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Stumm-Orgel-Dom-Karden

Stumm Orgel Dom Treis Karden, Moseltal

kath. Dom Stiftskirche St. Castor Treis-Karden

Orgelbauer:

Stumm

Baujahr:

1728

Datum des Erstbesuchs:

August 2022

Disposition und Spielhilfen

Stumm-Orgel-Dom-Karden

Stumm Orgel Treis Karden, Moselfranken, Hunsrück, Rheinland

Wir waren gestern in Karden Treis, Moseltal, in der ehemaligen Stiftskirche kath. spätgotischen St. Castor, an der Stumm-Klais Orgel von 1728, 3 M, Rückpositiv. Prospekt wie Katharinen in Hamburg, nur klein. Menschengrosse Musikengel oben. Bach gespielt. Später gingen Hans-Wolfgang und ich Kaffee trinken.

Dann fuhren wir zur genialen Stumm-Orgel in Treis in kath. St. Johannes, eine romantische, süffige Orgel um 1837 mit 2 Manualen, 23 Registern, zischenden Streichern, getuschten Flöten, Zinnkehlen, seitenspielig. Nach Teschemacher hat mir diese bisher am besten gefallen.

Ein runder Prospekt, ein Halbkreis in einer blauen neugotischen Kirche. Der phantastische Architekt Lassaulx hat alle Formen in dieser Kirche außen und innen aufeinander abgestimmt, runde und besondere Formen bei Treppe, Eingangshalle, Türen und Orgel.

Karden Treis oder Treis Karden

Die großen Pfeifen, die Holz-Prinzipale, hat Stumm nicht aufgestellt, sondern hingelegt, damit sie hineinpassen in das Rund, in den Bogen, den Schwibbogen oder Schwebebogen, leuchtender (erzgebirglicher) Lichterbogen, in den runden Prospekt – hat er die Pfeifen übereinander gestapelt! Um sie stapeln zu können, hat er sie aus Holz gebaut. Ich finde das so genial! Denn auf den Klang hat das Hinlegen erstaunlicherweise keinen Einfluss. Und noch schöner, wenn man den Wind selbst tritt. Dann wird der süffige Klang besonders mild, wie warmer Apfelsaft im Herbst

Johann-Michael-Stumm-Orgel (1728)

Rückpositiv (I) Hauptwerk (II) Echowerk (III) Pedalwerk
Diskantflöt 8`Hohlflöte 8`

Prinzipal 4`

Rohrflöte 4`

Octav 2`

Quinte 11/3‘ rep.

Mixtur III

Cromhorn 8`

Vox humana 8`

– Tremulant –

Großgedackt 16`Prinzipal 8´

Hohlflöte 8′

Viola di Gamba 8`

Oktave 4`

Flöt 4`

Quinte 3`

Quintflöte 11/2‘ rep.

Superoktave 2`

Terz 13/5

Cornett IV D

Mixtur IV

Trompet 8′ B/D

Clarin 4′

Hohlflöte 8`Rohrflöte 4`

Salizional 2`/4`

Oktave 2`

Quinte 11/3

Cymbel II

– Tremulant –

Subbass 16`Prinzipalbass 8`

Posaune 16`

4 Teilwerke seit 1973 wieder hergestellt von Johannes Klais: Das Echowerk im geschlossenen Untergehäuse, das RP in der  Brüstung, das Pedal zu beiden Seiten hinter den Seitentürmen, symmetrisch, und das HW im Mittelturm und den Diskantfeldern. Die Reihenfolge der Register ist die Anordnung auf den Windladen.

Klang und Akustik

32 klingende Register, rein mechanisch, an beiden Seiten sind die Register angeordnet. Franz Brühl bemühte sich schon 1957 um eine Rückführung, was 1973 schließlich geschah durch Klais: originale Schleiflade, rein mechanisches Instrument. Jedoch erweitert. Die Orgel war 1935 nämlich drastisch verändert worden. Dieser Typ Orgel gefällt mir sehr gut.

Persönliche Note

Es war sehr schön, hier zu spielen.

Leider gibt es keine Aufzeichnungen zu Johann Michael Stumms Werdegang. Der „Stummsche Schatz“ ist ein wertvolles Vermächtnis und Erbe. Die drei Türme des Hauptwerkes ragen im frühgotischen Hauptschiff nach oben, Engel mit Tuba, vergoldetes Schnitzwerk, Blüten und Früchte.


2 Antworten auf “Stumm Orgel Dom Treis Karden, Moseltal”

  1. Alexander Abs

    Vielen Dank für die Dokumentation der Stumm-Orgeln neben Rühlmann und Flemming!

  2. Andreas Friedrich

    Interessante Bilder und gelungene Beschreibung. Großartig gestaltet. Zierliche Füße der Organistin. Mag ich.

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