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Goll Orgel Marktkirche Hannover

evangelische Marktkirche St. Georgij et Jacobi

Orgelbauer:

Orgelbau Goll (Luzern)

Baujahr:

2009

Datum des Erstbesuchs:

2020-2022

Disposition und Spielhilfen

Goll Orgel Marktkirche Hannover

Große Goll-Beckerath-Hammer-Orgel, 4 Manuale, „fliegendes“ schönes Rückpositiv, HW 2. Manual, 4. Manual Echowerk, an der Rückwand des südlichen Seitenschiffs der Marktkirche hängend, zurückgehend auf eine Orgel, die 1953–1954 von Emil Hammer Orgelbau (Hannover) und Rudolf von Beckerath (Hamburg) mit 61 Registern auf vier Manualen und Pedal erbaut wurde.

Der ungewöhnliche Prospekt (Dieter Oesterlen) steht unter Denkmalschutz. 1970 wurde die Orgel durch Orgelbau Rensch (Lauffen/Neckar) umgebaut und die Disposition im französisch-symphonischen Sinne geändert.

2007 bis 2009 wurde sie durch Orgelbau Goll (Luzern) im Oesterlen-Prospekt unter 50 % des Pfeifenmaterials technisch und klanglich neu gebaut: 64 Register, darunter 39 Register, die teilweise aus dem Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel bestehen, mechanische Spieltrakturen, doppelte (mechanische und elektrische) Registriertraktur.

I Rückpositiv C-a3

1. Principal 8′ H
2. Rohrflöte 8′ H
3. Quintadena 8′
4. Praestant 4′ H
5. Blockflöte 4′
6. Nasat 22⁄3
7. Octave 2′ H
8. Waldflöte 2′
9. Quinte 11⁄3 H
10. Sifflet 1′
11. Scharf IV 1′
12. Sesquialtera II 22⁄3 H
13. Dulcian 16′
14. Cromorne 8′
Tremulant

II Hauptwerk C-a3

15. Principal 16′ H
16. Praestant 8′ H
17. Bordun 8′ H
18. Viola da Gamba 8′
19. Doppelflöte 8′
20. Octave 4′ H
21. Gemshorn 4′
22. Quinte 22⁄3 H
23. Octave 2′ H
24. Mixtur major IV-V 2′
25. Mixtur minor IV 11⁄3
26. Cornett V 8′ H
27. Trompete 16′ H
28. Trompete 8′ H

Pedal C-f1

52. Untersatz 32′ H
53. Principal 16′
54. Violonbass 16′
55. Subbass 16′ H
56. Octave 8′ H
57. Gedacktbass 8′ H
58. Violon 8′
59. Octave 4′ H
60. Hintersatz IV 22⁄3 H
61. Kontraposaune 32′
62. Posaune 16′ H
63. Trompete 8′ H
64. Klarine 4′ H

III Schwellwerk  C-a3

29. Bourdon 16′ H
30. Geigenprincipal 8′ H
31. Principal maris 8′ H
32. Cor de nuit 8′
33. Gambe 8′ H
34. Vox coelestis 8′ H
35. Octave 4′ H
36. Traversflöte 4′
37. Nasat 22⁄3 H
38. Schwiegel 2′ H
39. Terz 13⁄5 H
40. Mixtur III-V 2′ H
41. Basson 16′
42. Trompette harm. 8′ H
43. Hautbois 8′ H
44. Clairon 4′ H
Tremulant

IV Echowerk C-a3

45. Holzgedackt 8′ H
46. Flauto amabile 8′
47. Salicet 4′
48. Fernflöte 4′
49. Flageolet 2′
50. Vox humana 8′ H
51. Klarinette 8′
Tremulant
  • Koppeln

    I/II, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

  • Spielhilfen 

    Elektronische Setzeranlage, Crescendowalze

Klang und Akustik

Eine Orgel wie eine Schriftrolle.

Brillant für Bach, leichtgängig, selbst gekoppelt für Pianistinnenhände gut machbar, Tasten eines Steinways, auch sehr schön süffig für Romantik.

Universalorgel im besten Sinne, donnerndes und schön schmetterndes Pedal. Sehr gut auch für Alte Musik und für Neue Musik:

 

 

 

Persönliche Note

Es war wunderschön, hier zu spielen.

Videos: One Point Media Hannover. Piece d‘ Orgue machte hier besonders viel Spaß ❤️ Ich habe mit Ruhe und Andacht gespielt. Und gleichzeitig den Hubschrauber 32 Fuß verwendet.

Liszt und meine eigenen Werke habe ich hier auch gespielt.
Oh. Ich liebe diese Aufnahme, Bach Passacaglia an der Goll-Orgel Hannover in einer Farbe – es war eine bewusste Entscheidung und ein Experiment (und gegen gewisse eingefleischte Nörgler ein Wagnis), bewusst nur eine Farbe zu wählen durchweg insgesamt, nachdem ich kurz zuvor an der Sauer Orgel ganz anders registriert hatte (siehe Video). Denn dieses Werk hat viele Türen, und eines ist klar:

In einer Farbe zu spielen ist viel schwerer. Aber das begreifen viele Laien und Unmusikalische nicht.

Für sie ist Orgelspielen Knöpfe drücken oder ziehen. Sie können keinen Spannungsbogen von 15 Minuten in einer Farbe halten, was dynamische Musikalität erfordert.

Daher spielen so viele „Organisten“ auch so schlecht Klavier. Damit ist nicht nur die fehlende Technik gemeint, sondern die nackte Unmusikalität.

Ich habe hier viele Videos aufgenommen, auch Liszt Ad nos.

Disposition sehr schön und sauber angelegt.
Die rote Marktkirche mitten in der Innenstadt aus Stein ohne Bänke bietet eine faszinierende Akustik.

Die Orgel an sich besitzt einen kreativen Prospekt und erinnert mich an eine mächtige Pergamentrolle. Blätter aus der Bibel?

Die Kirche besitzt insgesamt drei tolle Orgeln, auch eine wunderschöne italienische vorne. Die große Goll Orgel ist nur über eine gefährlich wirkende, transparent wirkende „Wendeltreppe“ zu erreichen.

Nichts für Unschwindelfreie Sie erinnerte mich etwas an frei hängende Schaukeln über gähnendem Abgrund.
Zur Aufnahme war ich schon um 6 Uhr früh da.

Auch an dieser Orgel spielen fast nur Männer. Ich war eine der einzigen Frauen, die dort auf dem Konzertprogramm stand und die einzige Frau, die dort aufgenommen hat. Nett fand ich die Männer der Kirche übrigens nicht, vom gestressten Hausmeister angefangen bis zum Kantor. Umso schöner der Klang der Orgel.


8 Antworten auf “Goll Orgel Marktkirche Hannover”

  1. Ich bin Hannöversch, arbeite und lebe im Ausland. Als Kind war ich öfter in der Marktkirche als Zuhörer und auch mit einem Chor als Aktiver. Ich danke für die Präsentation. Es erinnert mich an die viele schönen und wenigen schlechten Erlebnisse.
    Dank Ihnen und ihrer Präsentation, die sehr gefühlvoll und intim geschrieben und gespielt ist, muß ich zu geben, dass mir einige Tränen der nostalgiesierenden, romantisierenden und idealisierenden Wehmut entstanden. Ich danke Ihnen für dieses positive Erlebnis aus vollem Herzen und innigstem Dank.

  2. A Magnificent organ, strong action, and Ann-Helena.. your performance and registration is excellent and you bring firth the true colors.. i can only imagine hearing it live in the church itself. The acoustic must be very impressive the way the organ is built. ❤❤❤

  3. Abs, Alexander

    Nun habe ich mir einige wunderbare Klangbeispiele, gespielt von Ann- Helena Schlüter selbst auf der Goll- Beckerath- Orgel in Hannover, angehört… und ich bin von der viermanualigen Orgel allerdings beeindruckt… die Register machen es möglich, Klangbilder von sehr großer Vielfalt aufzubauen, wie auch das Pedal beeindruckend konzipiert ist. Ich bin sicher, daß dieses Instrument sich für alle bekannten Epochen der Orgelmusik eignet, von den Anfängen bis in unsere Zeit…vermute allerdings, daß gerade Werke von Größen der späten Romantik wie Franck, Boellmann, Widor, Vierne und viele andere hier sehr souverän aufzuführen sind. Sehr gut gespielt.

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