
Flemming Orgel Leipzig Panitzsch
ev. Kirche zu Panitzsch, Borsdorf (1150)
Orgelbauer:
J.C.F. Flemming Orgelbau (Torgau) / Voigt / Schrickel
Baujahr:
1786
Datum des Erstbesuchs:
2015 und 2023 (Konzerte)
Disposition und Spielhilfen
Schöne sächsische, wiederhergestellte Orgel: Christian Friedrich Flemming (Sohn) Barock-Orgel Leipzig Panitzsch, 1 M, 1786 (1993 von A. Voigt wiederhergestellt), Parthenaue-Borsdorf
522 Pfeifen, 162 aus Holz
Stimmung in Anlehnung Kirnberger
Durchgang hinter der Orgel (Seilrollenaufzug 1870)
Wie die Kirchen in Thekla und Beucha liegt die Kirche in Panitzsch in der Leipziger Tieflandsbucht markant erhoben an der Parthe. Die Parthenaue ist wunderschön. Ich habe hier auch Waschbären gesehen.
Strasse der Musik. Denkmalschutz. Borsdorf Panitzsch an der Parthe. Es gibt nur noch ca. 15 intakte Flemming-Orgeln.
Die historische weiße Flemming Orgel auf der Westempore oben wurde von Voigt (Liebenwerda) 1993 restauriert, es wurde Material von der Nicolaus Schrickel „Vorgänger“- Orgel verwendet.
Ann-Helena Schlüter spielte hier zuerst auf historischem Nachbau eines “Harras Cembalo” von Martin Schwabe, Kirche Panitzsch. Dann 2023 konzertierte sie hier an der Orgel.
Die weiße Kirche auf dem Hügel inmitten von Park, Wiesen und Friedhof besitzt zwei Bronzeglocken aus dem 14. Jahrhundert, das Wappen Leipzigs und einen freischwebenden Taufengel von 1724.
Vorgänger-Orgeln:
1705 war die erste Orgel hier, unbekannt.
1786 kam die Flemming Orgel. 1865 veränderte Schrickel die Orgel in den romantischen Stil. 1913 reparierte Hildebrandt die Orgel. Er nannte jedoch die Orgel unreparierbar, da Schrickel zu stark eingegriffen habe („Medizin für einen Toten“). 1992 verändere Voigt die Orgel in den ursprünglichen Zustand zurück.
Manual und Pedal
Viola di Gamba 8’
Subbass 16’
Flauto major 8’
Violon 8’
Prinzipal 4’
Flauto minor 4’
Octave 2’
Quinte 1 1/3’
Tremulant
Mixtur 2-fach
Pedalkoppel
Cornett 2-fach
Folgende Orgeln befinden sich in der Gegend an der Parthe:
Beyer Orgel 1844 Kirche Zweenfurth
Trampeli Orgel 1802 Kirche Gerichshain
Eule Orgel 1965 u. Kreutzbach Orgel 1855 Kirche Alten (Althen)
Jehmlich Orgel 1956 Kirche Borsdorf
Flemming Orgel 1786 Panitzsch
Erneuert wurden Tremulant, Pedalkoppel und Windkanäle. Verstellbare Bank. Register wie kleine Pilzköpfe, nur in schwarz. Zwischen Quinte und kleiner Mixtur muss man sich entscheiden. Das Cornett klingt ab C aufwärts. Unten gibt es ein August Förster (Löbau)-Klavier und eine Truhenorgel.
Klang und Akustik
Lebendig, direkt, reizvoll und frisch klingt die Orgel. Schönes Spielgefühl. Samtig-trockene Akustik. Gambe und Cornett ab C geteilt, um ein zweites Manual anzudeuten. Dunkel-weiche Flöten und die streichende Gambe.
Persönliche Note
Es war sehr schön, hier zu konzertieren an Cembalo und Orgel (2015 und 2023). Die Orgel ist eine Augenweide, schlicht, weiß, elegant mit Gold-Schnitzereien, von Restaurator Volker Wiesner aus Holzhausen und der Firma Seidel in Beucha restauriert. Eine historische sächsische Orgel, optisch einer Silbermann Orgel ähnelnd. In der ev. Gemeinde Borsdorf gibt es eine Jehmlich-Orgel.
Das Gelände des Pfarrhauses ist riesig. Es gibt hier einen Teich mit Fröschen und weißen Seerosen inmitten von Schilf. Darin habe ich im Sommergewitter gebadet.
Vielen Dank für die Erläuterungen und die schönen Fotos
Der short, die Bilder und deine Eindrücke zeigen sich als die beste Seite dieser Orgel. Danke!
Viel Erfolg beim Konzert am Sonntagabend, dem 11.06.23.
Sehr schöne Orgel vielen Dank, dass Du uns alle Orgeln so wunderbar nahebringst. Du bist gelebte Orgelvermittlung!
Wunderbar an Cembalo und Orgel gespielt, die Orgel super vorgestellt. Du bist die Beste!