedrich- Walcker-Fan bin. War er doch das Komplementär zum anderen “Großen” seiner Zeit, den ich ebenso schätze: Arisitde Cavaillé-Coll.
Habe eine Zeit lang sehr gerne auf einer Nachkriegs-Walcker-Dorforgel Vertretungsdienste gemacht. Die hatte zwar eine aliquotlastige Dispo aber eine sehr sensible Spieltraktur.
Leider gibt es ja Walcker nicht mehr. Nachdem der Standort Ludwigsburg aufgegeben wurde, zog man nach Murrhardt. Von dort nach Kleinblittersdorf. Dort war dann leider Schluß.
Vielen Dank, sehr schön, das ist eine Wundervolle und sehr schöne Orgel die sehr zart und rusikal wirkt, bestimmt klingt sie auch einfach herrlich