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Dom Erzgebirge

Kleine Silbermann Orgel Dom zu Freiberg

ev. Dom St. Marien zu Freiberg

Orgelbauer:

Gottfried Silbermann

Baujahr:

1718

Datum des Erstbesuchs:

Dezember 2023

Disposition und Spielhilfen

Kleine Silbermann Orgel Dom zu Freiberg, Sachsen, Erzgebirge, 1 M, 700 Pfeifen, 14 R (ala Bach), gleichstufig

Gottfrieds drittes Instrument, ursprünglich für St. Johannis in Freiberg.

2013 von Jehmlich gereinigt

Dom mit Tulpenkanzel-Akustik

Es gibt zwei Silbermann-Orgeln im Dom und ist damit die einzige Kirche mit zwei Silbermann-Orgeln (unterschiedlicher Stimmung), eine große auf der WE und eine kleine oben links etwas verborgen, da später hierher transferiert. Die Kleine von 1718 hat ein Manual, 700 Pfeifen und 14 Register. Sie stand zuvor in kath. St. Johannis in Freiberg.

Freiberg besitzt noch zwei weitere Silbermann-Orgeln (St. Petri und die Jakobikirche), also insgesamt vier, die Stadt mit den meisten Silbermann-Orgeln. Die katholische Kirche St. Johannis gab ihre ja allerdings ab. (Dort steht eine Jehmlich Orgel.) Oder wurde dafür viel gezahlt?

Die größte Silbermann Orgel in Freiberg steht majestätisch auf der Westempore, Prospekt und Königsloge von Elias Lindner. Drei Joche, und an der Decke begegnen sich Prospekt und spätgotische Architektur.

Vergoldeter Akanthus mit schönen musizierenden Mädchenengeln küssen den spätgotischen Bau Unser Lieben Frau. Die ganze Domkirche beweist viel Liebe zum Detail und viele Engel.

PRINCIPAL 8.Fuß
Gedackt 8.Fuß
OCTAVA 4.Fuß
Rohrflöte 4.Fuß
NASAT 3.Fuß
OCTAVA 2.Fuß
QVINTA 1 ½.Fuß
SUFFLET 1.Fuß
CORNETT 3.fach (ab c¹)
MIXTUR 3.fach
CIMBEl 2.fach

Pedal

SUB-BASS 16.Fuß
Posaune 16.Fuß
Trompete 8.Fuß

Tremulant

Pedalkoppel

439 Herz

Marien Freiberg

Als ich den Dom zur Führung das erste Mal betrat, musste ich vor Berührung weinen. Die Tulpenkanzel scheint die durchsichtige Akustik widerzuspiegeln, ist einmalig (fast mit dem unchristlichen Begriff „Magie“ zu benennen), und in diesen Raum „zauberte“ Gottfried seine Orgel. Vor allem die durchsichtige AKUSTIK hat mich getroffen.

Klang und Akustik

Hell und präsent klingend, durchdringend und ausdrucksstark.

Das Besondere sind auch die Grablegungen im Dom. Engel mit realen historischen Instrumenten schweben an der Decke (Albertiner Begräbnisstätte). Die Kombination aus Kunst, Stuck und Gips ist einzigartig.

Künstlerische Epitaphe schmücken die Wände.

Die Musikinstrumente in der Begräbniskapelle sind von 1594.

Persönliche Note

Torbau, Goldene Pforte, mittelalterliche Kunst. Wunderschöne Hallenkirche.

Annenkapelle

Schöne, warm beheizte Annenkapelle im evangelischen Dom (Umluft für frische Luft). Die neue Winterhalter-Orgel für Unterricht, Proben usw. ist mechanisch. Damit sie für den Raum nicht zu laut ist, wurde sie abgemildert. Das Besondere der Orgel (oder besser, eine technische Spielerei und Raffinesse) sind leuchtende Stäbe wie Batman-Spitzen oben an der Orgel, die automatisch glühen, wenn man den Motor einschaltet.

In der Annen-Kapelle gibt es auch einen weißen Blüthner-Flügel auf Rädern.
Zuvor gab es hier eine Jehmlich Orgel von 1956 opus 714, die nach Hartmannsdorf transferiert wurde.

Der Dom in der Bergstadt Freiberg ist eine Besonderheit mit einer außergewöhnlichen, durchsichtigen Akustik. Die Kapelle befindet sich direkt hinter dem Kreuzgang. Auch dieser Kreuzgang ist einmalig, da er eine Kurve hat. Die meisten Kreuzgänge sind gerade.

Kreuzgang-Knick

Wegen diesem Knick oder Kurve ist das Kreuzrippengewölbe des Ganges nur Schmuck, nicht echt. Der Efeuschmuck steht für Hoffnung. Der Kreuzgang war lange umstritten, auch wegen seiner Verwendung. Er wurde schließlich und wird zur Aufbewahrung von Gräbern und Kunst verwendet. Auch Konzerte und Lesungen finden in ihm statt. Der Kreuzgang beginnt hinter der Goldenen Pforte (1225) und dem “Grünen Friedhof“.

Goldene Pforte (Sandsteinportal)

Spätromanische Kunst, eine Augenweide. Der Schutzbau im Jugendstil ist ebenfalls reich geschmückt: Engel mit Schlüssel, Wächterhunde und Bergbau-Symbole, Fischköpfe und Drachenspucker.

Das Erzgebirge ist wirklich klasse. Ich besuchte den Weihnachtsmarkt mit seinen Schwibbögen, Volkskunst und Holzkunst, die Eisbahn, die Altstadt mit seiner Kunst, das geniale Silbermann-Museum, noch nicht das Steine-Museum voller Kristalle und Mineralien auf riesigen Etagen im Schloss Freudenstein.

Die kleine Silberstadt Freiberg nahe zu Dresden, Chemnitz und dem Erzgebirge ist sehr empfehlenswert. Sie besitzt vier Silbermann-Orgeln, schöne Kirchen, ein Schloss und Museen. Obwohl sie „nur“ ca. 40.000 EW hat, sind ihre Schätze nicht an einem Tag zu erkunden.


Eine Antwort auf “Kleine Silbermann Orgel Dom zu Freiberg”

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