Startseite Nach oben

Ladegast Orgel Hohenmölsen

Hohenmölsen Stadtkirche St. Petri

Orgelbauer:

Friedrich Ladegast

Baujahr:

1851 opus 8

Datum des Erstbesuchs:

18. Oktober 2020 / 2023

Disposition und Spielhilfen

Ladegast Orgel, Sachsen-Anhalt, Stadtkirche Hohenmölsen

Manual I

Principal  8‘

Bordun 16‘

Hohlflöte  8‘

Doppelflöte  8‘

Principal  4‘

Spitzflöte  4‘

Quinte  3‘

Octave  2‘

Mixtur  4f

Manual II

Aeoline 16‘

Progressio Harm. 1 1/3‘

Waldflöte  2‘

Salicional 4‘

Floete 4‘

Geigen Pr:8‘

Liebl. Gedackt8‘

Flaute tr:8‘

Gamba 8‘

Pedal

Posaune 16‘

Octave  4‘

Cello 8‘

Violon 16‘

Subbass 16‘

Pr: Bass 8‘

Hilfen

Ventil pro Oberwerk

Ventil pro Hauptwerk

Pedal Coppel

Manual Coppel

Calcant (Rudiment)

Die übrige Mechanik fungiert nur noch als Gebläse und Lichtschalter.

Die Orgel wurde 1851 als eine der ersten Projekte des Orgelbauers Ladegast realisiert. Ihre ursprünglich 24 Register und der Gesamteindruck blieben bis heute weitgehend erhalten. 1998 erfolgte nach Abschluss der Restaurierung die Neu-Einweihung.


Die Orgel wurde 1851 von Friedrich Ladegast, einem der bedeutendsten deutschen Orgelbauer des 19. Jahrhunderts, als Opus 8 geschaffen. Bei der Aeoline im Schwellwerk handelt es sich um eine seltene linguaje Form dieses Registers mit trichterförmigen, aber engen Bechern.

Eine Inschrift an der Orgel lautet: „Im Jahr 1851 wurde ich in Weißenfels bei Fr. Ladegast gebaut.

Es erging mir traurig: Durch Regen und beim Thurmbau 1875–76. Renoviert im Mai 1877.“ Die Orgel wurde 1980 als Werk von Ladegast wiederentdeckt und ist nahezu im Originalzustand, nur die im Ersten Weltkrieg abgegebenen Prospektpfeifen wurden 1922 ersetzt. Zudem ersetzte Jehmlich die Kastenbälge 1952 durch einen Schwimmerbalg; der Winddruck beträgt 71 mm. 1998 wurde das Instrument durch Orgelbau Wegscheider umfassend restauriert.

Klang und Akustik

Bezaubernder Klang, schüchtern und selbstbewusst zugleich, dunkel und zart, warm, grundtönig, weich.





Persönliche Note

Es war sehr schön, hier zu spielen, aufzunehmen und interviewt zu werden. Nach der schönen, großen, romantischen, pneumatischen Sauer-Orgel in Mönchengladbach ist die kleine, bezaubernde Ladegast-Orgel in Hohenmölsen eine völlig andere Welt.

Diese weiße Ladegast-Orgel (meine sechste) mit ihren zwei Manualen und ihrem typisch wunderbarem Spieltisch (ähnlich Schwerin, Leipzig, Rudolstadt, Köthen, Merseburg) und ihrem rohen, wunderbaren Pedal ähnlich wie Alkmaar ist wie Vollkornbrot, wie dunkle Erde.

Als ich dort Bachs Passacaglia gespielt habe, merkte ich, dass die Orgel frisch und gesund ist. Sie bog sich mir zart, beinahe schüchtern entgegen. Die Sauer-Orgel von 1902 bog sich mir ganz anders entgegen.


2 Antworten auf “Ladegast Orgel Hohenmölsen”

  1. Andreas Friedrich

    Was für eine gelungene Würdigung der kleinen, aber feinen Ladegastorgel in der Stadtkirche St. Petri meiner Heimatstadt. Dankeschön!

  2. Gereon Krahforst

    Selten von dieser Orgel gehört, möchte sie gern sehen. Danke ! Ich habe übrigens mittlerweile viel von Dir gelesen und möchte dich auf jeden Fall irgendwann einmal persönlich kennen lernen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.