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Wien-Sonnholz-Orgel-Peterskirche

Sonnholz Svoboda Kauffmann Orgel Peterskirche Wien

kath. Peterskirche Wien Innenstadt (1701), Österreich

Orgelbauer:

Sonnholz / Kauffmann / Swoboda

Baujahr:

1751 / 1903

Datum des Erstbesuchs:

2013 / 2023

Disposition und Spielhilfen

 

Große pneumatische Sonnholz Swoboda Kauffmann Orgel, Barockkirche St. Peter Peterskirche Wien, 1. Bezirk, am Graben, 3 M, 2175 Pfeifen, 34 R

Rektoratskirche St. Peter / Wien I

Die Kuppelkirche ist eine der ältesten Kirchen Wiens.

Innere Stadt, Österreich. Die prächtige Barockorgel von 1751 von Gottfried Sonnholz (Melk) hat in ihrem wertvollen Gehäuse nun die Orgel von 1903, noch mehrfach verändert. Leider ist von der ursprünglichen Sonnholz-Orgel nur noch das Gehäuse übrig, mit dem prachtvollen Schmuck von J. M. Steinl (1726). Steinl komponierte auch Kanzel und Skulpturen 1716.

Der damals berühmte Orgelbauer Sonnholz (1695-1781) hat hier bewusst auf ein Rückpositiv in der Brüstung verzichtet. Hinter der Brüstung wölbt sich sein wertvoller Barockprospekt mit Engeln, Muscheln und Gold mit den nun leider stummen Pfeifen. Seine ursprüngliche Disposition kennen wir leider nicht.

Die Balustrade ist sehr beeindruckend, darüber die Deckenbemalung von 1715.

Im 19. Jahrhundert aber wurde die Orgel stark verändert und dem Zeitgeist angepasst. Die Orgel war zudem in keinem guten Zustand mehr. Franz Josef Swoboda (1870-1934) aus Wien baute daher 1903 eine neue Orgel mit 34 Registern, pneumatisch. Man sieht hier noch das Kalkantenrad und die Kurbelwelle.

1939 – 1948 wurde Johann Marcellinus Kauffmann (1910-1965) aus Wien beauftragt, die Orgel zu sanieren. 2005 wurde sie von Walcker-Mayer saniert (E-Magneten). Jedoch müsste sie nun erneut saniert werden, am besten rückgeführt werden zumindest auf den historischen Zustand von 1903.

Der nun freie Spieltisch mit Radialpedal, bunten Registerwippen und Pistons steht links auf der Westempore. Schweller, Walze, freie Kombinationen, Tremulant und Spielhilfen (keine Setzeranlage) gefallen mir.

Das schöne Gehäuse unter der schmuckvollen Decke auf der WE, 1751 angefertigt durch G. Sonnenholz (Wien) und dem Schmuck von J. Matthias Steinl, die Orgel später neu erbaut 1903 durch F J Svoboda (Wien), verändert 1948 (J. M. Kauffmann, Wien) und 1973 ev. durch Ph. Eppel, besticht in der wunderbaren Akustik. 


Die Peterskirche gilt als die schönste Kirche der Millionenstadt Wien. Vor dieser weißen Barockkirche mit grüner Kuppel stehen die Kutschen. Innen an der Presbyteriumswand steht die Chororgel.

Es war sehr schön, hier an den Orgeln mehrfach zu konzertieren. Es war immer sehr gut besucht.

Auch der Nepomuk-Altar von 1729 gefällt mir sehr und die Rottmayr-Seitenkapellen.


Manual I C-g3 HW

1 Prinzipal 16‘

2 Bourdon 16‘

3 Prinzipal 8‘

4 Gamba 8‘

5 Flute harm. 8‘

6 Octave 4‘

7 Flöte 4‘

8 Superoktave 2‘

9 Cornett 5  3 / 4‘

10 Mixtur 2  2 / 3‘

11 Trompete 8‘

Manual III (Schwellwerk) C-g3

20 Philomela 8‘

21 Aeoline 8‘

22 Engelsstimme 8‘

23 Prinzipal 4‘

24 Gemshorn 2‘

25 Vox humana 8‘


Koppeln

Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Suboktavkoppeln: II/16‘/I, III 16‘/I, III 16‘/II

Superoktavkoppeln: I 4‘/I, II 4/I, III 4‘/I, II 4‘/II,

III 4‘/II, III 4‘/III

Spielhilfen

Crescendowalze

Kegelladen

freie und feste Kombinationen

elektropneumatische Spieltraktur

elektropneumatische Registertraktur


Manual II C-g3 NW

12 Gedeckt 8‘

13 Salicional 8‘

14 Prästant 4‘

15 Flöte 4‘

16 Quinte 2  2 / 3‘

17 Oktav 2‘

18 Progress harm. 2  2 / 3‘

19 Basson Oboe 8‘

Pedalwerk C-f1

26 Contrabass 32’

27 Prinzipalbass 16’

28 Violonbass 16’

29 Subbass 16’

30 Quintbass 10  2 / 3’

31 Octavbass 8’

32 Cellobass 8’

33 Sopran 4’

34 Posaune 16’

Nebenan steht der große, helle Dom. Ich mag die dezenten Zungen und Röhrenglocken der Orgel. Vorne gibt es noch eine Rieger Truhenorgel von 1982 (Continuo-Instrument) und eine hübsche Chororgel von Walcker-Mayer 1961 Opus 4355 (ehem. Hausorgel von Rudolf Scholz).

Klang und Akustik

Wunderbarer Klang in großer Akustik in überreich geschmückter Kirche. Interessant ist die Registerwippe „Kirchenglocken.“

Persönliche Note

Wunderschöne Orgel, auch wenn die Pneumatik etwas sanierungsbedürftig ist, sehr schöne Konzerte gespielt. Ich liebe Wien! Eines meiner ersten Orgelkonzerte schon 2013. Und 2023 dort 3 x gespielt.

Wien ist eine atemberaubend lebendige Stadt. Ich habe viel erlebt.


5 Antworten auf “Sonnholz Svoboda Kauffmann Orgel Peterskirche Wien”

  1. Mirko Domes

    Die Orgel übertrifft bis jetzt bei weitem alles, alleine schon die Gestaltung und das Blattgold daran sowie dieser Barocke Stil ist einfach wunderbar

  2. Andreas Friedrich

    Wien ist wirklich eine (Kunst-) Reise wert. Die Kunst der Fuge von JSB auch an der Orgel konzertiert: Ann-Helena als Pianistin und Organistin immer in dem Streben besser und besser zu werden, stets neues auszuprobieren, sich anzueignen und zur Meisterschaft zu bringen. Das mag ich so an ihr.

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