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Knauf Orgel St. Leonhard Kirche Frankenhain, Thüringen

ev. Sankt Leonhardikirche (1722) (Barockkirche)

Orgelbauer:

Friedrich und Johann Valentin Knauf (Tabarz)

Baujahr:

1720 / 1839 / 1987 / 2011

Datum des Erstbesuchs:

August 2024

Disposition und Spielhilfen

Romantische historische Knauf Orgel St. Leonhard Kirche Frankenhain, Thüringen, 2 M, 28 R, mechanische Schleifladen

Die evangelische gelb-weiße Dorfkirche ist eine barocke Saalkirche in der Gemeinde Geratal im Ilm-Kreis bei Gräfenroda, Kirchturm und Schiff schiefergedeckt, etwas erhöht stehend, mit einem barocken Kanzelaltar mit dem siegenden Christus.

Die Register sind hier nicht seitwärts wie in Geschwenda, sondern nach vorn angebracht.

Zunächst gab es 1720 eine für 441 Taler gekaufte kleine Orgel, die 1742 von Johann Christoph Thielemann ergänzt wurde. Ich habe bereits an 2 Thielemann-Orgeln hier in Thüringen konzertiert.

1839 erweitere Johann Valentin Knauf die Orgel für 1250 Taler. Auch das hübsche Gehäuse stammt von ihm: originale Zinn-Pfeifen. Unter Verwendung alter Pfeifen und Bälge baute Knauf die Orgel.

1987 restaurierte Norbert Sperschneider die Orgel und 2011 wurde durch Orgelbau Waltershausen ein neuer Blasebalg angebracht, ich hoffe, kein zu kleiner. Zu kleine Blasebälge können für Windstößigkeit verantwortlich sein.

Die Disposition ist hier zum ersten Mal im Netz.

HW I

Bordun 16

Principal 8

Bordun 8

Hohlflöte 8

Viola da Gamba 8

Gemshorn 8

Octave 4

Gedact 4

Hohlflöte 4

Quinte & Octave 3 + 2

Mixtur 4f.

Cornett 8 3f.

OW II

Gedact 16

Geigenprincipal 8

Flauto traverso 8

Salicional 8

Harmonika 8

Octave 4

Flauto dolce 4

Quinte 2 2/3

Octave 2

 

Pedal

Principal 16

Violon 16

Subbass 16

Octavbass 8

Violoncell 8

Posaunenbass 16

Manualkoppel

Pedalkoppel

3 Sperrventile

Calcantenzug (funktioniert nicht mehr)

kein Schweller, kein Tremulant

Das kleine Dorf hat ca. 1000 EW.

Klang und Akustik

Samtig-trockene Akustik, charmant und mild. Ich mochte besonders die engen Streicher Geigenprincipal und Harmonika. Das Geigenprincipal hier in Frankenhain ist nicht so eng wie in Geschwenda. Sehr schön und selten ist auch das Gedact 16 im Oberwerk!

Die Deckengemälde von 1750 sind vom Hofmaler Johann Heinrich Ritter aus Gotha.

Persönliche Note

Für mich ist die Orgel auch eine Rinck-Orgel. Die Familien-Dynastie von Johann Christian Heinrich Rinck und seiner Frau existiert in diesem Dorf bis heute, in dem Anhängerinnen dieser Familie die Orgel spielen. Ob Rink, Ringk oder Rinck – sie stammen von hier.

Valentin Knauf war der Vater von Friedrich und Inhaber der Firma. In Frankenhain hat der Sohn einen Großteil der Arbeiten erledigt und erscheint auf Rechnungen als Orgelbauer.

Die Musik von Johann Peter Kellner ist eine kuriose aparte Musik, so wie die schönen Orgeln seines Gebietes: die Weise-Kellner Orgel in Gräfenroda, die Knauf-Orgel in Frankenhain, die Gutjahr-Kellner-Orgel in klein Geschwenda und die Ratzmann Orgel in Liebenstein – im Grunde auch die Poppe-Orgel in Crawinkel Ohrdruf. 


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