
Stumm Orgel Schlosskirche Meisenheim am Glan
ev. Schlosskirche a. Glan
Orgelbauer:
J. P. Stumm (2. Generation)
Baujahr:
1767
Datum des Erstbesuchs:
Juni 2023
Disposition und Spielhilfen
Große Stumm Orgel ev. Schlosskirche der mittelalterlichen kleinen Stadt Meisenheim/Glan, 2 M, 29 Register
Schön mit Hand geschriebene Registerschilder. Meine 12. Stumm-Orgel ❤️ Nahe-Region voller Fachwerkhäuser
Schleifladenorgel, direkt an der Brüstung, größerer Umfang als in Sobernheim, wo das fehlende cis irritieren kann. Perfekt für Bach, Mendelssohn, Neue und Alte Musik. Betreut von Nicolaus & Förster, 1992 restauriert. Unten gibt es auch eine schöne Truhenorgel, von Orgelbau Müller gepflegt.
Rheinland-Pfalz, Hunsrück, Gebiet Mittlere Nahe, Schwesternorgel zur ev. Matthiaskirche Bad Sobernheim
Rheinland-Pfalz. Große Barock-Orgel der Orgel-Dynastie Stumm (6 Generationen, über 370 Orgeln, hier 2. Generation, die Söhne) mit 29 Registern, mit einer Stecher-Schiebe-Manual-Koppel um eine Schraube herum, HW-Pedal-Koppel, schöner Tremulant des Rückpositiv.
Der große restaurierte Magazinbalg befindet sich hinter der Orgel. Register verteilt auf Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal, 1000 rheinische Gulden. Sie steht tief und majestätisch.
Der Spieltisch befindet sich hier im Gegensatz zu Bad Sobernheim links seitswärts, wie es oft bei Stumm der Fall ist. Das Rückpositiv wirkt vorne also „zugebaut“.
Um 1900 kam dann der erste Motor in die Orgel.
Das Schloss ist leider durch Brand zerstört worden. Es gibt leider nicht mal Zeichnungen, wie es aussah.
Stumm Orgeln:
Bad Sobernheim
Meisenheim
Simmern
Merxheim 2x
Treis
Sulzbach
Rhaunen 2x
Ober Kostenz
Karden
Altweidelbach
Prospekte in Saarbrücken und St. Wendel
Stumm Stube (Museum)
Stumm Orgel Weg
I Unterpositiv | II Hauptwerk | Pedal |
Cromhorn 8’Flaut travers 8′
Gedackt 8′ Vox humana 8′ Flaud 4′ Principal 4′ Quint 3′ Octav 2′ Solicinal 2′ / 4′ Mixtur 3f 1′ Tremulant |
Bourdon 16’Hohlpfeiff 8′
Principal 8′ Quintathön 8′ Salicional 8′ Trompet 8′ Viol di gamba 8′ Floet 4′ Octav 4′ Quint 3′ Superoctav 2′ Vox angelica 2′ Tertz 13/5‘ Mixtur 4f 1’ |
Posaun 16’Sub Bass 16′
Violon Bass 16′ Principal Bass 8′ Quint Bass 6′ |
Die schönen Pfeifen und Zungen des RP sind hinten sehr gut zu sehen. Auf der Westempore gibt es viel Platz, dennoch hat Stumm sehr platzsparend gebaut. Alles pures Handwerk. Die Holzpfeifen bemalte Stumm vermutlich aus Schutz rot: falurot, schwedisch-rot.
Die Fenster sind von Helmut Ammann, freischwebende Ziergewölbe, Grabmäler, Sockeln und Drachen, Kanzel 1769, 3 Glocken, eine wurde 1387 gegossen.
Klang und Akustik
Brillante Akustik, lichterfüllte Fenster. Besonders mag ich die außergewöhnlichen Stummschen Zungen. Sie sprechen vokal, mit diesem südwestlichen Dialekt, wie die Menschen hier. Kein Vergleich mit süddeutschen oder gar norddeutschen Orgeln. Phantastisches Krummhorn, Bass-Posaune, Tremulant im ersten M. Das HW ist wie in Bad Sobernheim oben im 2. M.
Sehr schön ist auch, dass die Engelsstimme Vox Angelika, die erstaunlicherweise nur im Bass des oberen HW existiert.
Wunderbar klingt auch das Quintatön und die streichende Violdigamb.
Vielen Dank an Kantor Schwarz
Persönliche Note
Es ist wirklich eine friedliche paradiesische Gegend hier. Die katholische gelbe Kirche im Ort gefiel mir auch. Ich besuchte auch Bad Kreuznach, der größte Ort der Gegend, mit wunderschönen Brückenhäusern an der Nahe, mit der Therme „Bäderhaus“ und Terrassen-Cafés über der Nahe – und die schöne, 2023 frisch eröffnete Felsenkirche in Idar-Oberstein.
Herr Oliver Vogt, Kantor Gethsemanekirche Berlin hat mich auf die Stummorgel aufmerksam gemacht.Ich wollte fragen, ob ich bei einem Besuch in Meisenheim diese Orgel spielen kann? Ich habe bei Herrn Vogt Orgelunterricht. Mit freundlichen Grüßen Werner
Vielen Dank für deine tollen Orgelseiten! Das ist bestimmt viel Arbeit.
Und was ist mit der Stumm-Orgel in der Welschnonnenkirche Trier?
Nach dem ursprünglichen Einbau einer kleineren Orgel 1722 wurde am 10. Juli 1754 ein Vertrag mit der zweiten Generation der Orgelbauerfamilie Stumm über den Neubau einer Orgel ausgemacht. Als Vorbild sollte das damalige Stumm-Positiv (kleine Standorgel) im Trierer Dom benutzt werden, das die erste Stumm-Orgel mit den von den Orgelbauern in mehreren Instrumenten wieder aufgegriffenen geteilten Schleifen war.[5] Die 1757 fertiggestellte Orgel für die Welschnonnenkirche hatte zwei Harfenfelder und drei Rundtürme sowie ursprünglich ein Manual und 11 Registern.
Im Rahmen einer Restaurierung wurde die bereits im 19. Jahrhundert veränderte Orgel 1957/58 umgebaut und unter anderem auf zwei Manuale erweitert. 2007, zum 250-jährigen Jubiläum der Stummorgel, wurde das Instrument wieder in seinen Ursprungszustand mit nur einem Manual zurückversetzt und ihm ein barocker Klang zurückgegeben. Die Orgel hat heute wieder 11 Register auf einem Manualwerk. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.
Manualwerk CD–c3
1. Montre 4′
2. Bourdon 8′
3. Flute traversière D 8′
4. Flute B/D 4′
5. Quinte B/D 3′
6. Octave B 2′
7. Octave D 2′
8. Tierce 1 1⁄3′
9. Mixture III
10. Cornet IV D 4′
11. Trompette B/D 8′
12. Voix humaine B/D 8′
Tremulant
super gemacht, echt Spitze. Danke! Sehr schöner Orgelprospekt!