Startseite Nach oben
Spieltisch Wien

Wiener Riesenorgel Rieger Orgel Stephansdom Wien

kath. Stephansdom Vienna

Orgelbauer:

Rieger (Österreich)

Baujahr:

1960 / 2020 und 1991

Datum des Erstbesuchs:

2023

Disposition und Spielhilfen

Riesenorgel: Rieger Orgel-Anlage Stephansdom Wien, Bezirk I, Orgel-Anlage Riesen-Orgel Westempore und Domorgel (Seitenschiff): 12.616 Pfeifen, 185 R insgesamt

Das weiße große „Korallenriff“, die romanisch-gotische Stephanskirche ist bemerkenswert. Sie besitzt viele Türme, Portale und Tore. Berühmt ist das große Wappen auf der Nordseite, das bunte Dach (wie ein Teppich aussehend), der bekannte große Südturm, das gotische Singertor (1360), das Riesentor (1250), die Westfassade und das weihevolle Innere.

Die herausfordernde Akustik ist nicht leicht, zu meistern.

Die großen Säulen mit den Heiligen stehen Spalier. Die sogenannte „Monsterorgel“ aber sieht man vergebens. Das einzig Monströse ist der Dom.

Zwischen den vielen Pfeiler-und Seitenaltären, Kapellen, Chorgestühl, Altarbilder, dem wunderbaren Frauenaltar geht die „Riesenorgel“ unter. Eine Orgel ist und bleibt ein zerbrechliches Musikinstrument, kein technisches Prestige-Spielzeug modernster Technik für Männer.

Bereits die Walcker-Orgel wurde Riesenorgel genannt, wegen Größe und Hauptportal. Doch raumfüllend war sie angeblich nicht.

Die jetzige Kathedralorgel von Rieger ist eine Orgelanlage modernster Technik und mit einer Mischung von altem und neuem Pfeifenwerk, um orchestral in dieser Akustik spielen zu können.

Auf der Westempore über dem Riesentor tragen weiße Engel den hinteren Haupt-Teil, die Westemporenorgel. Rechts und links stehen weitere kleine Teile. Vorne steht die Rieger-Dom-Orgel und die Haydn-Truhenorgel.

Die am 4. Oktober 2020 geweihte „Riesen-Orgel“ von Rieger auf der Westempore über dem Riesentor mit Prospekt und 42 % der Pfeifen von Johannes Marcellinus Kauffmann (Wien) und 8588 Pfeifen, 5 M, Westemporenorgel, besteht zudem als „monströse“ Orgel-Anlage mit freiem, ebenerdigen Spieltisch auch aus der ebenfalls von Rieger errichteten Instrumente Domorgel (1991) und Haydn-Orgel (2009).

Es gibt auch eine deutsche Truhenorgel (2005) von Jens Steinhoff: Die 2005 gebaute Orgel stammt vom Orgelbauer Jens Steinhoff (Schwörstadt), ein Manual (C bis g3), 5 Registern, auf die Stimmtonhöhen a1 = 415 Hz / 440 Hz / 465 Hz eingestellt.

Die neue Rieger-Domorgel kompakt in Form einer Chororgel wurde ebenerdig an die Wand des südlichen Seitenschiffes gesetzt. Sie wurde von April bis August 1991 aufgebaut, am 13. September 1991 geweiht und kostete 13 Millionen Schilling.

Sie hat 55 Register mit 4028 Pfeifen auf vier Manualen und Pedal, die Gliederung in Hauptwerk, Positiv, Solowerk und Schwellwerk.

Dem Schwellwerk kommt im Klangkonzept der Domorgel besondere Achtung zu zur Darstellung französisch-romantischer Literatur und zur Wiedergabe deutscher Romantik und englischen Kathedralstils – am höchsten angeordnetes Teilwerk, ca. 8 m über dem Spieltisch.

Das Positiv, in das Hauptgehäuse integriert, ist für Continuospiel gedacht; das Solowerk für Verwendung als Cantus-firmus-Werk für Gemeindegesang.

Im Zuge des Neubaus der „Riesenorgel“ bekam die Domorgel eine elektrische Einrichtung, um auch von den neuen Spieltischen aus gespielt werden zu können.

Die kleine Rieger-Haydn-Orgel vorne besitzt 12 Register und 2 M und Pedal, frei beweglich.

 

Tontraktur

elektrisch (Domorgel mechanisch)

Registertraktur

elektrisch (Domorgel mechanisch)

Anzahl der 32′-Register

5 (Westempore)
1 (Domorgel)

Anzahl der 64′-Register

1 (Westempore)

Pfeifen

8599 + 4028 = 12.616 insgesamt

Register

185 insgesamt: 130 (Westempore) und 55 (Domorgel)

Anzahl der Manuale

V/P (Westempore)
IV/P (Domorgel), Schleifladen

Koppeln Dom-Orgel

  • II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, I/P, II/P, III/P, IV/P
  • Mechanische Spieltraktur und Koppeln
  • Mechanische Registertraktur mit integrierter elektrischer Betätigung (Setzeranlage)
  • Stimmung: gleichschwebend temperiert
  • Stimmtonhöhe: a1 = 441,4 Hz bei 15 °C

1 HW Rieger Domorgel

1. Principal 16′
2. Octav 8′
3. Gamba 8′
4. Hohlflöte 8′
5. Octav 4′
6. Spitzflöte 4′
7. Quint 223
8. Octav 2′
9. Mixtur major VI 2′
10. Mixtur minor IV 113
11. Trompete 16′
12. Trompete 8′

2 Positiv schwellbar Rieger Domorgel

13. Principal 8′
14. Gedeckt 8′
15. Quintade 8′
16. Principal 4′
17. Rohrflöte 4′
18. Sesquialtera II 223
19. Octav 2′
20. Blockflöte 2′
21. Larigot 113
22. Scharff IV 1′
23. Regal 16′
24. Cromorne 8′
Tremulant

3 SW

25. Bourdon 16′
26. Principal 8′
27. Rohrflöte 8′
28. Salicional 8′
29. Schwebung 8′
30. Octav 4′
31. Flöte 4′
32. Nazard 223
33. Viola 4′
34. Flachflöte 2′
35. Terz 135
36. Mixtur VI-VIII 113
37. Trompete harmonique 8′
38. Oboe 8′
39. Clairon 4′
40. Voix humaine 8′
Tremulant

4 Solowerk

41. Trompete 8′
42. Clairon 4′
43. Cornet V 8

Pedal

44. Principal 32′
45. Principal 16′
46. Subbass 16′
47. Octavbass 8′
48. Gedecktbass 8′
49. Quintbass 513
50. Choralbass 4′
51. Nachthorn 2′
52. Rauschpfeife V 223
53. Posaune 16′
54. Trompete 8′
55. Zinke

1 HW Haydn-Orgel

1. Principal 8′
2. Viola da Gamba 8′
3. Gedeckt 8′
4. Octave 4′
5. Principal (Nr. 6) 2′
6. Mixtur III 2′

2 Positiv Haydn-Orgel

7. Coppel 8′
8. Traversflöte 8′
9. Flöte 4′
10. Flachflöte 2′
11. Quinte (aus Nr. 12) 223
12. Sesquialtera II 223
Tremulant

Pedal

13. Subbass 16

Koppeln Haydn-Orgel

  • II/I, I/P, II/P.
  • Stimmung: gleichschwebend temperiert
  • Stimmtonhöhe: a1 = 441,4 Hz bei 15 °C

1 HW Riesenorgel

1. Prinzipal 32
2. Prinzipal 16′
3. Bourdon 16′
4. Prinzipal Nr. 1 8′
5. Prinzipal Nr. 2 8′
6. Doppelflöte 8′
7. Gedeckt 8′
8. Viola 8′
9. Quinte 513
10. Oktave 4′
11. Offenflöte 4′
12. Gemshorn 4′
13. Terz 315
14. Quinte 223
15. Oktave 2′
16. Mixtur major IV 223
17. Mixtur minor IV 113
18. Cornett V 8′
19. Posaune 16′
20. Trompete 8′
21. Trompette 8′
22. Klarine 4

2 Positiv

23. Kontrabass 16′
24. Aeoline 16′
25. Suavial 8′
26. Gedeckt 8′
27. Gambe 8′
28. Vox coelestis 8′
29. Aeoline 8′
30. Blockflöte 4′
31. Fugara 4′
32. Nasard 223
33. Flöte 2′
34. Septime 117
35. Harmonia aetheria IV-V 2′
36. Klarinette 8′
37. Rohrschalmei 8′
Tremulant

2 Rückpositiv

38. Prinzipal 8′
39. Bourdon 8′
40. Quintatön 8′
41. Prinzipal 4′
42. Nachthorn 4′
43. Nasard 223
44. Doublette 2′
45. Tierce 135
46. Larigot 113
47. Sifflöte 1′
48. Scharff IV-III 1′
49. Cromorne 8′
Tremulant

3 Schwellwerk

50. Quintatön 16′
51. Viola 16′
52. Diapason 8′
53. Flute harmonique 8′
54. Bourdon 8′
55. Bourdon celeste 8′
56. Violoncelle 8′
57. Voix celeste 8′
58. Octave 4′
59. Flûte traversière 4′
60. Salicet 4′
61. Nazard harmonique 223
62. Flute octaviante 2′
63. Tierce harmonique 135
64. Fourniture V 223
65. Cymbale III 23
66. Cornet V 8′
67. Bombarde 16′
68. Trompette harmonique 8′
69. Basson-Hautbois 8′
70. Voix humaine 8′
71. Clairon harmonique 4′
Tremblant

4 Positiv

72. Bourdon 16′
73. Salicional 16′
74. Prinzipal 8′
75. Wienerflöte 8′
76. Gemshorn 8′
77. Unda maris 8′
78. Quinte 513
79. Prestant 4′
80. Flauto amabile 4′
81. Terz 315
82. Nasard 223
83. Septime 227
84. Oktave 2′
85. None 179
86. Mixtur IV 2′
87. Fagott 16′
88. Trompete 8′
89. Cor anglais 8′
Tremulant

 

5 Solowerk (schwellbar) und Trompeteria

90. Gambe 8′
91. Gambe céleste 8′
92. Flûte harmonique 8′
93. Flûte harmonique 4′
94. French horn 8′
95. Clarinette 8′
96. Tuba 8′
97. Tuba 4′
Tremulant
98. Harmonika 16′
99. Harmonika 8

und

100. Trompete 16
101. Trompete (B, D) 8′
102. Trompete (B, D) 4’/8′
103. Tuba 8′
104. Glocken

Pedal

Grosspedal (Großpedal)

105. Gravissima (akustisch) 64′
106. Prinzipalbass(Holz) 32′
107. Untersatz 32′
108. Subbass 16′
109. Offenbass 16′
110. Gemshorn 16′
111. Quintbass 1023
112. Großseptime 917
113. Offenflöte 8′
114. Terz 625
115. Theorbe 319

116. Kontrabombarde 32′
117. Kontrafagott 32′
118. Bombarde 16′
119. Posaune 16′
120. Trompete 8′
121. Klarine 4′

Kleinpedal

122. Violonbass 16′
123. Prinzipal 8′
124. Gedeckt 8′
125. Cello 8′
126. Oktave 4′
127. Nachthorn 4′
128. Flöte 2′
129. Mixtur IV 2′
130. Dulcian 16

In dem „Kästchen“ vor dem Spieltisch ist die Fahr- und Lenkvorrichtung für den Spieltisch enthalten. Das heißt, dass der Spieltisch überall hin beweglich ist. Das ist faszinierend.

Die erste Orgel stand hier ca. 1334, die große erste Domorgel um 1507, ebenso eine erste Chororgel von 1640. Die Riesenorgel J.M. Kauffmann von 1960 mußte dringend saniert werden.

Auch Deutschland bezahlte große Beträge für die neue Riesenorgel (Rieger).

Klang und Akustik

Persönliche Note

Ich hätte sehr gern die Friedrich Walcker Orgel auf der WE von 1886 kennengelernt, 90 Register, ebenfalls Riesenorgel genannt und leider 1945 zerstört.

Auch die Römerorgel von 1720 hätte mich sehr interessiert. Die Chororgel von J. M. Kauffmann von 1952 gibt es leider auch nicht mehr.


2 Antworten auf “Wiener Riesenorgel Rieger Orgel Stephansdom Wien”

  1. Mirko Domes

    Das ist eine sehr atemberaubende und Großartige Orgel. Noch nie habe ich so eine vorher gesehen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert