
Jehmlich Orgel Lukaskirche Dresden
ev. Lukaskirche
Orgelbauer:
Gebrüder Jehmlich opus 182 und opus 444 und opus 593 (Emil und Bruno Jehmlich)
Baujahr:
1901 | 03 / 1930 | 1940
Datum des Erstbesuchs:
2022
Disposition und Spielhilfen
Schöne pneumatische Jehmlich Orgel ev. Lukaskirche Dresden Südvorstadt nahe Hbf, Sachsen, 51 R, Kegellade, 3 M
Diese wundervolle Orgel muss dringend saniert werden.
Geschichtsträchtige Kirche in Neorenaissance: 1930 wurde diese große Orgel auf der Westempore auf Elektropneumatik umgestellt, mit neuem, fahrbaren Spieltisch und Umdisponierung (op. 444).
1940 veränderten Gebrüder Otto und Rudolf Jehmlich die Disposition noch einmal und bauten zudem auf dem dritten Manual ein frei stehendes Positiv mit 8 Registern hinzu (op. 593).
Die Orgel war bis 1960 spielbar und wurde ab 1960 schlimm beschädigt: Unbekannte raubten Spieltisch und Positiv. Sogar Teile des Pfeifenwerks fehlen bis heute, weil dem andauernden Vandalismus nicht Einhalt geboten wurde.
Gegenwärtig ist diese edle, historische Orgel auf der Westempore daher noch immer nicht spielbar und muss dringend restauriert werden. Das wunderbare Gehäuse ist immer noch schön anzusehen.
Damit die Kirche überhaupt eine Orgel zum Spielen hat, bekam sie 1983 eine ebenerdige hübsche Schuke Orgel (Potsdam) (eine Art Chororgel) hinten links, 2 M, opus 514, auf Rollen (ein fahrbares Podest).
Koppeln
Generalkoppel als Wippe und Tritt
- Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P (als Wippen und Tritte)
- Suboktavoppeln: II/I, III/I, III/II, III/III, Positiv/Positiv (als Wippen)
- Superoktavoppeln: II/I, III/I, III/II, Positiv/Positiv (als Wippen)
Spielhilfen
- als Wippen: Handregister ab, Koppeln ab, Crescendo ab, Rohrwerke ab, Pedalumschaltung, Tremolo II. Man.
- als Druckknöpfe: I. Man. ab, II. Man. ab, III. Man. ab, Tutti, ff, f, mf, p, Bachgruppe, Auslöser, Vorbereitung 1, 2, 3, 4, Auslöser
- als Tritte: Crescendo ab, Crescendowalze, Schweller III. Man., Vorb. 1, 2, 3, 4, Auslöser, Tutti Positiv, Handregister ab, Positiv ab
HW I
Principal 16′
Principal 8′
Hohlflöte 8′
Bordun 8′
Salicional 8′
Gemshorn 8′
Octave 4′
Flûte harm. 4′
Gedacktpommer 4′
Quinte 2 2/3′
Octave 2′
Cornett 3-5fach
Mixtur 4-5fach
Trompete 8′
II
Quintatön 16’
Principal 8′
Konzertflöte 8′
Gedackt 8′
Violine 8′
Quintatön 8′
Octave 4′
Rohrflöte 4′
Octave 2′
Superquinte 1 1/3′
Cymbel 4fach
Schalmei 8′
Rankett 8′
Tremolo
III
Liebl. Gedackt 16′
Geigenpricipal 8′
Rohrflöte 8′
Aeoline 8′
Vox coelestis 8′
Principal 4′
Konzertflöte 4′
Nassat 2 2/3′
Piccolo 2′
Terz 1 3/5′
Sifflöte 1′
Echomixtur3-4fach
Oboe 8′
Clarinette 8′
Zinke 4′
Positiv
Singend Gedackt 8′
Zartgeige 8′
Principal 4’
Nassat 2 2/3′
Blockflöte 2′
Terz 1 3/5′
Schwiegel 1′
Cymbel 4fach
Pedal
Untersatz 32′
Principalbass 16′
Subbass 16′
Violonbass 16′
Gedacktbass 16′
Echobass 16′
Quintbass 10 2/3′
Octavbass 8′
Flötenbass 8′
Octavbass 4′
Italien. Principal 2′
Bassmixtur 4fach
Posaune 16′
Trompete 8′
Es wird und wurde viel Geld gesammelt, um den mächtigen Turm wieder aufzubauen, der seit dem Krieg zerstört ist.
Geld für die Orgel und für eine gesicherte Kirchenmusikstelle scheint es noch nicht zu geben. („Es gibt genug andere tolle Orgeln in der Stadt.“) („Was das für eine Orgel ist? … Na … Orgel eben.“)
Klang und Akustik
Eine sehr hübsche Akustik. Es gibt vorne auch einen netten Flügel. Da die Kirche auch eine Konzertkirche (für Vermietungen) ist, eine Aufnahme-Kirche (Tonstudio), vor allem früher in der DDR (Eterna), ist sie geschichtsträchtig.
Hier wurde in der DDR (!) politische / wirtschaftliche Interessen (Platten) mit Kirche und Orgel verbunden! – z.B. Bach auf Silbermann. Karajan dirigierte hier auch oft.
Persönliche Note
Die Kirche war eine sehr zentrale früher. Heute nutzt die Kirche Zusammenarbeit mit Campus, Uni, Hochschule und Landeskirchenamt, was sehr schön ist.
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