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Späth Freiburg Orgel HSLU Luzern, Schweiz

Hochschule für Musik Luzern

Orgelbauer:

Freiburger Orgelbau Späth

Baujahr:

2020, opus 1012

Datum des Erstbesuchs:

6.12.2021

Disposition und Spielhilfen

Späth Freiburg Orgel HSLU Luzern: Hartwig und Tilmann Späth, ganz neue Orgel im 5. Stock (Orgelsaal), Vorsicht: bei trockener Luftfeuchtigkeit kann sie heulen. Sehr trockene Akustik, wunderschöner Prospekt, manchmal etwas laut für den Raum.

Unten sind Fotos von weiteren Übe-Orgeln im 5. Stock: Metzler und Söhne 1961, Goll 2020 und Späth Freiburg 2020.

Grand-Orgue I C-a3

1 Montre 8‘

2 Bourdon 8‘

3 Prestant 4‘

4 Doublette 2‘

5 Plein Jeu   3fach

6 Trompette 8‘

Positif II C-a3

7 Bourdon 16‘

8 Flute harmonique 8‘

9 Violoncelle 8‘

10 Octave 4‘

 

Recit III C-a3

11 Cor de nuit 8‘

12 Viole de Gambe 8‘

13 Voix celeste 8‘

14 Flute octaviante 4‘

15 Octavin 2‘

16 Trompette harmonique 8‘

17 Basson-Hautbois 8‘

Tremolo

Pedale C-g1

18 Contrebasse 16‘

Soubasse 16‘        TM II

Flute 8‘          TM II

Violoncelle 8‘         TM II

Octave 4‘           TM II

19 Bombarde 16‘

Helles Holzinstrument, gerade, edel.

Koppeln

I-P , II-P , II-P , Super III-P , II-I , III-I , III-II, Sub III

Spielhilfen

– mechanische Spieltraktur

– mechanische Registertraktur mit Setzeranlage (Doppelregistratur)

Klang und Akustik

Brillant, leichtgängig, etwas Radialpedal

Persönliche Note

Luftbefeuchter helfen der schönen Orgel hier im Trockenen, im 5. Stock. Sie machen etwas Lärm.
Für Messiaen ist die Orgel etwas zu klein.

In der Hochschule gibt es All-Gender-WCs. Es ist ein großer, moderner, grauer Kasten im Industriegebiet beim Orchester, Bus 14, mit schönem Bistro, Bücherschränken und Sitzinseln. Eine Schale bedeutet: Milchkaffee.

Aus den Texten der HSLU:

Im Süden der Schweizer Kantonshauptstadt Luzern entand 2020 ein moderner Neubau für die Musikhochschule.

Zur Erstausstattung der neuen Hochschule gehört auch eine anspruchsvolle Konzert- und Studienorgel, universal, Miniaturisierung der Klangwelt poetischer Cavaillé-Coll-Orgeln aus den 1850/60er Jahren. Disposition, Mensurierung und Intonation sind dementsprechend auf einen weichen und breiten Klang hin angelegt.

Die dreimanualige Anlage besteht im Grand-Orgue aus einem Prinzipalplenum mit Trompette und Bourdon. Das zweite Manual (Positif) wird gebildet aus vier Stimmen, die als klangliche Vervollständigung des Grand-Orgue dienen. Die Register des Positivs sind als Transmissionen gleichzeitig auch vom Pedal spielbar, so dass sie die beiden eigenständigen Pedalregister zu einem gut besetzten Pedalwerk ergänzen. Schließlich folgt auf dem dritten Manual ein kleines Récit mit stiltypischen Registern. Zwei Oktavkoppeln erweitern die klanglichen Möglichkeiten zusätzlich.

Die Orgel erhält ein weiches und progressives Windsystem, das mit leicht ansteigendem Winddruck bei vollgriffigem Spiel jederzeit stabil bleibt. Die sensible Spieltraktur mit angenehmem Druckpunkt und leichtgängigen Koppeln fördert eine differenzierte Artikulation. Eine elektronisch gesteuerte Setzeranlage greift in die traditionell mechanische Registertraktur ein und ermöglicht die für Studium und Aufführung gewünschte Verwendung programmierbarer Klangwechsel.

Für die Aufstellung der Orgel wird die gesamte Stirnseite des 7,5m breiten und knapp 4m hohen Ensembleraumes ausgenutzt. Mittig über dem angebauten Terrassenspieltisch ist die Windlade des Grand-Orgue angeordnet; seitlich davon, etwa auf Manualhöhe die in C- und Cis-Seite geteilte Lade des Positif. Mit Stimmgang-Abstand befinden sich dahinter die tiefen Oktaven der beiden Pedal-16-Füße auf eigener Windlade, sowie der dickwandigen Schwellkasten und die Windanlage.

Der vordere, eingezogene Orgelteil mit der Prospektfront hält zu den seitlichen Raumwänden deutlich Abstand, so dass die Orgel im Raum schmaler wirkt, als sie tatsächlich ist. Die Linienstruktur und die Aufteilung in drei einzelne Sektionen fördert ebenfalls die Vertikalbetonung. Frei vor dem Gehäuse stehende Pfeifen verleihen dem Prospekt eine plastische Oberfläche. Insgesamt richtet sich der schlichte Gestaltungscharakter an der auf Rechteckformen basierten Gebäudearchitektur aus. Die einladende Optik des detailreich gearbeiteten terassenspieltisches sorgt für zusätzliche Inspiration.


2 Antworten auf “Späth Freiburg Orgel HSLU Luzern, Schweiz”

  1. Was für eine tolle Beschreibung dieser von AHS bespielten Luzerner Orgel. Dazu anschauliche Fotos und sogar die Künstlerin mit der Hand an der Kugel vorm Christbaum – super.

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